Unser Glück: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Unser Glück: Roman' von Natalie Buchholz
3.6
3.6 von 5 (5 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Unser Glück: Roman"

Es ist die Chance ihres Lebens: Coordt und Franziska, junge Eltern in München, können mit ihrem kleinen Sohn in eine große, bezahlbare Altbauwohnung in bester Lage ziehen. Doch das Angebot hat einen Haken: Sie sind nicht allein. Verlockt von der Aussicht auf Immobilienbesitz, der jenseits ihrer finanziellen Möglichkeiten liegt, lassen sich Coordt und Franziska auf einen Pakt ein, der ihre Liebe auf eine harte Probe stellt. Das Leben in der neuen Wohnung beschleunigt und vertieft bereits vorhandene Risse in ihrer Beziehung. Die einmalige Gelegenheit entpuppt sich als Beziehungsfalle. Ausweg ungewiss. Natalie Buchholz entwirft in klarer, rhythmischer Prosa ein Szenario, dem man sich nicht entziehen kann. Ein Roman, der die Fragilität von Beziehungen wie unter einem Brennglas offenlegt und zeigt, wie verbesserte Lebensumstände neue Energien freisetzen, materielle Zwänge gleichzeitig aber auch zerstörerisch wirken können.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:224
EAN:9783328601883

Rezensionen zu "Unser Glück: Roman"

  1. Altbauwohnung in bester Lage zu vermieten

    Franziska und Coordt sind ein junges Ehepaar und haben einen kleinen Sohn, Frieder. Nur Coordt ist berufstätig, Franzi kümmert sich ums Kind, fühlt sich aber zunehmend von ihrer Mutterrolle vereinnahmt und chronisch unzufrieden. Hinzu kommt die beengte, dezentrale Wohnsituation. Schon lange sind sie auf der Suche nach einer attraktiveren Wohnung in München. Bezahlbarer Wohnraum ist jedoch Mangelware. Da bekommen die beiden ein ungewöhnliches Angebot: Zu vermieten ist eine großzügige, traumhaft gelegene Altbauwohnung für günstiges Geld. Einziger Haken: Der Ex-Mann der Vermieterin, Bobo, ist Bestandteil des Mietverhältnisses. Er soll weiterhin das kleine Apartment, das in die Wohnung integriert ist, bewohnen. Bereits während der Erstbesichtigung verspricht er Coordt prophetisch: „Ziehen Sie hier ein, mache ich Ihnen das Leben zur Hölle. Sie werden ihr Feuer zu spüren kriegen.“ (S. 19). Während Coordt noch überlegt, ob dieser Ausspruch ernst gemeint ist, hat er sich bereits in die Traumwohnung verliebt. Auch Franzi zerstreut seine Bedenken, die Drei ziehen ein.

    Aus dieser höchst skurrilen Ausgangssituation versteht es die Autorin, einen spannenden Plot zu stricken. Tatsächlich scheint sich die Familie in der neuen Umgebung zunächst wohlzufühlen. Insbesondere Franzi lebt auf, wirkt ausgeglichener. Der Kontakt zu einer Nachbarin scheint ihr gut zu tun und neue Perspektiven zu eröffnen. Im Gegensatz zu ihr hat Coordt massive Schwierigkeiten, mit der stummen Gegenwart Bobos klarzukommen. Er kann nicht mehr schlafen, malt sich Horrorszenarien aus und entwickelt Kontrollzwänge. Die Situation droht zu eskalieren, als Bobo Franziska ein weiterführendes bizarres, aber lukratives Angebot macht…
    Nathalie Buchholz versteht es, ihre Figuren lebendig werden zu lassen. Die Geschichte wird überwiegend aus Coordts Perspektive erzählt. Er ist ein moderner, aufgeschlossener Familienvater, der sich gleichberechtigt um seinen Sohn kümmert und seine Frau unterstützt. Gleichzeitig ist er konfliktscheu und möchte ihr alles rechtmachen. Bobos Angebot und was sich daraus ergibt, bringt ihn an seine Grenzen, lässt ihn zu verzweifelten Maßnahmen greifen, die durch Verlustangst und Eifersucht motiviert sind. Diese Entwicklung erzeugt einen unglaublichen Sog. Buchholz seziert die Paarbeziehung, die zunehmend mehr und mehr aus dem Gleichgewicht gerät. Zwangsläufig fragt man sich : Hätte ich die Wohnung auch gemietet? Wie würde ich auf Bobos Angebot reagieren, wie weit würde ich gehen?

