Verborgen

Rezensionen zu "Verborgen"

  1. Ein komplexer Fall

    Als bei einem Brand in Akranes ein junger Mann ums Leben kommt, sieht alles zunächst nach einem Unfall aus. Doch die Kommissarin Elma und ihr Team stellen fest, dass es sich um Brandstiftung handelt und Marinó ermordet wurde. Bei den Ermittlungen tauchen einige Verdächtige auf und es gibt sogar Hinweise, dass es um zwei Morde gehen könnte. Einige Monate zuvor kam die junge Holländerin Lise nach Akranes, um als Au pair zu arbeiten, doch dann verschwand sie spurlos.
    Dies ist bereits der dritte Band aus der Reihe „Mörderisches Island“. Obwohl es ziemlich ruhig zugeht und auch das Private der Kommissare ausführlich beschrieben wird, ist es ein sehr spannender und komplexer Krimi. Wenn man sich erst einmal mit den ungewohnten Namen vertraut gemacht hat, lässt sich das Buch aus schön flüssig lesen.
    Nachdem Elmas Beziehung in die Brüche gegangen war, hat sie Reykjavik den Rücken gekehrt und ist in ihre Heimatstadt Akranes zurückgekommen, wo auch ihre Familie lebt. Sie ist eine erfahrene Polizistin mit Durchsetzungsvermögen. Aber auch ihre Kollegen und Ihr Chef Hörður gefallen mir gut.
    Die Ermittlungen sind schwierig, es geht einfach nicht voran. Außerdem will jemand unbedingt, dass die Sache nicht aufgeklärt wird und so wird es gefährlich für Elma. Die Perspektivwechsel geben einen guten Einblick und dennoch bleibt es bis zum Ende spannend. Für mich war die Auflösung dann auch überraschend.
    Mir hat dieser Island-Krimi sehr gut gefallen.

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  1. Spannender Fall

    Bei dem Brand eines Einfamilienhauses kommt ein junger Mann ums Leben. Als herauskommt, dass es sich um Brandstiftung handelte, tauchen viele Fragen auf - und verschiedene Verdächtige in diesem komplexen Fall. Die Polizistin Elma und ihre Kollegen nehmen die Ermittlungen auf.

    Die Beschreibung dieses Island-Krimis hat mich sehr angesprochen. Und da ich den ersten Band bereits kannte und er mir sehr gut gefallen hat, bin ich voller Vorfreude in dieses Buch gestartet.
    Der Schreibstil war klar und leicht verständlich. Die Beschreibungen der Handlungsorte, der Personen und der Geschehnisse waren bildhaft, so dass ich alles sehr gut miterleben konnte.
    Die Personen wurden sehr gut gezeichnet und wirkten lebendig und authentisch. Elma mochte ich von Beginn an sehr gerne, ebenso ihren Kollegen Saevar. Die privaten Einblicke waren eher weniger, was mir dennoch gut gefiel, da das Hauptaugenmerk auf dem Fall lag.
    Der Fall war wirklich spannend und undurchsichtig konstruiert. Es gab zwei Zeitebenen, denn die Geschehnisse der Gegenwart wurden durch Einschübe aus der Vergangenheit ergänzt.
    Die ganze Story war dank der Kleinstadt Akranes sehr atmosphärisch und wendungsreich. Ich war von Anfang bis Ende gefesselt. Das Ende hat mir ebenfalls sehr gut gefallen.

    Ein absolut gelungener Krimi. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen.

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  1. Packend

    Bei einem Hausbrand in der Kleinstadt Akranes kommt ein junger Mann, Marinó, ums Leben. Die ganze Stadt ist erschüttert. Doch bald stellt sich heraus, dass es kein Unfall war, sondern Brandstiftung. Kurz vor dem Brand hatte der junge Mann mit seiner Schwester und einigen Freunden eine Party gefeiert. Ist diese womöglich aus dem Ruder gelaufen? Kommissarin Elma und ihr Team nehmen die Ermittlungen auf. Die letzte Online-Recherche des Opfers sieht äußerst verdächtig aus. Marinó hat vor seinem Tod im Netz danach gesucht, wie man eine Leiche verschwinden lassen kann. Auf der Party war auch Lise, ein holländisches Au-pair-Mädchen, das vor einigen Monaten nach Island gekommen war. Die Familie, bei der sie gearbeitet hat, wirkt nach außen perfekt. Doch bald wird klar, dass unter der Oberfläche so einiges brodelt und der Vater der Familie eine Vorliebe für junge Mädchen hat. Doch Lise ist spurlos verschwunden.
    Für Elma, Sævar und ihr Team sind die Ermittlungen komplex, da sich einige Beteiligte bedeckt halten oder merkwürdig verhalten.
    Als Leser bekommt man durch verschiedene Perspektiven etwas mehr Einblick, doch es bleibt bis zum Schluss spannend, wer aus welchen Motiven wie gehandelt hat.
    Auch der dritte Band der isländischen Reihe kann voll überzeugen, weniger mit Action, sondern ehr mit einer ruhigen, dennoch packenden Erzählweise, die die Spannung allmählich entfaltet und die Motive und Abgründe erst nach und nach aufdeckt.

