Vergessen: Kriminalroman

Buchseite und Rezensionen zu 'Vergessen: Kriminalroman' von Elke Pistor
4.35
4.4 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Vergessen: Kriminalroman"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:304
EAN:9783548286105

Rezensionen zu "Vergessen: Kriminalroman"

  1. 4
    16. Sep 2014 

    Etwas zu vorhersehbar...

    Ein kleines Mädchen wird entführt. Zwei Morde geschehen. Ein verbindender Hinweis sind die Fotos in den Briefkästen der beiden Toten, auf denen sich noch andere Personen befinden. Sind auch sie bedroht?
    Kommissarin Verena Irlenbusch muss für diesen harten Fall alle Kraft zusammennehmen. Denn neben der Jagd nach den Mördern kümmert sie sich um ihre an Alzheimer erkrankte geliebte Großmutter. Da macht es die Situation auch nicht gerade leichter, dass sie auch noch den anstrengenden Kollegen Christoph Todt zur Seite gestellt bekommt.

    "Es wird geschehen. Sie wird dir genommen werden. (...) Du wirst es nicht verhindern können. Aber du wirst es wissen. Und du wirst den Schmerz fühlen. Das (...) ist der angemessene Preis. Erst danach darfst du sterben." (S. 145)

    Kommissarin Verana Irlenbusch zerreisst sich zwischen ihrem anstrengendn Beruf und den privaten Problemen. Immer wieder muss sie auch während der Arbeit nach ihrer demenzerkrankten Großmutter schauen und schafft den Spagat nur dank ihrer sehr verständnisvollen Kollegin Leo. Als diese plötzlich für längere Zeit ausfällt, bekommt Verena für den neuen Fall den Kollegen Christoph Todt zugewiesen, der sich schnell als arrogant und unnahbar herausstellt. Kann man sich so wirklich auf die Ermittlungen konzentrieren?
    Denn Konzentration brauchen die Ermittler hier wirklich - zwei Morde und eine Kindesentführung, die miteinander zusammenzuhängen scheinen. Und es ist nicht sicher, ob nicht auch andere Menschen in Gefahr schweben. Nur mühsam gelingt Verena Irlenbusch und Christoph Todt die Zusammenarbeit...

    "Das Band um ihren Kopf wurde enger, presste ihre Gedanken zusammen und entzündete eine kleine Flamme des Erinnerns an etwas, was sie nie vergessen, aber unter all der Erde tief vergraben hatte." (S. 96)

    Der Titel des Buches 'Vergessen' passt in diesem Fall hervorragend - und zwar nicht allein bezogen auf die Demenzerkrankung von Verenas Großmutter, sondern tatsächlich auch auf den Fall selbst. Der Schreibstil ist flüssig, erzählt wird meist mit Fokus auf die Ermittler, z.T. aber auch aus der Perspektive von Opfern und Täter, was die Erzählung interessanter macht.
    Die Figuren sind interessant gezeichnet und mit ihren Problemen glaubwürdig geschildert. Ich würde mich freuen, in Zukunft noch mehr von dem Ermittlerduo lesen zu können.

    Als kleinen Wermutstropfen habe ich allerdings die Tatsache empfunden, dass ich bereits ab der Hälfte des Buches ahnte (und das zu Recht, wie sich später herausstellte), wer der Täter war. Auch das 'warum' war kein Geheimnis mehr - allerdings bot schließlich die Antwort auf die Frage 'warum gerade jetzt' noch eine Überraschung am Schluss.

    Insgesamt hat mich der neueste Krimi aus der Feder von Elke Pistor gut unterhalten - und ich freue mich, dass ich bei einer Verlosung eines Blogs dieses Buch samt Widmung der Autorin gewinnen konnte! Vero Nefas von 'Drei Groschen Poesie' sei hiermit noch einmal herzlich gedankt! ♥

    © Parden

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  1. Tolle Krimi

    Zum Inhalt:
    Kommissarin Verena Irlenbusch steht unter Druck: Während sie einen hochintelligenten Psychopathen jagt, verschlimmert sich die Alzheimererkrankung ihrer Großmutter. Außerdem wurde ihr der schlechtgelaunte Kollege Christoph Todt an die Seite gestellt, dem sie jede Information aus der Nase ziehen muss. Doch Verena bleibt liebevolle Enkelin und professionelle Ermittlerin – auch wenn es sie fast zerreißt. Als sie schließlich auf die Spur des Mörders kommt, verfängt sich Verena in ein Netz aus lang vergessener Schuld und neuem Hass. Wird sie diesen Fall heil überstehen?

