Tödlicher Schlaf

Buchseite und Rezensionen zu 'Tödlicher Schlaf' von Christoph Elbern
5
5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Tödlicher Schlaf"

Hamburg, 1907. Im Hafenkrankenhaus begegnet der Bakteriologe Carl-Jakob Melcher einem Schulfreund. Ludolf Harberg ist sehr angeschlagen durch die Schlafkrankheit. In seinen wachen Momenten erzählt er von seinen Erlebnissen in Ostafrika – von den Experimenten, die der Mediziner Robert Koch angeblich an Einheimischen unternommen hat. Bevor er Genaueres erzählen kann, stirbt Harberg. Für die Ärzte eine Folge seiner Krankheit, doch Carl-Jakob glaubt an Mord und beginnt zu ermitteln, ohne zu ahnen, dass es nicht der einzige Todesfall in seiner Nähe bleiben wird und dass auch er in Verdacht gerät.

Format:Broschiert
Seiten:360
EAN:9783352009730

Rezensionen zu "Tödlicher Schlaf"

  1. Der Kampf der Frauen für ihre Rechte

    Der Bakteriologe Carl - Jakob Melcher trifft zufällig seinen ehemaligen Schulfreund Ludolf Harberg im Hafenkrankenhaus wieder. Harberg leidet sehr unter seiner Schlafkrankheit. Sobald er wach ist erzählt er von Ostafrika unter anderem auch von den Experimenten die der Mediziner Robert Koch an den Einheimischen unternimmt. Wenig später stirbt Harberg und Carl - Jakob Melcher glaubt an Mord. Er fängt an zu ermitteln aber dann gerät Melcher selbst unter Verdacht.

    Der Schreibstil ist eher dichter, bildhaft und zügig zu lesen. Protagonisten passen hervorragend in diesen historischen Krimi hinein und die Spannung baut sich während des lesens langsam auf.

    Fazit: Dieser historische Krimi spielt sich 1907 in Hamburg ab und beinhaltet 50 Kapitel. Ich bin sehr gut in die Story hinein gekommen da ich das Vorgängerbuch schon kenne. Der Leser kann die Bücher auch unabhängig voneinander lesen. Zu Beginn gibt es eine kleine Rückblick zum vorherigen Buch. Die Story wird in der unverwechselbaren Art von Carl - Jakob Melcher erzählt. Ich war auch gleich wieder auf den ersten Seiten gefangen von diesem Krimi. Die Story zog mich quasi in das Buch hinein. Da öffnete vor kurzem z. B. Hagenbecks Tierpark seine Pforten seine Pforten. Über die Schlafkrankheit wurde ich sehr gut informiert und so wurde die Story für mich nicht nur spannend sondern auch interessant zu lesen. Für mich persönlich sind es zwei Handlungsstränge - einmal die Ermittlungen um die Schlafkrankheit und zum anderen wird der Krimi politisch und dreht sich um die Opernsängerin Agathe die der Londoner Suffragettenbewegung nahesteht. Sie ist zudem die Cousine von Carl - Jakob Melcher. Somit ist die Story komplex und vielschichtig angelegt. Die Schichten der Gesellschaft kommen in diesem Buch sehr deutlich zum Vorschein - Hier die Oberschicht und die Besserverdienenden, da die Unterklasse und Arbeiter die trotz aller Bemühungen sich kein besseres Leben leisten können. Dadurch hat aber keinesfalls der Krimi das nachsehen. Er war für mich spannend und aufregend zu lesen wie das ganze Buch insgesamt. Carl - Jakob Melcher's Freund Martin Bucher hält sich in diesem Buch eher im Hintergrund was ich etwas schade fand. Im letzten Drittel wird die Story emotional und da hat der Autor zuweilen viel Gefühl und Wärme miteinfließen lassen. Der erste Band gefiel mir etwas besser vielleicht lag es aber auch daran dass es drei Jahre sind die dazwischen liegen und sich die politische Lage und andere Situationen in Hamburg zum Teil verändert haben. Dieser historische Krimi zählt zu meinen Lesehighlights und vergebe daher sehr gerne fünf Sterne.

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  1. tolle Protagonisten

    Im Buch" Tödlicher Schlaf" zeigt der Autor auf ganz wundervolle Art und Weise , dass Hamburg im Jahre 1907. Hauptcharakter Carl – Jakob Melcher ist Bakteriologe und hat von daher eine völlig andere ermittelnde Sicht auf seinen Freund, der mit der Schlafkrankheit im Sterben liegt. Zudem geht es um brisante Dokumente. In diesem Buch gibt es zwei Handlungsstränge, die parallel erzählt werden. Einmal der vermeintliche Mord an Melchers Freund und dann geschieht ein weiterer Mord.
    Diese beiden Mordfälle werden sehr unaufgeregt erzählt und mitunter recht amüsant ausgeschmückt. Wobei es weniger um die Ermittlungsarbeit an sich geht, dieser Punkt ergibt sich quasi im Vorbeigehen, sondern vielmehr um die damalige Lebens – und Denkweise der Menschen. Als es noch spürbare Klassenunterschiede gab, und die feinen Herrschaften andere für sich schuften ließen. Eine Zeit, in der Frauen auf Heim und Herd und Kindererziehung reduziert waren.
    All diese Lebensart ist so wunderbar beschrieben, dass ich mich gefühlt habe, als wäre ich ein farbenfrohes wunderbares Geschichtsbuch gefallen. Ein wenig schade fand ich es, dass mehr Wichtigkeit auf die Lebensumstände gelegt wurde, als auf die Kriminalhandlung, doch der so lebendig und elendig beschriebene Gefängnisaufenthalt hat alles wieder wett gemacht.
    Viele bunt beschriebene Nebenprotagonisten verleihen diesem Buch eine ausgesprochen angenehme Lebendigkeit und lassen einen nur so durch die Seiten fliegen.

    Fazit : Klare Leseempfehlung im Genre historischer Kriminalroman.

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