Vom Gehen und Bleiben: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Vom Gehen und Bleiben: Roman' von Petra Hucke
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Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:432
EAN:9783810530806

Rezensionen zu "Vom Gehen und Bleiben: Roman"

  1. Die Natur schreibt ihre eigenen Geschichten

    Klappentext:

    „Vischnanca ist klein und wunderschön am sonnigen Hang gelegen. Aber die Natur birgt Gefahr: der Berg über dem Dorf droht abzurutschen. Das betrifft alle: die junge Bäuerin Ria ist hier zu Hause, hat ihren Hof als Biobetrieb zukunftsfähig gemacht. Die deutsche Familie Blom ist neu ins Dorf gezogen und liebt alles daran – die Natur, den Garten am Haus, die gute Nachbarschaft. Doch jetzt muss die Dorfgemeinschaft abstimmen und steht vor der Entscheidung: »Bleiben oder gehen?« Ria und die Menschen um sie herum müssen sich fragen, wie sie leben wollen und was ihnen wirklich wichtig ist.“

    Autorin Petra Hucke hat den Roman „Vom Gehen und Bleiben“ verfasst. Wobei man sagen muss, eine Geschichte ist es nur bedingt anhand ihrer Protagonisten, denn wenn wir mit wachen Blick auf unsere Umwelt und Natur durch die Welt laufen, wissen wir, die Natur verändert sich immer und immer wieder. Die Natur schreibt ihre eigene Geschichten genau wie das Leben. In Vischnanca verändert sich ebenfalls die Natur - ein Berg droht ein Dorf unter sich zu begraben. Höchst interessant ist dabei wie Hucke ihre Figuren mit diesem Thema umgehen lässt. Es gibt Einheimische wie Ria die mit dieser Angst leben und sich Gedanken machen, das Dorf irgendwann verlassen zu müssen und dann gibt es noch die Zugezogenen die von dem ganzen Problem nichts wissen (oder wissen dürfen/ wollen?! Wenn einer keinen warnt, kann man so etwas auch nicht wissen). Hucke lässt ihre Figuren ruhig durch diese Geschichte laufen. Wir erfahren viele Begebenheiten zu den Personen, lernen sie besser kennen, erleben so manche persönliche Geschichte, aber der Berg wird dabei niemals aus den Augen gelassen. Huckes Schreibstil ist ruhig und unaufgeregt - gut so, denn der Berg ist schon Bedrohung genug. Und als der Berg dann erstmals seine Stimme erhebt, sind seine Bewohner zu seinen Füßen still und fassungslos. Petra Hucke verwebt sehr gekonnt Realität mit kleinen Geschichtchen der Menschen ohne Kitsch und Lärm. Ihr Ausdruck und ihre Sprachwahl sind dabei mit einem gewissen Lokalkolorit untermalt und bringt uns die Gegend noch näher. Man fühlt sich als Leser als stiller Beobachter des Dorfes, man fiebert mit ihnen mit und hat den großen und gefährlichen Berg vor Augen. Die Idylle täuscht und aus einem traumhaften Fleckchen Erde wird plötzlich Angst und Schrecken. Hucke hat all dies gekonnt und harmonisch zusammen gesetzt. Der Buchtitel beschäftigt den Leser immer wieder und das eigene Kopfkino beginnt. Wie würde man selbst mit dieser Situation umgehen? Kurzum: ein Roman der nachhallt, egal ob man in den Bergen wohnt oder an der Küste. Ich vergebe sehr gern 5 von 5 Sterne und spreche eine Leseempfehlung aus!

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