Zornröschen

Buchseite und Rezensionen zu 'Zornröschen' von Liv Jansen
3
3 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Zornröschen"

Eines Tages werden wir uns an allen rächen!", sagte Charlotte wütend.
"Nein!", sagten Gerti und Anne. "Nicht eines Tages! Jetzt!"

Gerti, Charlotte und Anne - drei Frauen, die nicht nur unterschiedlich alt - 31, 52 und 72 - sondern auch sonst sehr eigen sind: Die Putzfrau Gerti kommt aus ärmlichen Verhältnissen und saß wegen angeblichen Mordes an ihrem Mann unschuldig im Gefängnis. Die Werbetexterin Anne hatte angeblich Firmeninterna weitergegeben und wurde aus dem Job gemobbt, und die mondäne Unternehmensberaterin Charlotte soll Steuern hinterzogen haben. Dadurch sind all drei Frauen auf der Straße gelandet. Und weil sie sich bestens verstehen, tun sich zusammen und schwören Rache ...

Autor:
Format:Broschiert
Seiten:304
EAN:9783956492105

Rezensionen zu "Zornröschen"

  1. 3
    17. Okt 2015 

    Unterhaltsamer Racheroman mit übertriebenen Charakteren...

    Drei Frauen, drei Schicksale - und so unterschiedlich sie auch sind, so viel haben sie auch gemeinsam. Auf der Straße gelandet sind Gerti, Charlotte und Anne - aus vollkommen unterschiedlichen Gründen, doch im Grunde alle ohne eigenes Zutun. Als die drei durch Zufall aufeinandertreffen, merken sie schnell, dass jede von ihnen nicht nur Grund hat, mit dem Schicksal zu hadern, sondern auf einige Menschen aus ihrem alten Umfeld mehr als wütend zu sein:

    Gerti ist 72 und hat fünf Jahre unschuldig im Gefängnis gesessen, weil sie ihren Mann umgebracht haben soll. Und als würde das nicht reichen, hat ihr eine Gefängnisaufseherin die Jahre hinter Gittern zur Hölle gemacht, ohne dass Gerti sich dagegen wehren konnte.
    Die 52jährige Charlotte ist eigentlich eine Dame von Welt - als mondäne Unternehmensberaterin hat sie jahrelang eine erfolgreiche Firma geführt, bis sie wegen Steuerhinterziehung belangt wurde und plötzlich nur noch das besaß, was sie auf dem Leib trug. Eine geschickt eingefädelte Intrige seitens ihres Mannes sowie ihrer damaligen besten Freundin, gegen die Charlotte sich seinerzeit nicht zur Wehr setzen konnte.
    Anne ist mit ihren 31 Jahren die Jüngste in der Runde der schuldlos Obdachlosen. Sie verfiel aufgrund von Mobbing am Arbeitsplatz sowie mieser Unterstellungen und Bezichtigungen, die sie letztlich den Job kosteten, in eine schwere Depression. So verlor sie ihre Wohnung und die Achtung vor sich selbst und landete ebenso wie die anderen beiden Frauen schließlich auf der Straße.

    Gemeinsam beschließen die drei, dass sie nun genug geduldet und erlitten haben. Sie schmieden Rachepläne und finden plötzlich zahlreiche Unterstützer. Schwester Magdalena gewährt ihnen in ihrem Agathahaus Unterkunft und Verpflegung, der Bruder Magdalenas - eine bekannte Kiezgröße - entdeckt spontan auch seine soziale Ader, ebenso wie sein Kumpel Cäsar, der dafür bekannt ist, Auseinandersetzungen nicht aus dem Weg zu gehen. Das Helfersystem verwebt sich immer enger, so dass der Racheplan immer mehr Gestalt annimmt...

    Was erwartet man von solch einem Buch? Unterhaltsame und unkomplizierte Lesestunden, einen eher vorhersehbaren Ablauf und keine sonderlichen Überraschungen - das waren jedenfalls meine Erwartungen. Tatsächlich gab es bei mir den ein oder anderen Schmunzler, und ein wenig neugierig war ich auch, wie sich das ganze wohl auflösen würde. Allerdings gefiel mir die Ausgestaltung der meisten Charaktere nicht sonderlich. Dass in solch einem Roman alle möglichen Klischees bedient werden, ist zwar kein wirklicher Minuspunkt - das passt einfach zu dieser Art Unterhaltungslektüre. Aber dass ein Großteil der Figuren ständig nervige Verhaltensweisen an den Tag legt, das hat mich dann doch unangenehm überrascht. Derart überzogen hat mir dies stellenweise den Spaß verhagelt, auch wenn die Geschichte in der Summe durchaus unterhaltsam war. Vor allem gegen Ende zog das Tempo dann auch noch einmal deutlich an - der ständige Szenenwechsel ergab einen Cliffhanger nach dem anderen und sorgte dadurch für zusätzliche Spannung. Da fiel dann auch kaum noch ins Gewicht, dass die Frauen bei der Umsetzung ihrer Rachepläne kaum Steine in den Weg gelegt bekommen und dass der glückliche Zufall das ein oder andere Mal vielleicht doch zu häufig bemüht wird.