    Der Schreibstil hat mir gefallen, die Dialoge sind glaubwürdig und lebendig, die Sätze meist kurz und prägnant. Die Spannung baut sich subtil auf. Eindrückliche Bilder, Traumsequenzen und Symbole ergänzen die Handlung, laden zum Nachsinnieren ein. Die Charaktere wirken authentisch, manche Nebenfigur vielleicht etwas schablonenartig, was mich jedoch nicht gestört hat – in einer solch bizarr-abenteuerlichen Geschichte darf das sein. Man ist mehr als neugierig, wie sich dieses kuriose Geschehen am Ende auflösen wird…. Und hier kommt das kleine Aber in meiner doch recht positiven Besprechung: Das Ende der Geschichte kommt zu bodenständig daher. Die zahlreichen Vermutungen der Leserin, zu dem die vorangegangenen Verwicklungen sie anstachelten, finden keine Bestätigung (was ja nicht unbedingt schlecht sein muss, man liebt ja das Unvorhergesehene, die Überraschung).

    Ich will an dieser Stelle nichts verraten, aber das Finale ist für die außergewöhnliche, ja fast unglaubliche, Grundidee des Plots zu bieder, zu unspektakulär. Wie schade! Auf einmal endet alles sehr realistisch, ich fühlte mich regelrecht geerdet. Auf den letzten Seiten hat sich mein fünfter Stern verloren, zu groß war wohl meine Erwartungshaltung.

    Eine Empfehlung ist dieser Roman aber trotzdem allemal. Er greift auf unterhaltsame Weise höchst aktuelle Themen auf, über die sich das Nachdenken lohnt. Sehr gelungen auch die Covergestaltung, die Interpretationsspielräume lässt.

  1. 4
    03. Apr 2022 

    Schöner Wohnen

    Im Krieg und in der Liebe sind alle Mittel erlaubt. Da der Wohnungsmarkt in deutschen Großstädten heutzutage einem Kriegsschauplatz gleicht, erlebt manch Wohnungssuchender Gefechte, die mit unlauteren Mitteln ausgetragen werden und ihn an den Rand der Verzweiflung treiben. Doch wie groß muss die Verzweiflung sein, wenn sich jemand, wie das Ehepaar des Romans „Unser Glück“ von Natalie Buchholz auf einen Deal einlässt, wie Folgendem:
    Coordt und Franziska werden Mieter einer Perle unter Münchens Altbauwohnungen: gute Lage, bezahlbare Miete, ausreichend Wohnraum, um mit Söhnchen Frieder in entspannter Harmonie zu leben. Einziger Haken: Bodo, der Ex-Ehemann der Vermieterin, der partout sein Zimmer nicht räumen möchte und weiterhin in der Traumwohnung leben wird. Seite an Seite mit der jungen Familie. Bodo ist in den Siebzigern, angeblich krank und begegnet Coordt bei der Wohnungsbesichtigung nicht gerade freundlich. Doch was soll’s. Die Wohnung ist groß genug für alle. Man wird sich aus dem Weg gehen, was angesichts der Küchenzeile und des Badezimmers, das zu Bodos eigenem Bereich gehört, eigentlich kein Problem sein sollte.
    Eigentlich – denn Bodo und das Arrangement, das an den Mietvertrag geknüpft ist, ist Coordt nicht ganz geheuer. Ganz im Gegenteil zu seiner Frau Franziska, welche das „Nebeneinander“-Leben mit Bodo in Anbetracht seines Alters und seiner Krankheit eher als Wohngemeinschaft auf Zeit betrachtet.
    Die Wohnung ist einfach zu verlockend, die bisherige Wohnsituation der jungen Familie hat insbesondere Franziska aufs Gemüt geschlagen, die sich seit Klein-Frieders Geburt mit nichts anderem, als dem Hausfrau- und Mutter-Dasein beschäftigt hat. Sie sieht die neue Wohnung nun als Möglichkeit, mehr aus sich zu machen und ihrem Leben neue Impulse zu geben, vielleicht sogar einen Job zu ergreifen.
    Bisher war Coordt der Alleinverdiener in der Familie. Morgens ging er aus dem Haus und abends kam er wieder zurück. Dass Franziska sich mit der alten Wohnsituation nicht wohlgefühlt hat, konnte ihm nicht entgehen. Sie veränderte sich, war nicht mehr die Frau, die er geheiratet hat, und schließlich hielt sie mit ihrer Unzufriedenheit auch nicht hinter dem Berg. Coordt wollte die „alte“ Franziska zurück.
    Mit Einzug in den Traum einer Altbauwohnung, inklusive Mitbewohner, geht der Plan zunächst auf. Alles ist perfekt, Franziska ist glücklich und Coordt somit auch. Bis zu dem Moment, als Mitbewohner Bodo doch mehr Einfluss auf das Familienleben nimmt als ursprünglich vorgesehen.

