Todeshaff

Buchseite und Rezensionen zu 'Todeshaff' von Katharina Peters
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Inhaltsangabe zu "Todeshaff"

Ungeklärte Ostsee-Morde.

Emma Klar war eine der besten Polizistinnen – bis ein Einsatz schiefging. Nun arbeitet sie in Wismar vorgeblich als Privatdetektivin, in Wahrheit jedoch als verdeckte Ermittlerin. Ihr neuer Fall scheint ein Kinderspiel zu sein: Sie soll einen Mann beschatten, der wegen Totschlags zehn Jahre im Gefängnis saß, dessen Tatmotiv jedoch nicht zutage trat. Christoph Klausen verhält sich zunächst völlig unauffällig – bis Emma eine Verbindung zu zwei bizarren Morden zu erkennen glaubt.

Format:Taschenbuch
Seiten:320
EAN:9783746633237

Rezensionen zu "Todeshaff"

  1. Spannende Spurensuche

    Ich kenne und schätze die Krimis der Autorin Katharina Peters. Zum ersten Mal habe ich nun einen Fall der ungewöhnlichen Ermittlerin Emma Klar gelesen.
    Emma arbeitet als verdeckte Ermittlerin des BKA und hat als Tarnung einen Job in einer Privatdetektei, zusammen mit den privaten Kollegen übernimmt sie nach Absprache mit Chefin Johanna, Fälle bei denen einen gewisser Freiraum von Vorteil ist.
    Aktuell überwacht sie Christoph Klausen, der nach 10 Jahren Haft wegen Totschlags auf freien Fuß gekommen ist und da zwei Tote im Salzhaff gefunden wurden, die Verbindung zum damaligen Opfer hatten, gerät Klausen wieder ins Visier. Die Spuren führen in die Vergangenheit der DDR und die Wendezeit. Alle drei Opfer waren als Pädagogen in einem Jugendwerkhof tätig, eine Erziehungsform der DDR, die man nur als unmenschlich bezeichnen kann. Die jugendlichen Insassen sollten zu wahren „Sozialisten“ umerzogen werden, aber ihr Status war mehr oder weniger rechtlos und sie fast völlig unkontrolliert dem System ausgeliefert. Erst in den letzten Jahren begann man mit der Aufarbeitung der Methoden der Werkhöfe und den Schicksalen der Insassen. Dieser geschichtliche Teil hat mir auch sehr gut gefallen.
    Der Krimi ist wieder sehr spannend aufgebaut, die kleinteilige Suche nach den Spuren der Vergangenheit hat mich fasziniert. Anfangs erforderte die eigenwillige Ermittlerkombination meine volle Aufmerksamkeit, vielleicht weil ich auch den Vorgängerband nicht kenne. Aber die Handlung ließ mich nicht los, die vielschichtig beschriebenen Figuren fand ich besonders interessant und auch welche Auswirkung verdrängte Erfahrungen noch Jahrzehnte später haben. Mich überzeugte der Handlungsaufbau, der die unterschiedlichen Biografien und Bewältigung der Vergangenheit sehr plastisch erzählt. Aber das ist nicht die einzige Spur der Emma und ihre Kollegen nachgehen, es gibt seltsame Geldströme und weitere Ungereimtheiten, denen die Ermittler nachgehen.
    Nur der Schluss ist mir fast zu plötzlich und zu forciert gekommen, die Actionszenen waren zwar sehr dramatisch geschildert, wirkten auf mich aber fast ein wenig aufgesetzt und passten meiner Meinung nach nicht ganz zum bisherigen Krimi.
    Aber es klang auch an, dass man sich auf vielleicht auf eine Fortsetzung freuen kann und auf die Entwicklung von Emma Klar bin ich sehr gespannt.

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