Teufelsberg: Kriminalroman

Buchseite und Rezensionen zu 'Teufelsberg: Kriminalroman' von Lutz Wilhelm Kellerhoff
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Inhaltsangabe zu "Teufelsberg: Kriminalroman"

Westberlin, Ende der Sechzigerjahre: Die Frau eines Richters wird brutal erwürgt. Berlin ist in Aufruhr. Denn die Tote war Jüdin, und der Richter erhielt Morddrohungen von der radikalen Linken um Dieter Kunzelmann. Aber war es wirklich ein politisch motivierter Mord? Und was planen die Täter als nächstes? Kommissar Wolf Heller arbeitet eng mit der Nichte der Toten zusammen, der smarten Amerikanerin Louise Mackenzie. Es verdichten sich die Hinweise, dass ein Attentat auf die jüdische Gemeinde geplant ist. Doch bevor Wolf Heller die Verdächtigen festnehmen kann, überschlagen sich die Ereignisse: Louise wird entführt, und Heller bleibt nicht viel Zeit, die Katastrophe zu verhindern.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:384
EAN:9783550050657

Rezensionen zu "Teufelsberg: Kriminalroman"

  1. 4
    13. Apr 2021 

    Nicht nur ein Krimi, sondern auch ein aufregendes Zeitporträt

    Berlin, Ende der 60er Jahre, ist ein Hexenkessel. Beinahe täglich gibt es Demonstrationen gegen verkrustete Strukturen, Polizeistaat und -gewalt, Nazis in den Behörden, den Vietnamkrieg undundund. Regelmäßig werden die Wohnungen der 'Hippies' durchsucht und deren bevorzugte Kneipen - es scheint nur eine Frage der Zeit, bis es zum großen Knall kommt. In dieser Phase wird die Frau eines jüdischen Richters ermordet - scheinbar von den radikalen Linken. Oder doch Agenten der DDR? Kommissar Wolf Heller ermittelt und weiß schnell mehr als der Verfassungsschutz, der den Fall an sich genommen hat. Und als ob der Fall nicht genug an seinen Nerven zehren würde, verlangt auch sein Privatleben das Äußerste von ihm ab.
    Wie bereits der erste Band ist dieser Fall voll und ganz auf die 68er zugeschnitten, die auch hier nicht nur als Hintergrund dienen. Das Autorenteam lässt ein authentisches Bild jener Zeit entstehen, das diesen Kriminalfall umso glaubwürdiger wie auch unglaublich wirken lässt. Obwohl die Hintergründe schnell mehr oder weniger vollständig bekannt sind, bleibt die Geschichte bis zum Ende spannend. Gelingt Wolf Heller eine Aufklärung? Wird der Gerechtigkeit zum Sieg verholfen?
    Auch die Wechsel zwischen Privatem und Dienstlichem sind nicht störend, denn sie unterstützen die Darstellung der Atmosphäre Ende der 60er. Geschickt werden Teile des Privatlebens von Wolf Heller in seine Arbeit mit eingebunden, ohne dass es zweifelhaft wirkt.
    Einziger kleiner Kritikpunkt: Zu Beginn tauchen derart viele verschiedene Personen mit Namensnennung auf, dass ich völlig den Überblick verloren habe. Nach ca. 50, 60 Seiten wurde es deutlich besser, aber bis dahin verstand ich größtenteils nur Bahnhof. Also: Durchhalten, es wird auf jeden Fall besser und es lohnt sich!

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