Unter dem Eis

Buchseite und Rezensionen zu 'Unter dem Eis' von Gisa Klönne
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2 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Unter dem Eis"

In diesem Zimmer ist Kriminalkommissarin Judith Krieger schon einmal gewesen. Es gehört einer alten Klassenkameradin von ihr: einer Vogelforscherin mit einer Vorliebe für Eisvögel namens Charlotte, die offenbar in einem Museum aus Erinnerungen lebt. Denn in der Villa im Kölner Nobelstadtteil Bayenthal scheint die Zeit nach dem Tod von Charlottes Eltern stehen geblieben zu sein. Selbst die vielen Puppen im Zimmer, die Krieger einmal bei einer Geburtstagsfeier vor unendlich vielen Jahren zu sehen bekam, als sich Charlotte um ihre Freundschaft bemühte, schauen sie noch wie damals aus ihren seltsam toten Glasaugen an. Damals hat Krieger Charlottes Freundschaftsangebot ausgeschlagen, jetzt kann sie die „Schuld“ von damals wieder gut machen. Denn Charlotte ist verschwunden. Obwohl die Kommissarin noch Urlaub hat, kümmert sie sich um den Fall, der sie nach Kanada verschlägt. Wurde Charlotte hier von einem rätselhaften Bekannten umgebracht?

Parallel zu dem Verschwinden Charlottes entfaltet Gisa Klönne in ihrem packenden Roman Unter dem Eis die Geschichte vom Verschwinden mehrerer Jungen, und allmählich erst kommt Licht ins Dunkel der verschiedenen Erzählstränge. Der Eisvogel wird im Verlauf der Geschichte immer mehr zur Metapher für den ambivalenten Zustand zwischen Leben und Tod, in dem die Vermissten für ihre Angehörigen zu schweben scheinen. Denn einem alten Mythos zufolge taucht das gefiederte Tier mit den roten Augen aus dem Diesseits manchmal auch ins Jenseits ab. Unter dem Eis ist ein kühler Krimi inmitten der Metropole Köln im heißen „Jahrhundertsommer“ -- ein äußerst spannender und klug komponierter Roman, der faszinierend zwischen den unterschiedlichsten Extremen hin- und herpendelt. Beste Krimiunterhaltung. --Stefan Kellerer

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:448
EAN:9783492309523

Rezensionen zu "Unter dem Eis"

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    04. Okt 2017 

    Einsatzort Antarktis...

    Ein internationales Industriekonsortium betreibt unter der Federführung eines reichen arabischen Geschäftsmanns aus Dubai eine streng geheime Forschungsstation in der Antarktis. Diese liegt tief unter dem Eispanzer inmitten eines prähistorischen Sees. Niemand weiß, was dort wirklich vor sich geht. Seit einiger Zeit sind weltweit seismische Erschütterungen spürbar, deren Ursprung sich die Wissenschaft bisher weder orten noch erklären kann. Spezialisten aller Nationen stehen vor einem schier unlösbaren Rätsel. Als das Forscherteam um Professor Boulanger von der Universität Berkeley ihre Messergebnisse auswerten, führt ihre Spur sie in die Antarktis. Wenn ihr Verdacht sich bewahrheitet, sieht es schlecht aus für das Fortbestehen der Menschheit. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt - und gegen einen kaltblütigen Feind, der sich so leicht nicht besiegen lässt.

    Spannend klang der Klappentext, und so wagte ich mich an die ungekürzte Hörbuchfassung des Romans von Alfred Bekker. Die Antarktis als Schauplatz eines aufregenden Thrillers - das ist zumindest nicht alltäglich. Der Anfang war dann auch tatsächlich sehr spannend, es kam gleich zu aufregenden Szenen, und rasch wurde deutlich, dass es hier letztlich um ein großes Geheimnis geht.

    Dann schwenkte die Perspektive jedoch zu einer internationalen Einsatztruppe, die mit der Aufklärung der Vorkommnisse vor Ort beauftragt wurde - und mit Rettungsmaßnahmen, denn wenn die Vorgänge in der Antarktis nicht gestoppt würden, so käme dies einem Weltuntergangsszenario gleich. Kein kleiner Auftrag also, doch die Truppe, die mich irgendwie an das A-Team der 80er Jahre erinnerte, würde das sicher meistern.

    Weshalb also nur zwei Sterne? Dies liegt nur zum Teil daran, dass diese internationale Einsatztruppe im Grunde zu den Unbesiegbaren gehört - also alles kleine 007s und damit nicht wirklich glaubwürdig. Das A-Team also, und damit ein eher weniger realistischer Thriller. Es gab hier durchaus spannende Szenen, die gegen Ende etwas wirr ineinander flossen, aber insgesamt doch recht unterhaltsam waren. Auch das recht plumpe Ende hat mich nicht derart verärgert, dass ich hier nur zwei Sterne hätte vergeben müssen.

    Es war die Sprecherin Juliane Gregori, die mich zunehmend nervte und deren Vortrag für mich phasenweise fast unerträglich wurde. Die Lesung an sich war oft leblos und in manchen Szenen fast maschinenhaft - doch daran hätte ich mich noch gewöhnen können. Was richtig schlimm war, war der Versuch der Sprecherin, die Sprachmelodie der verschiedenen Nationalitäten der Einsatztruppe zu treffen. Grau-en-haft. Beim französischen Akzent stellten sich mir schon die Nackenhaare hoch, aber als sie versuchte, dem russischen Agenten ihre Stimme zu verleihen, wurde es wirklich gruselig. Merkt denn niemand, dass Juliane Gregori das einfach nicht kann?

    So gerieten die 3 h 15 min nur bedingt zu einem Hörvergnügen. Aufgrund der genannten Schwachpunkte kann ich hier wirklich keine Hörempfehlung aussprechen. Bei Interesse: lieber lesen!

    © Parden

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