Verweigerung: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Verweigerung: Roman' von Graham Moore
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Inhaltsangabe zu "Verweigerung: Roman"

Es ist das spektakulärste Gerichtsverfahren des Jahrzehnts: Jessica Silver, Erbin eines Immobilienmoguls, verschwindet, und ihr Lehrer Bobby Nock wird des Mordes angeklagt. Der Afro-Amerikaner führte eine geheime Affäre mit Jessica. Die Jury ist gespalten, bis die junge Geschworene Maja alle von einem Freispruch überzeugt. Jetzt, 10 Jahre später, wird der ganze Fall neu aufgerollt. Als einer der Geschworenen tot aufgefunden wird, gerät Maja ins Visier der Polizei und wird zur Hauptverdächtigen.

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:400
EAN:9783847900535

Rezensionen zu "Verweigerung: Roman"

  1. 4
    28. Mai 2021 

    Die Geschworene

    Vor zehn Jahren wurde Maya Seale zur Geschworenen berufen. In einem Aufsehen erregenden Prozess sollten sie und die anderen Geschworenen ein Urteil fällen. Eine weiße Schülerin aus reichem Haus war verschwunden und ihr schwarzer Lehrer, der seine erste Stelle innehatte, wurde angeklagt, sie getötet zu haben. Die Geschworenen entschieden damals auf nicht schuldig. Und heute zehn Jahre später soll eine Dokumentation über den Fall erstellt werden, in der sich die ehemaligen Geschworenen wieder treffen sollen. Irgendwie hat die Sache alle nie losgelassen. Und einer von ihnen behauptet nun, er habe neue Beweise. Sie haben sich damals geirrt.

    Auch Mayas Leben hat sich durch ihre Tätigkeit als Geschworene verändert. Sie hat Jura studiert, sie wollte das System durchdringen, in dem es nicht immer auf die Wahrheit ankommt, sondern auf das, was bewiesen werden kann. Sie meint, sie habe den Prozess hinter sich gelassen. Doch natürlich wurde ihre Lebensentscheidung davon bestimmt. An dieser Dokumentation will sie nicht teilnehmen, doch ihre Kanzlei hat nichts gegen die Publicity. Schon am ersten Abend wird einer der ehemaligen Geschworenen tot aufgefunden und ausgerechnet Maya ist es, die unter Verdacht gerät.

    Ein Gerichtsthriller wie er im Buche steht. Auch wenn man nicht alles über das amerikanische Rechtssystem weiß, kann man hier sehr gut verfolgen, wie wenig es dabei um die Wahrheit und die wahren Täter geht. Vielmehr geht es um Strategien und das Wissen, wie andere reagieren werden oder wie sie am besten manipuliert werden können. Das beschreibt der Autor meisterlich. Zusätzlich schafft er es, gerade dann mit Überraschungen aufzuwarten, wenn man nicht damit rechnet. Die Polizei scheint nicht selten voreingenommen zu sein, so dass Anwälte gezwungen sind selbst zu ermitteln, wenn sie einen anderen Ansatz betrachten wollen. Auch Maya ist eine von diesen Anwälten, obwohl sie als Verdächtige besser überhaupt nichts tun sollte. Doch Maya kennt das System, sie will es nutzten, aber trotzdem die Wahrheit finden und Gerechtigkeit für die Opfer haben. Eine fast unlösbare Aufgabe, deren nicht unkomplizierter Weg zur Lösung, einen an die Seiten diesen ausgesprochen lesenswerten Romans bannt.

    4,5 Sterne

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