Waidmannstod: Der erste Fall für Kommissar Voss

Buchseite und Rezensionen zu 'Waidmannstod: Der erste Fall für Kommissar Voss' von Maxim Leo
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Inhaltsangabe zu "Waidmannstod: Der erste Fall für Kommissar Voss"

Leo, Maxim: Waidmannstod. Der erste Fall für Kommissar Voss. 1. Auflage. Köln, Kiepenheuer & Witsch 2014. 8°. 287 Seiten. Kartoniert mit Einbandzeichnung. Sehr gut erhalten.

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:288
EAN:9783462046762

Rezensionen zu "Waidmannstod: Der erste Fall für Kommissar Voss"

  1. 4
    07. Sep 2014 

    Der Heimkehrer

    Kommissar Daniel Voss kehrt nach Jahren im Westen zurück in seinen brandenburgischen Heimatort. Nach dem Tod seines Vater möchte er sich mehr um seine kranke Mutter kümmern und so kommt die Stellenanzeige für die Leitung der Mordkommission gerade recht. In sein altes Kinderzimmer zu ziehen, kommt ihm zwar doch etwas seltsam vor, aber für den Übergang wird es gehen. Sollte es hier im Hinterland, diesem dünn besiedelten Gebiet überhaupt etwas für eine Mordkommission zu tun geben. Entgegen der Erwartung lässt der erste Fall nicht lange auf sich warten. Ein Jäger wird erschossen aufgefunden, drapiert wie eine erlegte Beute. Das gibt natürlich Rätsel auf und schnell stellt sich heraus, dass das Opfer an eigenartigen Machenschaften beteiligt war und es deshalb auch eine Menge Personen mit einem Motiv gibt.

    Ruhig und zielstrebig ermittelt Kommissar Voss, bevor er voreilige Schlüsse zieht, versucht er hinter die Dinge zu blicken. Dabei merkt man ihm an, dass er langsam wieder zu hause ankommt. Seinen Kollegen hat er zunächst nicht erzählt, dass er aus der Gegend stammt. Trotzdem nervt es ihn, wenn die Zugereisten sich als ortskundig aufspielen, wo er die Lokalitäten doch kennt wie seine Westentasche. Nach und nach findet er in das Schweigen seines Schlages zurück und als er den Kollegen doch das eine oder andere offenbart wird das Arbeitsklima auch wesentlich besser. Große Sorge hat Voss um seine Mutter, kaum musste er den Verlust des Vaters verwinden, schwindet sie schwer krank dahin. Ein Lichtblick ist da die polnische Pflegerin Maja, die bestens über die Mutter wacht. Damit hat der Kommissar den Rücken frei für die Ermittlungen, die nachdem eine zweite Leiche gefunden wird eine politische Dimension zu bekommen scheinen.

    Die nachdenklichen Wanderungen durch die brandenburgischen Wälder, die eindringlichen und bildhaften Beschreibungen der Landschaft und des Menschenschlages machen einen besonderen Reiz dieses Romans aus. Die ruhige, bewaldete und menschenleere Umgebung, die Menschen, die durch Schweigen kommunizieren, das ruft beim Lesen eine ruhige Stimmung hervor, in der man selbst durch einsame Nebelwälder zu wandern scheint. Dazu das langsame wieder Heimfinden des Rückkehrers Voss, das sehr gut nachzuempfinden ist. Auch wenn man als Leser möglicherweise etwas schneller auf die Lösung kommt als der Kommissar, ist dieser Krimi doch eine echte Bereicherung für alle, die stimmungsvolle Beschreibungen mögen und gemeinsam mit einem Heimkehrer die alte Heimat neu entdecken möchten.

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