    „Unser Glück“ ist ein unglaublich spannender Roman mit einem unglaublichen Plot. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn wer lässt sich auf solch einen Deal ein, wie es Franziska und Coordt taten? Daher habe ich diesen Roman ungläubig, aber fasziniert gelesen. Da der Handlungsverlauf seine verrückten Wendungen beibehielt, habe ich auch mit einem ebenso unglaublichen Ende dieses Romans gerechnet. Doch leider verliert die Geschichte mit den letzten Seiten ihren Fokus, entpuppt sich als ein Roman über die Ehekrise eines Ehepaares. Gemessen am vorherigen spektakulären Handlungsverlauf ist dieses konventionelle Ende daher ein bisschen enttäuschend. Nichtsdestotrotz hat mich der Roman gefesselt, so dass sich das schwache Ende leicht verschmerzen lässt. Also: Leseempfehlung!

    © Renie

  1. Konnte mich leider nicht überzeugen

    Konnte mich leider nicht überzeugen

    Ich habe bereits einen Roman der Autorin Natalie Buchholz gelesen und war sehr gespannt auf dieses Werk.

    In der Ehe von Coordt und Franziska gibt es hier und da kleine Schattenseiten. Franziska ist manchmal launisch, schlecht drauf, das Leben mit Kind ist anstrengend und sie erwartet von Coordt, dass er nach der Arbeit direkt einspringt. Die beengte Wohnsituation ist ein weiteres Problem.
    Als Coordt eine bezahlbare, ja sogar extrem günstige Wohnung in top Lage findet, spricht er direkt mit Franziska, obwohl die Sache auch einen Haken hat. Bobo, der Ex-Mann der Vermieterin wird in einem kleinen Separee wohnen bleiben. Kontakt soll es keinen geben.
    Franziska ist einverstanden, und die erste Zeit in der neuen Wohnung blüht sie regelrecht auf. Coordt bekommt sogar endlich einen guten Draht zu seinem Sohn Frieder. Doch dann beginnt Franziska wieder zu arbeiten und geht ein merkwürdiges Arrangement mit Bobo ein, dass Coordt aufs Abstellgleis schiebt.

