Winterkartoffelknödel: Ein Provinzkrimi

Buchseite und Rezensionen zu 'Winterkartoffelknödel: Ein Provinzkrimi' von Rita Falk
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3 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Winterkartoffelknödel: Ein Provinzkrimi"

Nachdem der Eberhofer Franz seinen Dienst bei der Münchner Polizei quittieren musste und in sein niederbayerisches Heimatdorf Niederkaltenkirchen strafversetzt wurde, schiebt er eine ruhige Kugel. Seine Streifegänge führen ihn immer zum Wolfi auf ein Bier oder an den Küchentisch seiner stocktauben Großmutter. Sehr erholsam, bei all dem Zoff mit einem hanfanbauenden Vater (Alt-68er), der ihn mit Beatles-Dauerbeschallung noch in den Wahnsinn treibt. Aber manchmal muss der Eberhofer Franz auch in ziemlich grausigen Todesfällen ermitteln. So wie bei seinem ersten Fall: Da ist diese Geschichte mit den Neuhofers, die an den komischsten Dingen sterben. Mutter Neuhofer: erhängt im Wald. Vater Neuhofer (Elektromeister): Stromschlag. Jetzt ist da nur noch der Hans. Und wer weiß, was dem bevorsteht ...

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:240
EAN:9783423213301

Rezensionen zu "Winterkartoffelknödel: Ein Provinzkrimi"

  1. Eberhofers erster Fall...

    Bei den knalligen Temperaturen will man auch lesetechnisch etwas leichtere Kost und so begann ich mit dem überaus lustigen ersten Fall vom Eberhofer Franz.

    In der Geschichte geht es um den Dorfpolizisten Franz, der von München strafversetzt worden ist in seine alte Heimat. In Niederkaltenkirchen passiert eigentlich nie was und dann das: die Neuhofers sterben wie die Fliegen. Was steckt hinter der Familientragödie?

    Zunächst einmal muss ich den locker, leichten Schreibstil der Autorin loben, denn man merkt gar nicht wie die Seiten nur so inhaliert werden. Da ist man gerade mitten drin und liebt den Franzl, da ist der erste Fall auch schon vorbei.

    Mir hat vor allem das Ländliche und der bayrische Dialekt gefallen. Ob bayrische Mundart oder nicht, ich glaube jeder kennt so ein Dorf und dessen Bewohner wie Niederkaltenkirchen. Ich bin auch auf dem Dorf groß geworden und hab mich bei der Lektüre sehr heimisch gefühlt.

    Der bayrische Dialekt war für mich anfänglich etwas gewöhnungsbedürftig, nimmt aber nur so viel Raum ein, dass es immer noch witzig und keinesfalls zu viel ist. Über die zahlreichen bayrischen Begriffe konnte ich mich einfach nur totlachen. Das ein oder andere Wort sollte ich wirklich in meinem Wortschatz aufnehmen.

    Der erste Fall für Franz war spannend und unterhaltsam, hat aber noch genügend Platz gelassen, dass die dargestellten Charaktere sich entwickeln können und man sie kennenlernen kann. Die Auflösung war schlüssig und nachvollziehbar.

    Franz mit seinem Hund fand ich sehr liebenswert. Ich glaube gerade seine leicht trottelige und gleichzeitig treue Art lässt ihn so charmant erscheinen.

    Fazit: Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und freue mich schon auf den zweiten Band. Perfekte Lektüre für den Sommer oder nächsten Urlaub.

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  1. RIta Falk: Winterkartoffelknödel

    Inhalt

    Der Polizist Franz Eberhofer lebt im beschaulichen Niederkaltenkirchen - laut Aussage der Autorin "erfunden und trotzdem tausendfach vorhanden. Jedes x-beliebige Dorf tickt so. (...) Der Bürgermeister, der Pfarrer und der Gendarm zählen noch was. Es gibt den Wolfi, der hat ein Pub mitten im Dorf, (...) Es gibt die Landfrauen und die Mooshammer Liesl, das dorfeigene Megaphon. Sein Fleisch kauft man beim Simmerl, weil der den besten Leberkäs macht weit und breit. "(S.233)

    Und genau so kommt dieses Dorf daher: Voller Stereotype samt dem Ich-Erzähler und Protagonisten Franz, der bei seiner schwerhörigen Oma und seinem Beatles süchtigen und Joint rauchenden Vater lebt - zusammen mit seinem Vierbeiner Ludwig, nachdem er aus München strafversetzt worden ist. Franz denkt ans Essen, an sein Bier, an Frauen und nebenbei löst er Kriminalfälle.

    In diesem Roman geht es um einen Vierfachmord an der Familie Neuhofer, auf deren Grundstück eine Tankstelle errichtet wird, nachdem das letzte Familienmitglied das Haus verkauft hat. Allerdings kommt auch der Hans danach unglücklich ums Leben. Mithilfe seines alten Kollegen aus der Münchner Zeit, Rudi Birkenhofer, gelingt es Franz mit seinem bajuwarischen Gemüt den Fall zu lösen und die Täter zu überführen sowie seine Vorgesetzten von seiner Tauglichkeit als Polizist zu überzeugen.

    Bewertung

    Die Kriminalromane um den Eberhofer Franz erfreuen sich reger Beliebtheit, leider kann ich diese Begeisterung nicht teilen. Die Ich-Perspektive des "Anti-Helden" ist für mich nur sehr schwer zu ertragen. Sicherlich ist er als Karikatur zu lesen. Manche Szenen sind wirklich komisch und die bayerische Klangfärbung und Satzstellung bestimmt als Hörbuch nett anzuhören. Es ist gut gemachte Unterhaltung, die das kleindörfliche Geschehen und die Mentalität der Bewohner auf die Schippe nimmt - mehr aber auch nicht. Der Kriminalfall ist so einfach gestrickt, dass man relativ schnell errät, wer dahinter stecken muss.

    Insgesamt hat mich dieser Provinzkrimi nicht überzeugt, da helfen auch die Kochrezepte im Anhang nicht, so gut die Gerichte sicherlich auch sein mögen.

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