Totenblass: Thriller

Buchseite und Rezensionen zu 'Totenblass: Thriller' von Frederic Hecker
4
4 von 5 (5 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Totenblass: Thriller"

Unentdeckt mordet er seit Jahren, das Töten ist für ihn eine Sucht ... Frankfurt an einem nasskalten Novemberabend: Eine nackte, mit seltsamen Wunden übersäte Frauenleiche treibt im Main. Kriminalhauptkommissar Joachim Fuchs und seine neue Kollegin, die junge Fallanalystin Lara Schuhmann, stehen vor einem Rätsel. Nach der Obduktion sind sie überzeugt, dass sie es mit einem perfiden Serienmörder zu tun haben. Als Fuchs während der Ermittlungen der Zeugin Sophia näherkommt, wird er wegen Befangenheit von dem Fall abgezogen. Auf eigene Faust ermittelt er weiter – und setzt damit eine folgenschwere Ereigniskette in Gang …

Format:Taschenbuch
Seiten:608
EAN:9783734107351

Rezensionen zu "Totenblass: Thriller"

  1. 3
    17. Okt 2022 

    Novemberabend

    Eines Abends im November spürt der Hund eines Obdachlosen eine weibliche Leiche auf. Kommissar Joachim Fuchs und seine neue Kollegin, die Fallanalystin Lara Schuhmann von der Kripo Frankfurt werden an den Fundort gerufen. Die junge Frau ist offensichtlich nicht eines natürlichen Todes gestorben. Genauere Untersuchungen bringen die Ermittler auf den Gedanken, dass der Täter nicht das erste Mal gemordet hat. Ein Serienkiller in Frankfurt, keine schöne Vorstellung. Am besten wäre es natürlich, den Mord schnellstmöglich aufzuklären. Zunächst muss das Opfer identifiziert werden. Dass ausgerechnet Staatsanwalt Becker die Ermittlung leitet, ist für Kommissar Fuchs nicht gerade erfreulich.

    Mit diesem ersten Band einer Reihe werden die Frankfurter Ermittler Fuchs und Schuhmann vorgestellt. Lara Schuhmann soll das Team ergänzen und mit den Erfahrungen, die sie in der Schweiz und in Amerika gesammelt hat, etwas frischen Wind bringen. Der geschiedene Fuchs ist ein gewiefter Kommissar, der manchmal seinen eigenen Weg geht, was dem Staatsanwalt nicht immer gefällt. Als eine weitere Frau von einer Freundin als vermisst gemeldet wird, ergeben sich erste Spuren und auch Ähnlichkeiten. Auch die Freundin der Verschwundenen ist ist im medizinischen Bereich tätig. Eine fieberhafte Suche beginnt, vermutlich befindet sich die verschwundene junge Frau in großer Gefahr.

    Bei den Untersuchungen in ihrem ersten Fall werden die neuen Kollegen noch ein wenig zurückhaltend geschildert. Besonders Lara Schuhmann hält sich zurück. Als Team ergänzen sich Fuchs mit seiner Erfahrung und Schuhmann mit dem frischen Ansatz gut. Der Fall erweist sich als kompliziert und nicht leicht zu entschlüsseln. Zwar werden einige Schilderungen hin und wieder etwas zu ausführlich vorgenommen, doch grundsätzlich baut sich Spannung auf und die Auflösung überrascht. Vielleicht sollte man im Blick behalten, dass es sich um den Start einer Reihe handelt, bei dem noch nicht alles offenbart werden soll, so dass das Vage durchaus gewollt ist. Ob einem eine Reihe mit einer fortlaufenden Rahmenhandlung gefällt, muss jeder selbst entscheiden. Insgesamt liest sich dieser Thriller flüssig und kurzweilig.

