Todesfalle: Thriller (Die Baltimore-Reihe, Band 5)

Buchseite und Rezensionen zu 'Todesfalle: Thriller (Die Baltimore-Reihe, Band 5)' von Karen Rose
1.5
1.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Todesfalle: Thriller (Die Baltimore-Reihe, Band 5)"

Autor:
Format:Broschiert
Seiten:624
Verlag: Knaur HC
EAN:9783426226964

Rezensionen zu "Todesfalle: Thriller (Die Baltimore-Reihe, Band 5)"

  1. Dieses Mal kommt der Thrilleranteil mehr als nur zu kurz

    Kurzfassung

    Die elfjährige Jazzie hat Furchtbares erlebt: hinter einen Sessel gekauert hat sie mit angesehen wie ihre Mutter erschlagen wurde. Auch wenn der Mörder nicht wusste, dass sie da war, Jazzie hat ihn sofort erkannt und sich geschworen, kein Wort mehr zu reden. Völlig traumatisiert kommen sie und ihre kleine Schwester in einem Pferdetherapieprogramm unter und fassen langsam Vertrauen zur jungen Therapeutin Taylor Dawson. Die Polizei hofft, dass Taylor zu Jazzie durchdringen und ihr Einzelheiten zum Täter entlocken kann. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse, denn der Mörder erfährt, dass es eine Zeugin gibt und beschließt, diese aus dem Weg zu räumen.

    Handlung

    Taylor Dawson ist überglücklich, dass sie im berühmten Pferdetherapiezentrum „Healing Hearts with horses“ einen Praktikumsplatz erhalten hat. Nicht nur die Arbeit mit schwer traumatisierten Kindern reizt sie, nein, sie ist auch aufgrund ihrer eigenen Geschichte an den Menschen interessiert, die hier leben und arbeiten. Niemand ahnt, dass sie die Zeit nutzen möchte, um ihren leiblichen Vater kennenzulernen, wegen dem sie seit sie denken kann schrecklichste Angst durchlitt. Immerhin hatte ihre Mutter ihr Schauergeschichten und, wie sich nach ihrem Tod herausstellte, furchtbare Lügen über ihn erzählt. Doch nun ist Taylor bereit, sich diesem Mann zu stellen, um herauszufinden was für ein Mensch er wirklich ist. Dass sie währenddessen zum ersten Mal ihr Herz an einen Mann verliert und auch noch ein Mörder Jagd auf sie macht, bringt ihren vorgefertigten Plan durcheinander und sie selbst in ernste Gefahr.

    Charaktere

    Karen Rose schafft es in meinen Augen sehr leicht, Charakteren Leben einzuhauchen. Meist sind es Menschen mit Ecken und Kanten, deren Eigenheiten einem als Leser manchmal den letzten Nerv rauben und deren Handlungen und Gedankengänge nicht immer vollkommen nachvollziehbar sind. Doch das macht sie für mich gerade um so menschlicher.

    Wer Karen Rose Bücher in der chronologischen Reihenfolge liest, wird mit den vielen beschriebenen Charakteren und ihrer Verwicklungen untereinander nicht allzu sehr durcheinander kommen, weswegen ich jedem nur ans Herz legen kann, dies unbedingt zu tun, denn ansonsten findet man sich als Leser wohl nur leidlich zurecht.

    Schreibstil

    Der Schreibstil von Karen Rose ist leicht zu lesen und hat keinerlei literarischen Tiefgang, doch das erwarte ich von einem (Lady)Thriller auch gar nicht. Ich möchte unterhalten werden, möchte das Prickeln der Spannung erleben und dies gelingt der Autorin mühelos.

    Fazit

    In ihrem fünften Roman der Baltimore-Reihe "Todesfalle" bleibt Karen Rose ihrem gewohnten Schema ziemlich treu: zwei Menschen, jeweils beeinträchtigt durch mindestens einen schweren Schicksalsschlag, treffen aufeinander und begreifen innerhalb der Ermittlungen zu einer Verbrechensserie, dass sie ihr Leben miteinander teilen wollen. Wer diese Vorhersehbarkeit und die stets zugrundeliegenden Liebesgeschichten innerhalb eines Thrillers mag, der ist mit einem Ladythriller von Karen Rose im Allgemeinen gut bedient.

    "Todesfalle" ist mein nunmehr sechzehnter Roman von Karen Rose und ich empfinde ihn bisher als ihr schwächstes Werk. Der Thrilleranteil ist in diesem Buch viel, viel zu gering und bleibt völlig hinter der Familien- und Liebesgeschichte zurück. Auch wenn ich die Hauptprotagonisten sehr mochte, so handelt es sich bei „Todesfalle“ doch eher um eine Familiensaga mit ein wenig Verbrechen am Rande. Schade, denn aus der Story hätte sehr viel mehr entstehen können.

