ZERO - Sie wissen, was du tust

Buchseite und Rezensionen zu 'ZERO - Sie wissen, was du tust' von Marc Elsberg
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4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "ZERO - Sie wissen, was du tust"

Wer sich im Netz bewegt, für den gibt es kein Entkommen Sie wissen, WER wir sind, WO wir sind - und WAS wir als Nächstes tun werden! London. Bei einer Verfolgungsjagd wird ein Junge erschossen. Sein Tod führt die Journalistin Cynthia Bonsant zu der gefeierten Internetplattform Freemee. Diese sammelt und analysiert Daten – und verspricht dadurch ihren Millionen Nutzern ein besseres Leben und mehr Erfolg. Nur einer warnt vor Freemee und vor der Macht, die der Online-Newcomer einigen wenigen verleihen könnte: ZERO, der meistgesuchte Online-Aktivist der Welt. Als Cynthia anfängt, genauer zu recherchieren, wird sie selbst zur Gejagten. Doch in einer Welt voller Kameras, Datenbrillen und Smartphones gibt es kein Entkommen … Hochaktuell und bedrohlich: Der gläserne Mensch unter Kontrolle

Diskussionen zu "ZERO - Sie wissen, was du tust"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:496
EAN:9783734100932

Rezensionen zu "ZERO - Sie wissen, was du tust"

  1. 4
    28. Jan 2017 

    Kein zurück

    Von Drohnen erwischt werden der amerikanische Präsident und Sicherheitsleute. Schon bald taucht ein Video von der Aktion auf, das sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Und der Präsident ist not amused, denn seine panische Reaktion wirkt im TV etwas lächerlich. Zero hat nicht nur dieses Video erstellt. Immer wieder tauchen seine Botschaften im Netz auf, in denen die Machenschaften der Datenkraken dokumentiert werden. Die Journalistin Cynthia Bonsant steht diesem ganzen Elektro-Internetkram sehr skeptisch gegenüber. Nur wiederwillig nimmt sie von ihrem Chef eine Datenbrille entgegen, die sie in ihrer Berichterstattung über Zero nutzen soll. Allerdings ist sie neugierig und probiert die Brille aus. Fast erliegt sie den gebotenen Möglichkeiten.

    Spannend ist die Jagd Cynthias und ihrer Kollegen nach Zero, die Suche nach kleinsten Hinweisen, die Zero vielleicht hinterlassen hat. Das sich hineindenken in einen Terroristen oder ist es doch eher ein Rebell. Cynthias Tochter Viola steht der Technik wesentlich aufgeschlossener gegenüber und sie erklärt ihrer Mutter die Arbeitsweise der Brille und der Datenkrake, die die Brillen verteilt. Wird Cynthia etwa alt, kommt sie nicht mehr mit? Oder sieht sie hier eine Entwicklung, die in eine üble Richtung führt? Immer tiefer steigt die Journalistin in die Recherche ein.

    Unbefangen geht man vielleicht an diesen Roman heran. Zunächst erscheinen die Erklärungen technischer Vorgänge, solche über Informatik und Statistik etwas hemmend für den Lesefluss. Doch wenn einmal der Bezug zur heute schon vorhandenen Computerwirklichkeit hergestellt ist, wird es einem so langsam aber sicher richtig unheimlich. Schließlich geht es nicht nur um die eher positiven Nutzen der irren Datensammelwut, der wir alle heute ausgesetzt sind. Jeder Computer, jedes Smartphone, jede Smartwatch, jede Kundenkarte und was nicht alles mehr. Unendliche Datenmengen, die freiwillig preisgegeben werden. Ist es dann nicht wirklich sinnvoll, selbst Herr über die Daten zu sein und sie zu vermarkten. Ein Gedanke, den sich in diesem Buch eine Firma zunutze macht. Doch natürlich endet es nicht damit, den Nutzern zu helfen, die Herrschaft über ihre Daten zu behalten. Nein, gegen ein geringes Entgelt, können die Nutzer sich auch verbessern. Und so geht es weiter, es werden die Psychotricks und Manipulationsmöglichkeiten angewandt, denen man sich eh kaum entziehen kann. Und hier werden sie dann auch noch bis zum Exzess angewandt und individualisiert. Je weiter man liest, desto unheimlicher wird die Geschichte und je mehr Vergleiche fängt man an zu ziehen mit dem Alltag, den man täglich erlebt. Man fragt sich, läuft sowas schon, ist man selbst lenkbar. Sollte man jegliches Internet meiden und sich einen Käfer kauten, um wenigstens nicht bei jedem Schritt geortet werden zu können. Man kann dem nicht mehr entgehen, aber wenn man sich einige Pressemeldungen dieser Tage anschaut, dann schaudert es einen, ob der Möglichkeiten, die vielleicht bestehen und die vielleicht auch schon genutzt werden. Ein Buch, an dem man nicht vorbeigehen sollte.

    4,5 Sterne

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