    Meine Meinung:

    Mir hat der Krimi sehr gut gefallen. Die Charaktere fand ich sympathisch, die Story hat mich gleich mitgenommen. Es ließ sich sehr flüssig lesen, spannend bis zum Schluss. Es gab auch noch überraschende Wendungen.Positiv für mich war auch, dass das Buch trotzdem ohne großes Blutvergießen etc. ausgekommen ist.

    Weiterhin wurde nebenbei auch noch das Thema Demenz behandelt.

    Ich würde mich freuen, weitere Ermittlungen von Verena Irlenbusch lesen zu dürfen.

    Aber auch sonst wird es nicht mein letztes Buch von der Autorin gewesen sein.

    Ich gebe eine klare Kauf- und Leseempfehlung, hätte lieber 4,5 Sterne vergeben, geht aber ja leider nicht.

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  1. Altbekannte Lesefreude und Spannung mit neuer Kommissarin

    Inhalt:
    Mia wird beim Verstecken spielen entführt und wird in einem dunklen Raum wach. Sie ist 8 Jahre alt und war auf dem Weg zu ihrer Oma.
    Ein Zahnarzt springt aus dem Fenster seiner Praxis vorher hat er seine Sprechstundenhilfe so malträtiert das sie gestorben ist.
    Verena Irlenbusch ist Kommissarin und bekommt den Fall des Zahnarztes und einen neuen Kollegen. Dabei hat sie Privat auch schon genug um die Ohren mit ihrer dementen Großmutter.

    Meine Meinung:
    Bisher kannte ich Das Portal, Kraut und Rübchen und die Ina Weinz-Fälle von Elke Pistor. Mit Vergessen verlegt sie nicht nur bei einem anderen Verlag, sondern stellt uns auch ein neues Ermittlerteam vor.

    In Vergessen geht es um das Vergessen als Krankheit und auch um das nicht vergessen können von Schuld und alten Zeiten. Der Titel könnte nicht passender gewählt sein, als hier.
    Dabei fängt alles mit Mia an, einem kleinen achtjährigen Mädchen das auf dem Weg nach Hause verstecken spielt, aber auch mit anderen Szenen und Figuren die einen sofort in den Bann ziehen. Überhaupt ist hier Spannung Programm. Ganz ohne heftige Mordszenen fesselte mich Vergessen von der ersten bis zur letzten Seite und wie immer was es zu schnell vorbei. Ich flog nur so durch die Seiten und bekam leicht eine Ahnung von den Geschehnissen. So leicht das mir der Täter irgendwie recht schnell klar war, doch wusste ich ja nicht ob ich mit meiner Vermutung richtig lag und las sehr gespannt weiter.

    Die Hauptfigur ist Verena Irlenbusch, die Kommissarin. Sie versucht Job und die demente Oma unter einen Hut zu bringen, eine Sache die nur schief gehen kann und wo jemand auf der Strecke bleibt. Sie nimmt ihren Job Ernst, hat viel Mitgefühl, weiß sich aber auch durchzusetzen.
    Das beweist sie vor allem bei ihrem zugeteilten Partner, Christoph Todt, auch er hat eine belastende Vergangenheit und ist gerade Verena gegenüber sehr ruppig. Er ist so launisch das er mir zunächst unsympathisch war, was sich aber im Laufe der Geschichte änderte. Von ihm erfährt man erst ziemlich spät mehr, bis dahin hat man viele Fragezeichen warum er so ist.
    Es gibt noch viele Figuren die mehr oder weniger wichtig sind, die wichtigste Nebenfigur ist Ruth, die Großmutter von Verena Irlenbusch. Als Leser erlebt man wie sie vergisst. Es wird einem vor Augen gehalten was diese Krankheit bedeutet und was sie zu so einem Schrecken macht.

    Mit Vergessen hat Elke Pistor mich wiedermal überzeugt. Sie hat eine schlimme Krankheit sensibel angefasst und von verschiedenen Seiten beleuchtet. Vergessen ist nicht einfach nur ein Fall, sondern auch ein Augen öffnen was alles passieren kann mit der Diagnose Alzheimer oder Demenz.

    Ich hoffe noch mehr von Verena zu lesen, ob mit Todt oder nicht wäre mir nun zunächst Egal, aber vor allem mit Ruth. Die Autorin schafft es auch mit unbekannten Protagonisten spannende Geschichten zu schreiben.

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