Todeslügen

Buchseite und Rezensionen zu 'Todeslügen' von Olivia Kiernan
3.5
3.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Todeslügen"

Steckt in jedem Menschen ein Killer?

In einer Kirche werden zwei Leichen gefunden, ein Mann und eine Frau, brutal ermordet. Der Mann trägt das Priestergewand, doch er ist nicht der Priester. Detective Frankie Sheehan muss den Mörder finden. Angst geht um, denn vor kurzem ist der Doppelmörder Sean Hennessy aus dem Gefängnis entlassen worden. Er wurde vor fünfzehn Jahren für den Mord an seinen Eltern und den Mordversuch an seiner Schwester verurteilt. Nun ist er frei und will seine Unschuld beweisen. Doch plötzlich geschieht ein weiterer Mord. Der Tote war Journalist und hatte damals über den Hennessy-Fall berichtet. Ist Sean Hennessy wirklich unschuldig? Was ist damals tatsächlich passiert? Und wer ist der Mörder, der Dublin nun in Angst versetzt?

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:384
Verlag: HarperCollins
EAN:

Rezensionen zu "Todeslügen"

  1. Solide aber kein Aha!

    Vor 17 Jahren wurde die Familie Hennessy Opfer eines Verbrechens. Vater und Mutter erstochen, die 10-jährige Cara überlebt schwerverletzt. Der Sohn der Familie, der damals 15-jährige Sean wird dafür verhaftet und verurteilt. Nach seiner Entlassung will er eine Wiederaufnahme des Verfahrens beantragen, denn er beteuert nach wie vor seine Unschuld.
    Doch dann werden zwei Tote in einer Kirche gefunden. Detective Frankie Sheehan beginnt zu ermitteln und mit der Zeit werden immer mehr Parallelen zum Fall Hennessy ersichtlich.
    Todeslügen von Olivia Kiernan ist der zweite Band aus der Reihe um Detective Frankie Sheehan. Es ist ein sehr persönlicher Fall. Die Polizistin ist in die Vorgänge mehr involviert, als ihr lieb ist Nicht nur ist ihre Schwägerin Tanya die Anwältin von Sean Hennessy, auch beginnt sie sich zu erinnern, dass ihre Mutter vor dem Mord eine Bekanntschaft zu Brid Hennesy, der Mutter Seans, hatte.
    Wir erleben den Fall aus der Erzählperspektive der Ermittlerin. Farnkie ist tough, integer, sie steht stark unter dem Druck ihrer Vorgesetzten. Aber sie bleibt auch ein bisschen farblos.
    Der Kriminalfall ist solide, nicht ganz so spannend wie der Vorgänger. Ein bisschen fällt mir schwer zu formulieren, was ich an dem Fall komisch fand, ohne zu spoilern. Das „diszipliniert und gut konstruierte Whydunnit“ wie es in der Kritik von Krimi-Couch.de heißt, kann ich nämlich nicht nachvollziehen, zu willkürlich waren mir die Auswahl der Opfer und das Vorgehen.
    War ich beim ersten Teil („Zu nah“) noch begeistert von der Autorin fehlte mir hier das große Aha-Erlebnis.

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  1. Lügengespinst

    15 Jahre saß Sean Hennessy im Gefängnis. Er soll seine Eltern und eine Schwester wie im Blutrausch ermordet haben. Nur die jüngste Schwester hat überlebt. 15 Jahre lang hat Sean auch seine Unschuld beteuert, nun nach seiner Entlassung, will er es beweisen. Auch ein Filmprojekt gibt es bereits.
    Detektive Frankie Sheehan weiß, dass ihre Schwägerin, eine Anwältin auf der Seite Seans steht. Sie selbst hat grade andere Sorgen. In einer Kirche wurden zwei Menschen tot aufgefunden, der Mann in ein Priestergewand gehüllt, die Frau halbnackt und post mortem mit Messerstichen übersät. Sofort ist in der kleinen Stadt die Erinnerung an die Familie Hennessy wieder wach und auch Frankie ermittelt in die gleiche Richtung. Aber dann gibt es noch einen Toten und es wird klar, dass die Morde etwas mit der Vergangenheit und Sean zu tun haben müssen.
    Durch ihre Schwägerin und ihre Mutter, die damals Brid Hennessy kannte, wird sie viel tiefer und privater in den Fall gezogen, als sie möchte und genau das macht auch einen Teil des Reizes dieses Krimis aus. Ermittlungen aus der Vergangenheit und der Gegenwart kreuzen sich und Frankie muss Versäumnisse feststellen. Dumm nur, dass der damalige ermittelnde Polizist jetzt ihr Chef ist.
    Es gibt sehr viele private Aspekte in diesem Fall, manchmal gerät darüber die Polizeiarbeit in den Hintergrund. Es ist aber so gewollt, die Ermittlungen führen eben weit in Frankie Sheehans Familie und sie steht mehreren Fronten gegenüber. Ihre Vorgesetzten wollen keinerlei Zweifel an der damaligen Arbeit aufkommen lassen, fürchten teure Entschädigungsklagen und schlechte Presse und ihre Familie möchte die alten Geschehnisse am liebsten verdrängen. Es ist eben eine typische Kleinstadt und mit dem Mief und den Vorurteilen muss sich Sheehan arrangieren.
    Der Autorin ist es schnell gelungen, mich an der Schuld von Hennessy zweifeln zu lassen. Viel schneller als ihre Protagonistin Sheehan war ich von einem Justizirrtum, vielleicht sogar von einem gezielten Vertuschungsversuch überzeugt. Wenn da nicht die kleinen Spuren wären, die geschickt in die Handlung eingebaut werden und immer wieder die Ermittlungen in eine neue Richtung lenken.
    Der Krimi ist ganz auf die Ermittlerin zugeschnitten und das Aufeinandertreffen von Frankie und Sean ein richtiges Psychoduell. Fesselnd und temporeich, fast schon ein Thriller, dafür sorgen der wendungsreiche Plot und die genaue Charakterisierung der Figuren. Besonders gut ist die Atmosphäre der irischen Kleinstadt getroffen, samt dem Priester als moralische Instanz.
    Eine spannender zweiter Fall für Frankie Sheehan.

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