Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen

Buchseite und Rezensionen zu 'Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen' von Hallgrímur Helgason
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3 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen"

Eigentlich ist er Kroate, eigentlich lebt er in New York und eigentlich ist er kein Priester, sondern ein Auftragskiller mit 66 erfolgreich ausgeführten Morden. Doch einmal in Island angekommen, bleibt Toxic nichts anderes übrig, als die Rolle des Predigers zu spielen. Mehr schlecht als recht absolviert er einen Auftritt in einer TV-Show und verliebt sich auch noch in die Tochter seiner Gastgeber. Bald schon droht er aufzufliegen ... Hallgrímur Helgason hat eine schräge Geschichte an den Rändern Europas geschrieben. »Der isländische Sommer ist wie ein Kühlschrank, den man sechs Wochen offen lässt. Das Licht ist die ganze Zeit an und das Gefrierfach taut, aber richtig warm wird es nie.«

Diskussionen zu "Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:270
Verlag: Tropen
EAN:9783608501087

Rezensionen zu "Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen"

  1. Rezension zu Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwa

    »Der isländische Sommer ist wie ein Kühlschrank, den man sechs Wochen offen lässt. Das Licht ist die ganze Zeit an und das Gefrierfach taut, aber richtig warm wird es nie.«

    Auftragskiller Toxic tötet um seiner Verhaftung zu entgehen einen Mann um dessen Identität zu übernehmen. Dummerweise hat er sich dafür einen amerikanischen Fernsehprediger ausgesucht, auf seinem Weg nach Island. So landet Toxic, eigentlich ein Kroate, in Island und muss die Rolle eines Predigers spielen. Einen Fernsehauftritt als Prediger bekommt er mehr schlecht als recht hin und zu allem Überfluss verliebt er sich auch noch in die Tochter seines Gastgebers. Aber das FBI ist ihm auf den Fersen und schon bald droht er aufzufliegen.

    Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen stammt aus der Feder von Hallgrímur Helgasons.

    Toxic ist ein erfolgreicher Auftragskiller, bis seine Kugel leider jemanden trifft, der dafür sorgt das Toxic auf dem Radar des FBI auftaucht. Um zu verschwinden tötet er kurzerhand jemanden um dessen Identität zu übernehmen. Bei seinem Opfer handelt es sich um einen amerikanischen Fernsehprediger auf seinem Weg nach Island um dort auch zu predigen. So muss Toxic diese Rolle übernehmen, was ihm mehr schlecht als recht gelingt. Toxic landet dadurch bei einer christlich, fundamentalistischen Predigerfamilie, und er muss sich schon sehr zusammenreißen um nicht ständig aus seiner Rolle zu fallen. Die Gespräche am Anfang fand ich wirklich unterhaltsam, aber leider schliff sich das für mich mit der Zeit so ein wenig ab.

    Der Klappentext und auch der Titel versprach eine unterhaltsame Lektüre, aber leider traf dieses Buch nicht meinen Humor. Streckenweise unterhaltsam fand ich es schon, und manche skurrile Szenen stachen heraus, aber wirklich „spannend oder witziger“ wie der Verlag versprach empfand ich es leider nicht. Und auch wenn mir die Spannung hier deutlich fehlte, war und blieb ich neugierig wie es mit Toxic im eisigen Island weitergeht. Zum Ende hin fand ich das irgendwie die Luft raus war und mir der Schluss dann doch zu schnell abgehandelt war, hier hätten es gerne paar Seiten mehr sein dürfen.

    Mein Fazit:

    Ein Buch das unterhalten kann, aber leider nicht meinem Sinn für Humor traf. Hier war ich nicht ganz die richtige Leserin.

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    27. Jun 2014 

    Verrückt und schräg...

    Eigentlich ist er Kroate, eigentlich lebt er in New York, und eigentlich ist er ein Auftragskiller. Mit 66 erfolgreich ausgeführten Morden. Bisher.
    Doch es läuft nicht gut für Toxic. Versehentlich hat er einen FBI-Agenten getötet und damit eine Lawine losgetreten. Um seiner Verhaftung zu entkommen, muss er einen Mann umbringen und dessen Identität annehmen. Dummerweise handelt es sich dabei um einen amerikanischen Fernsehprediger(Father Friendly)auf dem Weg nach Island...

    Immer unter dem Gebot "MWA" (möglichst wenig auffallen) versucht Toxic in den folgenden Wochen und Monaten also, sein Leben in Island zu meistern. Obwohl er sich selbst für äußerst umsichtig hält, erweist er sich nicht immer gerade als der Geschickteste. Als Father Friedly zum Beispiel redet er sich ziemlich angetrunken in der Fernseh-Show um Kopf und Kragen.
    Lange ist er fassungslos, in welches Land ihn das Schicksal getrieben hat. Hier gibt es keine Armee, keine Waffen, keine Morde – noch nicht einmal einen Rotlichtbezirk. Isländische Gefängnisse scheinen "mehr so zu sein wie College in den USA: den ganzen Tag Sport gucken und dazu alle Drogen, die man sich wünschen kann" (S. 199). Den ganzen Sommer über wird es nicht dunkel, den ganzen Winter über nicht hell. Außerdem ist alles in Island wahnsinnig teuer. Um einmal den Kühlschrank zu füllen, zahlt man so viel wie anderswo für einen ganzen Kühlschrank. Und apropos Kühlschrank: "Der isländische Sommer ist wie ein Kühlschrank, den man sechs Wochen offen lässt. Das Licht ist die ganze Zeit an und das Gefrierfach taut, aber richtig warm wird es nie..." (S. 214). Es ist eben das Land der 10 Grad Celsius...

    Die Beschreibung Islands ist ebenso witzig wie die Versuche von Toxic, mit der Sprache zurecht zu kommen. Die ersten Versuche im Umgang mit isländischen Namen haben mir mehrfach die Lachtränen in die Augen getrieben.
    Obwohl Toxic sich oft ausgesprochen oberflächlich verhält – so teilt er zum Beispiel alle Frauen, denen er begegnet, in die Kategorie ein: "Wenn sie die einzige Frau in unserer Einheit wäre und wir einen Monat in den Bergen festsäßen, würde ich am Tag x anfangen, von ihr zu träumen" – erfährt man im Verlaufe des Buches mehr über sein Leben und seine Vergangenheit.

    Der schräge, oft schwarze, teilweise bitterböse Humor dominiert sicher in dem Buch, und doch hat der Leser die Möglichkeit, Toxic näher kennen zu lernen. Leider hatte das Buch für mich zwischendurch auch ein paar Längen, und mit dem Schluss habe ich so wirklich nicht gerechnet. Davon hatte ich mir mehr versprochen – eher etwas im Stile des Beginns des Buches.
    Insgesamt habe ich mich aber beim Lesen durchaus amüsiert, teilweise auch recht lautstark. Und dass sich der Sinn des Titels im gesamten Verlauf des Buches nicht wirklich erschließt, tut dem Ganzen keinen Abbruch. Dies scheint diesmal auch nicht an der Übersetzung zu liegen – der deutsche Titel scheint dem isländischen sehr nahe zu kommen (soweit ich skandinavischer Sprachen mächtig bin).

    Alles in allem also ein nettes Lesevergnügen!

    © Parden

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