Tod nach Schulschluss

Buchseite und Rezensionen zu 'Tod nach Schulschluss' von Christine Drews
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4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Tod nach Schulschluss"

So etwas haben Charlotte Schneidmann und Peter Käfer noch nie gesehen: eine Leiche in einem mittelalterlichen Folterinstrument! Das Opfer ist Max Wenke, Musterschüler auf dem Elite-Internat Schloss Lemburg. Handelt es sich um einen besonders bizarren Selbstmord? Oder wurde der blendend aussehende und hochbegabte Max ermordet? Lehrer und Schüler erscheinen seltsam gleichgültig. Erst ein schockierendes Detail sprengt die Mauern des Schweigens - mit alptraumhaften Konsequenzen für Charlotte

Format:Taschenbuch
Seiten:384
EAN:9783404171910

Rezensionen zu "Tod nach Schulschluss"

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    02. Okt 2016 

    Hinter ehrbaren Fassaden...

    Selbstmord, Unfall oder Mord? Diese Frage ist nur schwer zu beantworten angesichts der bizarren Auffindesituation des Opfers: eingeschlossen in der Eisernen Jungfrau und aufgespießt von unzähligen Dolchen. Das mittelalterliche Folterinstrument befindet sich in den Kellergewölben von Schloss Lemburg, das teilweise noch besichtigt werden kann, das vor allem aber der Sitz eines Elite-Internats ist. Und einer der Internatsschüler ist es auch, in dessen Blut die Ermittler der Kripo Münster nun waten.

    "Disziplin ist der Grundpfeiler, und eine strenge Aufrechterhaltung eine Wohltat für alle."

    Auf Standesdünkel und Widerstände treffen die Kommissare Charlotte Schneidmann und Peter Käfer, die betroffen sind angesichts der offensichtlichen Gleichgültigkeit, mit der der grausame Tod des Musterschülers Max Wenke in dem Internat aufgenommen wird. Besonders der Direktor ist sehr stolz auf sein Lebenswerk und dementsprechend besorgt über die mögliche Außenwirkung der Art von Max' Ableben. Aber nicht nur er unterstützt die Ermittlungsarbeiten in keinster Weise - auch die Lehrer, die Erzieher sowie die Schüler aus durchweg reichen Elternhäusern halten sich überaus bedeckt.

    "'Direktor Berg wird bestimmt eine Ansprache an die Schüler halten. Vielleicht gibt es eine Gedenkfeier?' (...) Doch er sah dem Erzieher an, wie falsch er mit seiner Annahme lag. Hier würde niemand den Tagesablauf ändern, nur weil ein Schüler zu Tode gekommen war: Disziplin ging über alles."

    Mit zunehmender Dauer der Ermittlungen ergeben sich immer mehr mögliche Motive , doch klar ist, dass eigentlich nur jemand aus dem unmittelbaren Umfeld in den Fall verwickelt sein kann - sofern es denn einer ist. Hinter den ehrbaren Fassaden des Elite-Internats gibt es nicht nur dunkle Gewölbe und Geheimgänge, auch tausenderlei Geheimnisse scheinen seine Bewohner zu verbergen. Abgründe tun sich auf, die kein Mensch dort vermutet hätte, doch erst ganz am Schluss wird klar, wie alles miteinander zusammenhängt.

    Christine Drews präsentiert hier in dem bereits dritten Fall um die Ermittler Schneidmann und Käfer einen verwirrenden, spannenden und teilweise auch unheimlichen Krimi. Die Szenerie ist in ihrer Schilderung sehr bildhaft, was empfindsame Leser sicher einige Male schlucken lassen dürfte. Mir hat dies in Verbindung mit dem lebendigen und flüssigen Schreibstil sehr gut gefallen. Im übrigen spielte es für die Verständlichkeit dieses Falles keine große Rolle, dass ich die vorherigen Bände noch nicht kenne.

    Die Charaktere sind teilweise etwas klischeehaft gezeichnet, die Hauptpersonen wirken jedoch authentisch und menschlich. Die kurzen Einblicke in das Privatleben der Ermittler runden das Bild ab, dominieren glücklicherweise aber nicht das Geschehen. Der Fall steht stets im Fokus der Handlung, und mit zunehmender Dauer der Ermittlungen korrigiert sich auch der ein oder andere erste Eindruck einzelner Beteiligter. Dies trägt sicher dazu bei, dass der Spannungsbogen konstant hochgehalten wird.

    Dies ist definitiv kein Krimi für Zartbesaitete, aber er bleibt undurchsichtig bis zum Schluss - und ist deshalb für Fans dieses Genres zu empfehlen!

    © Parden

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