    Ganz nett zu lesen und die erhoffte kurzweilige Unterhaltung, allerdings mit ein paar Schwachpunkten, die das Lesevergnügen etwas schmälerten.

    © Parden

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  1. Die Figuren nervten mich

    Inhalt:
    Drei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten teilen das selbe Schicksal. Sie leben auf der Straße. Gerti seit ihrem Knastaufenthalt in den Neunzigern, Charlotte seitdem sie sich hat über den Tisch ziehen lassen und alles an Vermögen verlor vor zwölf Jahren und Anne, die vor einem guten Jahr aus der Firma gemobbt wurde. Doch nun soll sich alles ändern, denn die drei schwören Rache und wollen weg von der Straße.

    Meine Meinung:
    Zornröschen hat mich durch Titel und passendem Cover für sich eingenommen und mich neugierig gemacht. Der Rückentext Klang auch vielversprechend und so landete es erst auf meiner Wunschliste und dann bei mir Zuhause.

    Doch der Einstieg fiel mir etwas schwer. Es ließ sich zwar durchgehend leicht lesen vom Schreibstil her, doch die Handlung empfand ich manchmal als etwas zäh. Auch merkte ich recht schnell das mich das Ende nicht wirklich interessierte. Die Rachepläne der drei waren sehr geheimnisvoll umschrieben so dass man nur selten mitfiebern konnte.
    Es gab drei Hauptfiguren und somit der Personen die sich rächen wollten, doch nur bei einem Racheplan interessierte mich wirklich was passiert. Die anderen waren so zerstückelt und eben auch plötzlich und unvorhersehbar das mir das alles dann zu plötzlich war. Die Autorin hat mit dem Weglassen von Szenen und auch offen lassen von manchen Plänen bei mir nicht für Spannung sorgen können.

    Die Figuren waren wirklich sehr unterschiedlich, aber zwei von Ihnen gingen mir recht schnell auf den Geist.
    Charlotte empfand ich als Normalste von allen. Auch wenn ich manche Handlungen nicht verstand (warum wartet man zwölf Jahre um eine Einrichtung zu demolieren und sucht nicht nach wichtigen unterlagen) war sie mir am sympathischsten von den Dreien. Eine Frau die alles gehabt hat und trotzdem damals schon an die Armen dachte und mit der rosaroten Brille alles verlor. Eine Geschichte die das Leben schrieb, jeder kennt solche Geschichten aus Reportagen und Zeitungsberichten. So war sie mir wirklich recht nah. Doch wirkte sie teilweise teilnahmslos und recht träge.
    Anne ist ja noch nicht so lange auf der Straße, ist auch die jüngste im Bunde und wirkte recht naiv. Sie wurde aus der Firma gemobbt und arbeitet nun für den Racheplan in der alten Firma von Charlotte. Sie macht ihre Sache gut und die Szenen mit ihr waren für mich die Besten im ganzen Buch.
    Gerti ist sehr speziell. Sie lebt schon sehr lange auf der Straße und hat so, manche Begriffe vergessen. Sie machte mich zu Beginn wirklich wahnsinnig und das in mehreren Punkten. Das ewige Wohl, das dazwischen reden immerzu. Die Nachfrage nach den einfachsten Sachen weil sie das Wort nicht versteht. Das ganze fand ich etwas überzogen auch wenn sie bereits 72 Jahre alt ist. Sie hat 5 Jahre für einen Mord gesessen, den sie nicht begangen haben will und will sich an verschiedenen Menschen rächen. Am Ende muss ich ehrlich sagen das sie selber Schuld war...doch um das zu verstehen muss man das Buch lesen.
    Es gibt einige Helfer für die drei. Walter und Cäser, Leute vom Kiez die sich auch mal die Hände schmutzig machen. Einen Anwalt, die Schwester von Cäser die den dreien Eine Unterkunft bietet. Einen Obdachlosen, der helfen kann und auf einmal auch redet wie ein Buch, was er vorher nicht tat und natürlich auch die Figuren an denen sich gerächt werden soll. Eine lange Liste und doch recht gut zu unterscheiden.

    Am Ende muss ich sagen das es nicht so gut war wie ich es mir erhofft hatte. Die Figuren waren hier das Hauptproblem, die teilweise zu überzogen dargestellt wurden. Außerdem auch die Aktionen der Rache, die manchmal einfach nicht weiter beschrieben worden. Auch wenn es schön ist seine eigene Fantasie spielen zu lassen ist es weniger schön, wenn man dann ein paar Seiten weiter von einem ganz anderen Ausgang liest. Spannung entwickelte sich für mich auf jeden Fall nicht.

    Mein Fazit: Sehr chaotisch und zu Beginn recht zäh. Kein Buch das ich nochmal lesen würde, aber auch keins was man gar nicht lesen kann

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