Tod vor Helgoland

Buchseite und Rezensionen zu 'Tod vor Helgoland' von Susanne Ziegert
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4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Tod vor Helgoland"

Format:Taschenbuch
Seiten:284
EAN:9783839202029

Rezensionen zu "Tod vor Helgoland"

  1. Eine Fähre, viele Vermisste und ebenso viele Rätsel

    Cover:
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    Der Rettungsring ist der Bezug zur Fähre, die im Kontext des Verschwindens der Leute eine zentrale Rolle spielt. Des Weiteren erinnerten mich die vielen orangen Stellen sofort an Helgoland mit den orangenen Felsen (der langen Anna). So macht das Cover mit seinen Anspielungen auf den Fall sehr neugierig und hat mich angezogen, weil es mal etwas anders ist als das von anderen Küstenkrimis.

    Inhalt:
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    Kommissarin Friederike von Menkendorf (Rike) möchte auf Helgoland nur eine Auszeit vom Beruf nehmen und sich aktiv im Vogelschutz betätigen. Doch gleich bei ihrer Anreise auf der Fähre wird sie Zeugin, als eine Frau über Bord fällt. Diese Person bleibt zunächst verschwunden und es ist unklar, ob sie freiwillig über Bord ging oder jemand sie schubste.
    Auf der Insel trifft sie einen alten Freund wieder: Harry. Er ist Polizist auf Helgoland und bittet Rike, ihm bei den Ermittlungen zu helfen. Als dann noch weitere Personen von der Fähre verschwinden und einige tot aufgefunden werden, liegt der Verdacht nahe, dass dies kein Zufall sein kann. Doch welche Zusammenhänge gibt es zwischen diesen Vermissten- und Totenfällen? Rike und Harry stoßen bei ihren Ermittlungen immer wieder auf viele Fragen und Ungereimtheiten.

    Mein Eindruck:
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    Dies ist der 3. Fall von Rike, war aber mein erster. Er kann aber gut ohne Vorkenntnisse der ersten Bände gelesen werden. Besonders gut gefallen hat mir Helgoland als einer der eher seltenen Tatorte bei Küstenkrimis. Frau Ziegert hat die Landschaft und das Leben der Einheimischen dort plastisch und gut vorstellbar beschrieben. So stellten sich fast Urlaubsgefühle ein, wenn da die Toten nicht wären. Auch über den Vogelschutz und die Problematik von Plastikmüll in der Nordsee erfährt man nebenbei so einiges Interessantes.
    Der Fall ist sehr komplex aufgebaut, es werden verschiedenen Personen und ihre Handlungen verfolgt, zudem gibt es einige Sprünge in den Zeitebenen, die nicht immer sofort ersichtlich und zuzuordnen sind. Einerseits machte dies die Handlung sehr spannend, denn ich bekam erst im letzten Drittel eine leise Ahnung, wer dahinter stecken könnte. Hinzu kamen die immer häufiger eingestreuten Gedankengänge des Täters, die dem ganzen etwas Dunkles und Schauriges verliehen. Andererseits sorgten die Sprünge in den Handlungssträngen aber auch zwischenzeitlich für Verwirrung. Am Ende fügt sich alles unerwartet nach einem actionreichen Showdown und hallt durch einen interessanten Epilog am Ende noch im Leser nach.
    Dieser Krimi ist sehr facettenreich, denn Themen wie Wendekinder, Drogenhandel, Missbrauch, Sekte und Immobiliengeschäfte und noch einige mehr werden hier zu einem sehr komplexen Krimi verwoben, der ein genaues Lesen erforderlich macht und mich daher von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Trotz der akribischen Recherche der Autorin empfand ich jedoch das Ende sowie einige kleinere Handlungen als nicht authentisch und ziehe daher einen Punkt ab. Insgesamt ist dies ein sehr außergewöhnlicher und lesenswerter Krimi!

    Fazit:
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    Komplexer und spannender Krimi mit sympathischer Ermittlerin vor der Kulisse Helgolands

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