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  1. Die Kripo Akranes ermittelt wieder

    "Zwei Leichen in einer Woche, das ist ja unerhört. Was ist hier in Akranes eigentlich los?“ (S. 156)

    Zwei Jahre arbeitet die 34-jährige Ermittlerin Elma inzwischen bei der Kripo Akranes, einem Küstenstädtchen mit rund 8000 Einwohnern nördlich von Reykjavík. Die Trauer und Wut, die sie nach dem Selbstmord ihres Partners Davið zurück in ihren Heimatort geführt haben, sind ebenso verblasst wie die Zweifel über die Richtigkeit dieser Entscheidung. Nicht zuletzt hat dazu ihr Kollege Sævar beigetragen, mit dem sie das letzte Weihnachtsfest auf Teneriffa verbracht hat.

    Zwei Leichen – ein Fall?
    Anders als zunächst vermutet, hat es Elma auch in Akranes keinesfalls nur mit Verkehrsdelikten und Einbrüchen zu tun. Nach einem Leichenfund am alten Leuchtturm von Akranes in Band eins und einem weiteren im Lavafeld bei Grábrók im zweiten Band beginnt der dritte gemeinsame Fall mit der Brandstiftung in einer Villa im September 2019. Am Unglücksort findet die Polizei die Leiche des unauffälligen jungen Informatikstudenten Marinó, der in seinem Bett verbrannte. Kurze Zeit später entdecken die Ermittler im Schuppen der Villa eine weitere Leiche, die bereits einige Tage vorher dort versteckt wurde. Hängen die beiden Fälle zusammen, und wenn ja, wie? Wurden die beiden Morde von derselben Person begangen oder gibt es mehrere Täter bzw. Täterinnen? Und welches Motiv oder welche Motive stecken dahinter?

    Von Februar bis November 2019
    Der erste Teil von "Verborgen" ist in acht Kapitel unterteilt, in denen wir dem Geschehen – beginnend mit „In der Nacht davor“ – acht Tage lang folgen. In Teil zwei werden die acht weiteren Ermittlungstage unterbrochen durch Rückblenden in die Monate vor den Taten, mit genauen Zeitangaben überschrieben und kursiv gedruckt. Drei abschließende Kapitel handeln von den beiden Monaten nach Abschluss der Ermittlungen, die weitere Überraschungen bereithalten.

    Spannend, aber kaum Islandflair
    Wie schon die beiden Vorgängerbände "Verschwiegen" und "Verlogen" hat mich "Verborgen" als ansprechend geschriebener, spannender Krimi gut unterhalten, sowohl bezüglich der komplexen Krimihandlung und der Ermittlungsarbeit, bei der Gründlichkeit vor Schnelligkeit geht, als auch in Bezug auf das Privatleben des Ermittlerteams. Hier liegen Trauer und Freude dicht beieinander und stehen die Zeichen auf Veränderung, so dass ich auf die Fortsetzung sehr gespannt bin. Gefallen hat mir auch das Motiv Mutterschaft, das die 1988 geborene Isländerin Eva Björg Ægisdóttir, selbst dreifache Mutter, gekonnt variiert. Psychologisch interessant ist der Blick in unterschiedliche Familien und Paarbeziehungen mit teilweise erschreckender Kälte. Die dritte Säule dieser Krimireihe habe ich dieses Mal allerdings schmerzlich vermisst: Im Gegensatz zu den anderen Bänden gibt es wenig Lokalkolorit, man erfährt fast nichts über Island, weder geografisch noch kulturell, und braucht auch die sonst sehr nützlichen Landkarten in den Buchdeckeln nicht.

    Insgesamt kommt "Verborgen" für mich nicht ganz an die Vorgängerbände heran, aus der Hand legen konnte ich das Buch trotzdem nicht. Ich freue ich mich schon jetzt auf die Fortsetzung.

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  1. Interessantes Setting, das nicht hält, was es verspricht.

    Eva Hanssen ist gerade erst in München angekommen um hier ihren neuen Job als Gefängnisärztin in der Justizvollzugsanstalt anzutreten. Auf der Straße trifft sie auf eine verletzte Frau, Nicole Arendt, der sie Erste Hilfe leistet. Es stellt sich heraus, dass Nicole just mit einem Insassen verheiratet ist, der zu Eva Hanssens Patienten zählt. Als Nicole die Ärztin um Hilfe bittet, lehnt diese ab. Kurz darauf ist Nicole verschwunden.
    Eine Gefängnisärztin ist eine eher ungewöhnliche Protagonistin, das hatte ich noch nie in einem Krimi, ein Setting das mehr erwarten ließ, als geboten wurde. Die Spannung kommt nur sehr langsam in Fahrt, die Handlung schien mir einigermaßen konstruiert und die Personen allesamt inkonsequent in ihrem Auftreten. Dafür dass eine Gefängnisärztin die Hauptrolle spielt, kam mir der Gefängnisalltag zu kurz. Stattdessen geriert sich die Ärztin als Hobbydetektivin mit Helfersyndrom.
    Was ich off topic sehr interessant fand, war ein Hinweis auf eine Namensäderung der Protagonistin aus rechtlichen Gründen. In früheren auflagen hieß Eva noch anders. Das habe ich so auch noch nicht erlebt.
    Alles in allem ist Verborgen –ein Fall für die Gefängnisärztin ein rasch zu lesender aber nur mäßig beeindruckender Krimi. Ob das Setting Potential für eine Fortsetzung kann ich für mich ausschließen.

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