    Der Roman hatte mich im ersten Abschnitt schnell gepackt. Alles wirkte zwar sehr skurril, aber ich war neugierig auf die weitere Entwicklung des Ganzen.
    In der zweiten Hälfte driftete es dann allerdings ins unglaubwürdige ab. Konnte ich mich zuvor auf die Umstände einlassen, war dies dann aber ab der Hälfte komplett vorbei. Das Ende war dann relativ vorhersehbar und ich fragte mich, wozu die originelle Einleitung überhaupt gedient hat.
    Schade, hätte mich gerne weiter überraschen lassen, aber leider flaute es gewaltig ab. Aus der Wohnungsknappheit heraus eine abstruse Geschichte zu kreieren, kombiniert mit einem Paar das Eheprobleme hat, reicht dann nicht aus, wenn das Ende nicht einen gewissen Clou bietet.

  1. Wohnraum mit Hindernissen

    "Unser Glück" fängt den Leser mit einem aktuellen Problem: bezahlbaren Wohnraum in guter Lage. Vor allem für Franziska und Coordt ist das ein drängendes Problem, sind sie doch Eltern geworden und möchten ihrem Sohn ein gutes Umfeld bieten. In München nimmt diese Suche absurde Dimensionen an. Coordt findet eine renovierte, 120 qm große Altbauwohnung in Schwabing, die allerdings einen Haken hat.
    Er darf dort einziehen, wenn er akzeptiert, dass der Exmann der Vermieterin in der Wohnung bleibt. Franziska hat kein Problem mit diesem Arrangement und lebt nach ihrer Wochenbettdepression so richtig auf, findet sogar in der Nachbarin die neue Arbeitgeberin für ihren Aushilfsjob.
    Nur in Coordt nagt der Zweifel. Er hat schlaflose Nächte, in denen er die versprochene "Unsichtbarkeit" seines Mitbewohners kontrolliert und die Tür zu seinem Zimmer im Auge behält.
    Als er nach einer 4-tägigen Dienstreise heimkommt, eskaliert die Situation. Seine Frau teilt ihm die unglaublichen Änderungen mit, die sie beide am Ende zu Immoblienbesitzern machen sollen, wenn denn Coordt sich bereit erklärt, die Wohnung für eine bestimmte Zeit zu verlassen und auch seine Familie dort nicht mehr aufsuchen darf. Coordt lässt sich darauf ein.

    Ab diesem Zeitpunkt wartet man gespannt auf die Dinge, die da kommen werden und stellt sich die Frage, wer hier mit falschen Karten spielt. Da ist die Nachbarin, Franziskas Arbeitgeberin, die nächtliche Spaziergänge macht und Coordt erwischt, wie er spioniert. Dann ist da noch Erik, Coordts Freund aus Kindertagen und Begleiter auf dem Weg raus aus dem norddeutschen Dorf in die Großstadt München, der nach Jahren im Ausland plötzlich wieder auftaucht. Es werden viele Fährten gelegt, Coordt und Franziska ausreichend charakterisiert, während die Seitenzahl rapide abnimmt und man sich unwillkürlich fragt, wo denn jetzt der Hund im verbleibenden Text begraben liegt.

    Letztendlich aber löst sich diese Burleske in Wohlgefallen und im Scheitern einer jungen Elternschaft auf. Das hat mich enttäuscht. Es gibt viele Dinge, die ein Autor/ eine Autorin nicht in ihren Romanen erzählen, das ist ihr gutes Recht. Doch nicht alles Ungesagte erschließt sich von allein. In diesem Falle bleibt die Motivation des Mannes hinter der Zimmertür im Dunkeln und bis auf ein paar mysteriöse Aussprüche, charakterlos. Damit entfällt dem Roman aber quasi der Motor und alle Hilfsantriebe bleiben unwirksam, um nicht zu sagen irreführend.

    Der Plot der Geschichte verspricht eine andere Story, wie das, was man letztendlich zu lesen bekommt. Das wäre kein Problem, wenn denn das Ende nicht in Banalität abrutschen würde und das auch noch ziemlich abrupt. "Die Sprache ist klar und rythmisch.", dem kann ich nicht widersprechen, doch mir fehlt das Gerüst für eine wirlich gute Erzählung.