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  1. 2
    01. Jan 2020 

    Hier stimmt irgendwie nichts so richtig...

    Hinter einem Sessel versteckt sich die elfjährige Jazzie vor dem Mann, der eben ihre Mutter im Zorn erschlagen hat. Sie hat ihn sofort erkannt – er aber hat sie nicht gesehen. Kein Wort wird Jazzie sagen, denn nur so kann sie sich und ihre kleine Schwester vor dem Bösen schützen … Die beiden traumatisierten Mädchen werden in einem Therapieprogramm untergebracht und fassen Stück für Stück Vertrauen zu der jungen Praktikantin Taylor. Taylor ahnt, dass Jazzie weiß, wer ihre Mutter getötet hat. Was Taylor nicht ahnt: Der Killer hat längst beschlossen, sie alle drei aus dem Weg zu räumen.

    Dieser Klappentext verspricht genau wie der Aufdruck auf dem Cover: Thriller. Falsch! Der Versuch, einen Kriminalfall einzubetten, ist zwar durchaus erkennbar, aber Spannung und Plot bleiben doch weitestgehend auf der Strecke zugunsten von - ja, von was eigentlich?

    Zugensten einer Familiengeschichte? Joah, irgendwie schon. Allerdings mit viel zu vielen Charakteren, die größtenteils offensichtlich bereits in den vier vorherigen Bänden eine Rolle spielten und hier von Karen Rose noch einmal ihren Auftritt bekamen - offenbar auch, um womöglich offen gebliebene Handlungsstränge endlich zuende zu führen. Himmel, da schwirrte mir oftmals der Kopf.

    Und was für eine Familie das ist! Es wimmelt dort nur so vor Gesetzteshütern und Anwälten jedwelcher Art. Erstaunlicherweise entpuppen sich viele der erfahrenen Polizisten / Agenten / was auch immer während der Ermittlungen dann aber doch als ziemliche Amateure, und absolute Laien sorgen letztlich dafür, dass es in dem Fall des Mordes überhaupt irgendwann mal weitergeht und man dem Täter ein Stück näher kommt. Zuständigkeiten einzelner Behörden werden hier zudem komplett außer Acht gelassen.

    Zwischenzeitlich hatte ich darüber hinaus den Eindruck, dass hier im Grunde ein Softporno in das Gewand eines (Möchtegern-)Thrillers gekleidet werden sollte. Abgesehen davon, dass im Verlauf der Erzählung viele der Charaktere ihr gutlaufendes Sex-Leben in epischer Breite und klischeehaften Schilderungen vor den Augen des Lesers zelebrieren, war es geradezu unglaublich, in welchen Momenten einer der Hauptcharaktere eine nahezu unkontrollierbare Erektion bekam. Die Frau seines Herzens schreit einen Polizisten an? Bingo! Selbige Dame schießt auf einen Mörder, der gerade jemanden lebensgefährlich verletzt hat? Schwups, schon wieder! Ehrlich mal. Es. War. So. Absolut. Lächerlich!

    Abgesehen von der übertriebenen Anzahl an Charakteren und dem zeitweise unerträglichen Liebesgesülze waren die Personen auch wenig glaubwürdig gezeichnet. Die im weitesten Sinne zur Familie gehörigen Charaktere sind allesamt weichgespült und harmoniesüchtig, sex- und diskussionsfreudig und haben samt und sonders zumindest ein schweres Trauma in ihrer Biografie zu verzeichnen. Aber Hauptsache ist: wir haben uns alle lieb. Selbst der Killer ist als Charakter widersprüchlich und unglaubwürdig angelegt - und ist im Grunde nur eine Randfigur, die nur sporadisch eine Rolle spielt.

    Dieser Roman bietet in meinen Augen wenig Überraschungen, viel zu viele Charaktere und Nebenschauplätze, eine viel zu vorhersehbare Handlung, Spannung nur in äußerst homöopathischen Dosen, unglaubwürdige Reaktionen, zu viel Drama einerseits, Friede Freude Eierkuchen andererseits... Uff. Einzig der flüssige Schreibstil kann hier positiv hervorgehoben werden, weshalb ich hier auch immerhin noch zwei Sterne vergebe.

    Kenner der Bücher von Karen Rose betonen immer wieder, wie gut ihnen v.a. die ersten Thriller der Autorin gefallen haben. Das mag sein - und ich würde mich auch nicht weigern, mich einmal an einem älteren Roman zu versuchen. Aber hier ist offensichtlich die Luft raus... Von mir gibt es jedenfalls keine Leseempfehlung - weder für Thrillerfans noch für sonst irgendjemanden.

    © Parden

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