Wassermanns Zorn

Buchseite und Rezensionen zu 'Wassermanns Zorn' von Andreas Winkelmann
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4 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Wassermanns Zorn"

Format:Broschiert
Seiten:416
Verlag: Wunderlich
EAN:9783805250375

Rezensionen zu "Wassermanns Zorn"

  1. 4
    31. Okt 2017 

    In dunklen Gewässern lauert das Grauen...

    Manuela Sperling ist neu bei der Polizei. Gleich an ihrem ersten Tag muss sie sich mit einem Prostituiertenmord befassen. Die Leiche liegt eingekeilt zwischen Baumwurzeln im seichten Teil des Flusses. Auf dem Bauch der Toten ist ein Name eingebrannt. Eine grausige Botschaft an Kriminalhauptkommissar Stiffler, Manuelas Chef. Deren Eifer, den Fall aufzuklären, wird nicht von allen gern gesehen.

    Da ertrinkt erneut eine Frau, direkt vor Manuelas Augen. Eine unsichtbare Macht zieht das Opfer auf den See hinaus. Was wartet unten in der Tiefe? Manuelas Chef dreht durch...

    Die Angst vor dem Ertrinken ist eine Urangst, und die weidet Andreas Winkelmann in seinem Thriller gründlich aus. Hautnah lässt er den Leser die Todesangst der Opfer des Wassermanns miterleben, den nicht zu unterdrückenden Atemreflex, der die Qual letztlich beendet. Wer oder was hinter dem Wassermann steckt, erfährt der Leser erst im Laufe des Thrillers, aber hier geht es noch um viel mehr.

    Manuela Sperling als Neuling bei der Polizei hat es gleich mehrfach schwer. Sofort spürt sie die Ablehnung ihres Vorgesetzten, der ihr Steine in den Weg legt, wo er nur kann. Doch Oberkommissar Eric Stiffler spielt in mehrfacher Hinsicht ein falsches Spiel, so dass seine Kollegen bald gar nicht mehr wissen, woran sie sind. Es bleibt nicht bei dem Mord an der Prostituierten, Stiffler scheint im Fokus des Täters zu stehen - doch weshalb bloß?

    Neben der Situation des Täters und der Polizei (hier mit Mobbing und Korruption höheren Grades) spielt auch die ehemalige Prostituierte Lavinia Wolff eine Rolle, die sich schon länger bedroht und verfolgt fühlt, sowie der junge Taxifahrer Frank Engler, der sich zu Lavinia hingezogen fühlt, selbst unter Narkolepsie leidet und daher oft in den unpassendsten Momenten einschläft. Eine bunte Mischung an Charakteren und Themen, die Andreas Winkelmann hier gekonnt zu einem spannenden Thriller verwebt.

    Nach spannendem Start wird das Tempo erst einmal herausgenommen, wohl um den verschiedenen Charakteren und Themen ausreichend Raum zu geben, um gegen Ende wieder rasant zuzunehmen. Der Showdown bot für mich eine Überraschung, die ich so wirklich nicht erwartet hätte. Dass sich letztlich nicht alles aufgelöst hat, hinterlässt bei mir ein ungutes Gefühl. Aber in dem Sinne, dass ich nun neugierig geworden bin auf die Folgebände, um zu erfahren, ob es da womöglich noch ein Nachspiel gibt!

    Simon Jäger liest das Hörbuch routiniert und gekonnt, es gibt an seinem Vortrag für mich nichts auszusetzen. Leider handelt es sich bei dem Hörbuch um eine gekürzte Fassung - durchaus hatte ich an manchen Stellen das Gefühl, dass hier ein paar Seiten mehr gut getan hätten. Für mich sind Kürzungen fast immer ein Ärgernis...

    Insgesamt aber eine gute Thrillerunterhaltung, die Lust auf mehr macht!

    © Parden

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  1. Eiskalt, rasant, spannend und unglaublich überraschend !

    Dies war mein erster Roman den ich von Andreas Winkelmann gelesen wurde, auch wenn mir seine Thriller schon mehrmals wärmstens empfohlen wurden. Jetzt weiß ich auch wieso !!!

    Ein kaltblütiger Mörder der seine Opfer auf grausame Weise ertränkt, eine junge Komissarin die schnell lernen muss, das ihr Eifer bei den neuen Kollegen nicht gerne gesehen ist, ein widerlicher Kriminalhauptkomissar, den man einfach nicht leiden kann und der es seinem Umfeld alles andere als leicht macht. Ein Taxifahrer, der auf den ersten Blick nicht wirklich ins Geschehen passt und Frauen die dem Mörder aus kuriosen Gründen zum Opfer fallen.

    Bei diesem Roman wird man direkt zu Beginn in eiskaltes Wasser getaucht, denn Andreas Winkelmann erschafft bereits mit dem ersten Wort einen unglaublichen Spannungsbogen der sich zur reinsten Gefühlsachterbahn auswächst. Anfangs habe ich mir mit den schnell wechselnden Perspektiven der einzelnen Protagonisten zwar etwas schwer getan, doch bereits nach den ersten paar Kapiteln gewöhnt man sich daran und lernt so die einzelnen Charaktere und deren Verstrickungen in den Fall besser kennen.
    Natürlich hat man irgendwann im Verlauf der Geschichte das Gefühl den Mörder und dessen Beweggründe zu kennen, denn was wäre ein guter Thriller, wenn man als Leser nicht die Möglichkeit hätte, selbst ein wenig mit zu ermitteln und eigene Vermutungen anzustellen.

    Doch hier liegt man meistens falsch, denn Andreas Winkelmann gelingt es gekonnt, die Geschichte zu drehen, so das man nicht nur einem Mörder nachjagt, sondern auch noch in eine interne Polizeigeschichte verwickelt wird.

    Ein gelungener Thriller, der einem stellenweise die Gänsehaut über die Arme jagt, der überrascht und zugleich erschreckt, der den Leser aber auch mit ein, zwei, drei unbeantworteten Fragen zurücklässt, so das man sich wünscht, das es eine Fortsetzung mit Manuela Sperling geben mag :)

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