  1. Suche Altbauwohnung, biete Leben

    Coordt und Franziska leben mit ihrem kleinen Sohn Frieder in einer Wohnung im Münchner Stadtteil Untergiesing und sind mit ihrer Wohnsituation eher unzufrieden. Doch plötzlich bietet sich ihnen die Möglichkeit, in eine mondäne Altbauwohnung in Schwabing einzuziehen. Was komfortabel klingt, hat allerdings einen Haken. Denn die Bedingung der Vermieterin ist nicht ohne: Ihr erkrankter Ex-Mann müsste dort in einem Extrazimmer wohnen bleiben, ohne dass er der Familie in die Quere kommt. Dennoch entscheidet sich das Paar für den Einzug - mit schwerwiegenden Konsequenzen...

    "Unser Glück" ist der zweite Roman von Natalie Buchholz, die mit schnörkelloser Sprache und kurzen, prägnanten Sätzen die Leser:innen unmittelbar teilhaben lässt am Gentrifizierungs-Wahnsinn in deutschen Großstädten. Die oben geschilderte Ausgangssituation ist dabei so kühn wie hochspannend. Denn während sich Franziska mit dem unsichtbaren Mitbewohner zu arrangieren scheint, merkt man Protagonist Coordt dessen Unwohlsein eigentlich durchgehend an. Ständig fürchtet er sich vor einem möglichen Auftauchen des Mannes, nachts sitzt er in der Küche und beobachtet dessen verschlossene Zimmertür.

    In diesem ersten Drittel des Romans entfaltet die Geschichte eine subtile Spannung, die sich mit einem permanenten Gefühl der Bedrohung vermengt. Dies erzeugte bei mir eine seltsame Faszination für den Roman und diese ungewöhnliche Wohnkonstellation. Im weiteren Verlauf verliert die Handlung ein wenig an Glaubwürdigkeit, bietet dafür aber allerlei Überraschungen. Auch hier blieb die Sogkraft der Lektüre bestehen, auch wenn ich vor allem eine große Wut auf die Figuren und ihre Taten entwickelte. Leider flacht der Spannungsbogen jedoch zu früh ab, so dass das Finale eher beliebig und erwartbar erscheint.

    Während die Nebenfiguren gerade gegen Ende hin ein wenig blass geraten, ist Hauptfigur Coordt der Autorin sehr gut gelungen. Denn auch wenn man als Leser:in wohl nicht durchgehend mit ihm sympathisiert, entwickelt er eine Ambivalenz, der man sich schwer entziehen kann - was auch daran liegen mag, dass der Erzähler kaum einmal Coordts Perspektive verlässt. So scheint er gefangen zwischen den gesellschaftlichen Erwartungen an einen Familienvater und dem immer stärker werdenden Leidensdruck. Denn einerseits soll er auch aus Sicht seiner Frau für das nötige Einkommen sorgen, um die Wohnung beziehen zu können, doch andererseits bezeichnet sie ihn auch als "Butterbrot" - ganz lecker eben, aber doch nicht der kulinarische Hochgenuss.

    Ob die Figuren den Leser:innen zur Identifikation taugen, ist also eher fraglich, denn sie sind entweder zu unsympathisch oder berühren nur in Ansätzen. Dass die Autorin mit der beschwerlichen Wohnungssuche in Großstädten aber einen hochaktuellen Nerv trifft, steht nicht zur Debatte. Denn "Unser Glück" konfrontiert die Leserschaft direkt mit der Frage: "Wie weit würdest du gehen, um deine Traumwohnung zu bekommen?" Oder als Annonce zusammengefasst: "Suche Altbauwohnung, biete Leben".

    Natalie Buchholz' "Unser Glück" ist ein Roman, der die Leser:innen vor allem in der ersten Hälfte packt, aufrüttelt und zum Nachdenken anregt. Wer sich der aufregenden, aber ein wenig überzeichneten Handlung hingibt, wird belohnt mit einem spannenden Familiendrama, dem erst gegen Ende ein wenig die Luft ausgeht.