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  1. Ermittler mit Fehlern

    Als an einem nasskalten Novemberabend in Frankfurt von einem Obdachlosen eine Frauenleiche im Main entdeckt wird, übernehmen Kriminalhauptkommissar Joachim Fuchs und seine neue Kollegin, die junge Fallanalystin Lara Schuhmann, die Ermittlungen.
    Die Leiche weist merkwürdige Wunden auf und bei der Obduktion stellt sich heraus, dass der Täter sein Opfer offenbar zur Ader gelassen hat. Die junge Frau war Medizinstudentin, und als bald eine weitere Medizinstudentin vermisst wird, sind Fuchs und seine Kollegin davon überzeugt, dass sie es mit einem Serienmörder zu tun haben.
    Während der Ermittlungen fühlt sich Kriminalhauptkommissar Fuchs zu der Zeugin Sophia hingezogen, auch sie eine junge Frau im Medizinstudium.
    Als die beiden sich näherkommen, wird Fuchs wegen Befangenheit von dem Fall abgezogen.
    Natürlich ermittelt er auf eigene Faust weiter. Doch auch seine Kollegin Lara geht eigene Wege .....
    Der Krimi ist spannend und es rücken immer wieder neue Verdächtige in den Fokus, sodass man als Leser immer wieder in die Irre geführt wird, was die Spannung hochhält.
    Sowohl Joachim Fuchs als auch Lara Schuhmann wirken sympathisch und menschlich, machen allerdings auch einige Fehler. Dennoch bleiben sie insgesamt etwas zu blass und entwickeln zu wenig Charakter.
    Störend empfand ich auch die teilweise unprofessionell wirkende Vorgehensweise der beiden, aber auch des gesamten Polizeiapparats inklusive schmierigem Staatsanwalt.
    Dass der Autor Frederic Hecker selbst aus dem medizinischen Bereich stammt (er ist Chirurg und Doktor der Rechtsmedizin) merkt man spätestens bei der Schilderung der Obduktion des ersten Opfers: sehr genau und detailliert, anschaulich, aber eher sachlich, neutral und in keinster Weise Effekte heischend, wie sonst manchmal im Genre üblich.
    Soviel darf wohl verraten werden: Die Auflösung am Ende wirkt etwas lasch, richtig gruselig wird es dann aber wieder im Epilog.

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  1. 3
    18. Mai 2020 

    Aderlass...

    Für sein Debüt hat der Autor Frederic Hecker einen spannenden Plot gewählt. KHK Joachim Fuchs und seine Kollegin Lara Schuhmann, die junge Fallanalystin, sind sich bereits nach der zweiten Frauenleiche sicher: sie suchen einen Serienmörder. Zwar stimmen bei den beiden Mordfällen nicht alle Details überein, aber der brutale Aderlass sowie einige andere Aspekte des Modus Operandi lassen für sie keinen anderen Schluss zu.

    Die Suche nach dem Täter sowie nach dessen Motiv nimmt dabei jedoch nur langsam an Fahrt auf. Hier komme ich dann auch gleich zu dem für mich größten Schwachpunkt des Thrillers: der Polizeiarbeit. Der Autor selbst ist gelernter Mediziner (Chirurg und Doktor der Rechtsmedizin) und stellt dies hier mehrfach unter Beweis. Detailliert werden medizinische Sachverhalte und Zusammenhänge erläutert, und gerade Passagen, die in der Pathologie spielen, fordern dem Magen schon beim Lesen einiges ab.

    Weniger versiert dagegen wirkt die Schilderung der Ermittlungen selbst. In den ersten zwei Dritteln des Thrillers erscheint die Arbeit der Polizei eher stümperhaft und dilettantisch denn professionell und gezielt. Das Kollegium ist ein Sammelsurium an Einzelkämpfern, wobei jeder nur seine eigenen Interessen zu vertreten scheint und an Teamarbeit keinerlei Interesse besteht. Hier hängt vieles vom Zufall ab, ob z.B. jemand gerade auf eine gute Idee kommt, die die Ermittlungen vorantreibt - und dann auch noch Zeit und Lust dazu hat. Ideen der anderen werden belächelt oder ins Lächerliche gezogen, Widerstand erfolgt stets und ständig gegen alle Vorschläge eines anderen Kollgen, einfach aus Prinzip heraus. Das empfand ich als anstrengend, zäh und in diesem Maße wenig vorstellbar.

