Wir von der anderen Seite: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Wir von der anderen Seite: Roman' von Anika Decker
3.5
3.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Wir von der anderen Seite: Roman"

Roman
Gebundenes Buch
"Anika Decker hat den Durchblick! Beinhart komisch, liebevoll bissig, zum Heulen melancholisch erzählt sie mit großer Liebe über dieses merkwürdige und unberechenbare Wesen: den Menschen." Iris Berben

"Zum ersten Mal sehe ich mich im komplett im Spiegel. Ich bin dünn und bucklig, meine Muskeln sind verschwunden, meine Haut ist gelb von der angeschlagenen Leber. Irgendjemandem sehe ich ähnlich. Wem denn nur? Dann fällt es mir ein: Ich sehe aus wie Mr. Burns von den Simpsons! Immerhin noch Körbchengröße C. Ihr seid die echten Survivor!"

Als Rahel Wald aus einem heftigen Fiebertraum erwacht, versteht sie erst mal gar nichts. Wo ist sie, warum ist es so laut hier, was sind das für Schläuche überall. Nach und nach beginnt sie zu verstehen: Sie ist im Krankenhaus, sie lag im Koma. Doch richtig krank sein, hatte sie sich irgendwie anders vorgestellt: feierlicher, ja, heiliger. Als Komödienautorin kennt sich Rahel durchaus mit schrägen Figuren und absurden Situationen aus, aber so eineReise von der anderen Seite zurück ins Leben ist dann doch noch mal eine eigene Nummer. Vor allem, wenn der Medikamentenentzug Albträume und winkende Eichhörnchen hervorruft. Zum Glück kann sie sich auf die bedingungslose Unterstützung ihrer verrückten Familie verlassen, die immer für sie da ist. Und noch etwas wird Rahel immer klarer: Ihr Leben ist viel zu kostbar, um es nach fremden Erwartungen auszurichten. Von jetzt an nimmt sie es selbst in die Hand.

"Wäre ich ein Mensch, hätte ich beim Lesen mehrfach geweint. Ein großartiges Buch. Berührend und lustig, albern und unendlich traurig." Sibylle Berg

"Was war das für eine Freude, Dein Buch zu lesen - ich habe laut gelacht und ins Papier geweint." Katja Riemann

"Das ist die Chronologie von zwei Kämpfen. Der Kampf um das Überleben und der Kampf um die eigene Unabhängigkeit. Hart und mutig und traurig und schön." Helene Hegemann

"Voller Kraft...

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:384
EAN:9783550200373

Rezensionen zu "Wir von der anderen Seite: Roman"

  1. Vom Aufwachen aus dem Koma.

    Kurzmeinung: Berührend am Anfang.

    Ein vielversprechender Beginn. Am Anfang flasht mich dieser Roman regelrecht. Denn Rahel, die Protagonistin und Ich-Erzählerin liegt im Krankenhaus, gerade aus dem Koma erwacht und weiß nicht, was los ist.

    Wie weder Eltern noch Bruder, Verlobter noch Freunde am Krankenbett von Rahel mit der Sprache herauswollen, nämlich dass es Spitz auf Knopf steht und keineswegs verlässlich zugesagt werden kann, dass Rahel überleben wird, und wie Rahel völlig orientierungslos aufwacht, das geht unter die Haut.

    Im folgenden wird Rahels Kampf zurück ins Leben beschrieben. Was war wirklich mit ihrer Beziehung los und warum liegt sie überhaupt hier, diese Romanteile waren nicht mehr ganz so hinreißend, immer noch eindrücklich und gut, aber sie hatten nichts mehr mit dem Titel zu tun. Rahel trifft sich nämlich keineswegs mit anderen Komapatienten, anderen Überlebenden, welches „wir“ ist also gemeint? Und über den Tod oder das Sterben denkt sie auch nicht nach. Erstaunlich eigentlich.

    Anika Deckers ist im Mediengeschäft keine Unbekannte. Sie schrieb das Drehbuch zu dem Film Keinohrhasen (don‘t like) und andere Skripte, „Wir von der anderen Seite“ ist ihr erster Roman und dürfte sich perfekt für eine Verfilmung eignen. Mir fehlte nach dem fulminaten Start die Auseinandersetzung mit innerer Welt und Tod; sobald die Protagonistin „nur noch“ Beziehungsarbeit leistet, verliert sie mich.

    Fazit: Es wäre interessant gewesen, zu erfahren wie diese Nahtoderfahrung Rahels ganzes weiteres Leben beeinflusste. Leider bekommen wir nur eine "ZurückinsLeben"-Kampfgeschichte. Auch nett, klar, aber es wäre ein ganz großer Roman drin gewesen, wenn man den Bogen weiter gespannt hätte. Chance vertan.

    Kategorie: Gute Unterhaltung 4 Sterne. Belletristik: nur 3 Sterne. Rauf oder Runter?
    Ullstein, 2019

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  1. Gefiel mir gut

    Rahel erwacht im Krankenhaus aus dem Koma. Sie kann sich fast nicht mehr an die Zeit vor dem Koma erinnern. Doch sie will wieder ins Leben zurückfinden und verlangt sich und ihrem von einer Infektion und dem Koma geschwächten Körper alles ab. Aber sie ist nicht alleine, denn ihre verrückte Familie steht ihr bei.

    Auf diesen Roman war ich sehr gespannt, denn neben dem ernsten Thema versprach er auch eine gewisse Portion Humor. Und er hat mir letztlich sehr gut gefallen.
    Der Schreibstil ließ sich sehr gut lesen und ich hatte das Buch zügig durch. Es gab auch keine Längen, sondern eine durchgehend flüssige Story. Die gesamte Geschichte wurde sehr gefühlvoll erzählt und weckte viele Emotionen bei mir.
    Die Charaktere haben mir alle sehr gut gefallen. Sie wurden gut und detailreich beschrieben, passten prima in die Geschichte und ich hatte sie bildhaft vor Augen. Rahel war eine starke Person, die mutig für sich selbst kämpfte. Das mochte ich sehr an ihr. Ihre Gedanken und Gefühle wurden sehr gut dargestellt und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und mit ihr mitfühlen.
    Die authentische Geschichte wurde trotz der Ernsthaftigkeit mit einer tollen Prise Humor erzählt, so dass ich lachen und weinen konnte. Ich konnte mich ganz in die Geschichte fallen lassen.

    Eine emotionale und humorvolle Geschichte, die mir sehr gut gefallen hat. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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