Vom Ende eines langen Sommers: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Vom Ende eines langen Sommers: Roman' von Beate Teresa Hanika
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Inhaltsangabe zu "Vom Ende eines langen Sommers: Roman"

Gebundenes Buch
Marielle lebt als Bildhauerin in Amsterdam. An einem der ersten warmen Frühlingstage kehrt die Vierzigjährige mit einem riesigen Strauß roter und blassrosa Tulpen vom Bloemenmarkt zurück und findet vor ihrer Wohnungstür ein Paket. Altmodisch verschnürt und geheimnisvoll. Der Inhalt: Tagebücher ihrer vor kurzem verstorbenen Mutter Franka. Ein Leben lang fühlte Marielle sich von ihr unverstanden. Immer war ihr diese stolze, kühle Frau fremd geblieben. Nun beginnt sie zu lesen. Von jenem langen Sommer 1944, den Franka auf einem Gut in der Toskana verbracht hatte. Von einer Begegnung, die das Leben der jungen Frau für immer veränderte. Und von einem Verhängnis, das über die Generationen hinweg zu wirken scheint.

Diskussionen zu "Vom Ende eines langen Sommers: Roman"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:320
Verlag: btb Verlag
EAN:9783442757077

Rezensionen zu "Vom Ende eines langen Sommers: Roman"

  1. Eine spannende Familiengeschichte, einfühlsam erzählt

    „Ich denke daran, dass ich die Erinnerungen einer völlig Fremden lese, einer Frau, die nicht mit mir verwandt ist, nichts mit mir gemeinsam hat, außer ein Stück Lebensweg, den wir zufällig teilen.“ (Zitat Seite 88)

    Inhalt:
    Marielle, 40 Jahre alt, ist Künstlerin Sie fertigt Skulpturen an und malt. Doch sie muss nicht von ihrer Kunst leben, denn durch eine Erbschaft ist sie vermögend. Aufgewachsen in New York und München, lebt sie nun in Amsterdam. Ihre Familie besitzt ein Landgut in Farnocchia und so hatte sie viele Sommer in der Toskana verbracht. Zuletzt im August 2003, wie immer zusammen mit ihrer Mutter Franka, die unheilbar krank ist und dort dann stirbt. Im April 2004 erhält Marielle ein Paket mit den ihr bisher unbekannten Tagebüchern ihrer Mutter. Frankas Aufzeichnungen beginnen im Mai 1944. Sie führen zurück nach Farnocchia und enthüllen ein Geheimnis, das auch Marielle betrifft.

    Thema und Genre:
    Dieser Frauen- und Familienroman ist eine leise, intensive Geschichte. Es geht um Liebe und Distanz, beruhend auf Missverständnisse und Erfahrungen. Thema sind starke Frauen, problematische Mutter-Tochter Beziehungen und die langen Schatten der Vergangenheit bis in die Gegenwart. Es geht auch um die Schuldfrage für Handlungen in Kriegszeiten. Die geschilderten historischen Ereignisse beruhen auf Tatsachen.

    Charaktere:
    Auch wenn Männer in der Geschichte eine wichtige Rolle spielen, sind die Hauptprotagonistinnen Frauen: Marielle in der Gegenwart und ihre Mutter Franka, die ihre Geschichte in ihren Tagebüchern erzählt. Marielle hat zur Hausangestellten Martha eine wesentlich tiefere Beziehung als zu ihrer Adoptivmutter Franka, eine etwas verschlossene Frau, die immer etwas distanziert wirkt. Im Zuge der Handlung erfährt der Leser die Hintergründe, die auch das Verhalten der beiden Charaktere erklären.

    Handlung und Schreibstil:
    Die Autorin versteht es wunderbar, auch mit leisen Tönen Spannung zu erzeugen. Sie lässt Marielle und Franka abwechselnd ihre Geschichte in Ich-Form erzählen, wobei der Erzählstrang Marielle in den Jahren 2003 und 2004 spielt, während Franka das für sie prägende Jahr 1944 durch ihr Tagebuch erzählt. Jedes Kapitel trägt als Überschrift den Namen der Protagonistin, Ort und Jahr, wodurch der Ablauf klar strukturiert und sehr gut zu lesen ist. Immer mehr Details erfährt man so beim Lesen, kleine Andeutungen lassen manches auch schon vermuten, bevor es sich bestätigt. Die klare Sprache ist dieser Erzählform angepasst.

    Fazit:
    Ein beeindruckender, spannender Familien- und Frauenroman. Die Protagonistinnen und ihre Gefühle sind mit großem Einfühlungsvermögen geschildert. Beate Teresa Hanika ist eine Erzählerin, die es versteht, die Leser mit ihren Geschichten zu fesseln.

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