    Selbst die Kollegen Joachim Fuchs und Lara Schuhmann, die als festgelegtes Team fungieren sollen, sprechen kurz nach Beginn der Ermittlungen kaum noch miteinander. Lara stört, dass ihr Kollege sich in eine Zeugin verguckt statt in sie; der erfahrene Ermittler ist genervt, weil Lara sich an den Staatsanwalt ranmacht, mit dem er selbst sich überhaupt nicht versteht. Verkorkste Konstellationen, die für mich in diesem Thriller zu viel Raum einnehmen. Erst als Fuchs wegen Befangenheit von dem Fall abgezogen wird, kommt Schwung in die Ermittlungen, und auch die Kommunikation mit seiner Kollegin gelingt allmählich wieder besser.

    Der Schreibstil ist flüssig, und einige überraschende Wendungen halten gegen Ende auch die Spannung hoch. Alles in allem ein ambitioniertes Debüt mit einigen Schwachpunkten, wozu ich auch zähle, dass die Presse hier gar keine Rolle spielt und den Druck auf die Ermittler erhöht und dass gerade KHK Joachim Fuchs zwischenzeitilich in einigen brenzligen Situationen Superkräfte zu entwickeln scheint - auch das schießt für mich ein wenig übers Ziel hinaus.

    Obgleich mich das Debüt noch nicht ganz überzeugen konnte, bin ich neugierig, wie sich die Charaktere im kommenden Fall entwickeln werden und welche Aufgaben dann vor ihnen liegen mögen. Ich warte daher gespannt auf Band 2...

    © Parden

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  1. 5
    25. Apr 2020 

    Liest sich richtig gut

    Der Fund einer nackten Frauenleiche im Main ist für Kriminalhauptkommissar Joachim Fuchs und seiner neuen Kollegin Lara Schuhmann, einer jungen Fallanalystin, ein Rätsel. Die Auffindung der Leiche und ihre Autopsie deuten auf ein besonderes Verbrechen hin. Bei der Toten handelt es sich um eine junge Medizinerin. Auf der Suche nach dem Täter im Umfeld der Toten stochern beide Ermittler im Dunkeln.

    Bei ihren Ermittlungen lernen die Kommissare auch Sophia eine junge Ärztin kennen. Sie kannte das erste Opfer. Joachim Fuchs, der sich extrem von Sophia angezogen fühlt, geht soweit, dass er ihr viel mehr von den Ermittlungen erzählt, als üblich ist. Das hat weitreichende Folgen. Zum einen stoßen die Ermittler durch Sophia auf neue Spuren, denn es ist mittlerweile eine weitere Ärztin verschwunden. Aber das beginnende Verhältnis zwischen Sophia und Fuchs führt zur Suspendierung des Kommissars.

    Wie dieser merkwürdige Fall ausgeht, was noch alles passiert, lest selbst - es lohnt sich in jedem Fall.

    Mir hat dieses Krimidebüt eines Mediziners und Doktors der Rechtsmedizin ausgesprochen gut gefallen. Nicht nur, dass man die Entwicklungen in diesem Thriller überhaupt nicht vorhersehen oder ahnen konnte. Auch das Ende konnte mich dann noch überraschen. Mit dieser Wendung war überhaupt nicht zu rechnen, aber es war dann durchaus logisch.

    Dieses Buch beeindruckte mich aber auch durch die Sachlichkeit an einzelnen Stellen. So wird z.B. sehr anschaulich über eine Obduktion berichtet. Die Beschreibung der einzelnen Schritte hat mich beim Lesen sehr fasziniert. Es ist selten, dass man in Büchern, oder aber auch in Filmen solche Sachlichkeit erlebt und dabei wirklich Wissenswertes erfährt.

    Aber bei allem Ernst an der Geschichte ist es dem Autor auch noch gelungen den ermittelnden Kommissar mit einer Schlagfertigkeit auszustatten. Dieser trockene Humor an der einen oder anderen Stelle, sofern man sie dann entdeckt, das machte richtig Spaß beim Lesen.

    Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und natürlich verdiente fünf Lesesterne.

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  1. "Und der zweite Engel goss

    "Und der zweite Engel goss seine Schale aus in das Meer, und es wurde zu Blut wie von einem Toten, und alle lebendigen Wesen starben im Meer." (Off. 16; 3)
    Frankfurt hat es mit einem heimtückischen Serienmörder zu tun. Er tötet brünette Frauen, die alle einen medizinischen Hintergrund haben. Wie beim Aderlass aus der Vergangenheit lässt er sie regelrecht ausbluten und vergewaltigt sie post mortem. Hauptkommissar Joachim Fuchs und die junge Fallanalytikerin Lara Schumann stehen vor einem Rätsel. Denn die zweite Tote wird hingegen drapiert vorgefunden. Lediglich das sie Medizinerin und von ihrer Freundin vermisst wurde, bringt sie darauf, dass es wieder derselbe Täter war. Als Kommissar Fuchs, Sophie von Münch der Freundin des Opfers näherkommt, wird er wegen Befangenheit vom Fall abgezogen. Doch Fuchs lässt sich nicht davon nicht abhalten, nimmt Urlaub und ermittelt auf eigene Faust weiter. Eine heiße Spur führt ihn in einen kleinen Ort nach Mecklenburg-Vorpommern, wo er dem Täter auf die Spur kommt. Inzwischen geht Lara einer anderen Spur nach, die sie in Lebensgefahr bringt.

    Meine Meinung:
    Der Klappentext und das recht einfache, aber bemerkenswerte Cover haben mich auf dieses Buch aufmerksam gebracht. Als ich dann las, dass der Autor Mediziner, Chirurg und sogar einmal als Rechtsmediziner tätig war, wusste ich, dieses Buch möchte ich lesen. Der Schreibstil ist von Anfang an sehr detailliert, bildhaft und spannend geschrieben, sodass ich einmal begonnen das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Zwar ist es mit über 600 Seiten recht kompakt für einen Thriller, doch durch die guten Ermittlungen kam bei mir nie Langeweile auf. Der Täter spielt ein regelrechtes Katz und Maus Spiel mit den Ermittlern. Besonders an den detaillierten Beschreibungen der Obduktion oder den Opfern spürt man sofort, dass der Autor eine Ahnung davon hat, was er schreibt. Der Täter, der nicht gerade zimperlich mit seinen Opfern umgeht, blieb bei mir bis zum Schluss ein Fragezeichen. Deshalb sind auch die Beschreibungen des Täters und seine Gedanken für mich sehr interessant. Dass man einen Ermittler von einem Fall abzieht, nur weil er seine Aufgabe vielleicht etwas übertrieben hat, hatte ich nicht erwartet. Hier spürt erst mal so richtig was für eine Gratwanderung solche Beamten oft machen müssen, um nicht selbst mit dem Gesetz zu kollidieren. Dabei gefällt mir der sympathische Joachim Fuchs recht gut. Besonders sein Ehrgeiz, der Spürsinn, das Engagement und sein Feingefühl haben mich beeindruckt. Dagegen spürt man sofort, das Lara Schumann zwar recht viel theoretisches Wissen hat, durch ihr Studium und der Arbeit beim FBI in Quantico, doch an praktischer Erfahrung mangelt es ihr noch gänzlich. Kein Wunder also, das sie sich dadurch von manchen Menschen manipulieren lässt und darum sogar noch in Lebensgefahr gerät. Das Einzige, was ich noch gut gefunden hätte, wäre ein Personenregister gewesen, zumindest was die Ermittler betrifft, den da musste ich bei manchen Nebendarstellern doch öfters überlegen. Allerdings ist das, schon jammern auf höchstem Niveau. Ich jedenfalls kann ich dieses Debüt nur jedem empfehlen, da es wirklich sorgfältig ausgearbeitet wurde. So freue ich mich schon auf den nächsten Fall der beiden Ermittler, hoffe es werden noch viele sein und gebe 5 von 5 Sterne.

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