Sweet Dreams: Rücksturz in die Achtziger

Buchseite und Rezensionen zu 'Sweet Dreams: Rücksturz in die Achtziger' von Frank Goosen
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Inhaltsangabe zu "Sweet Dreams: Rücksturz in die Achtziger"

Diskussionen zu "Sweet Dreams: Rücksturz in die Achtziger"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:240
EAN:9783462001624

Rezensionen zu "Sweet Dreams: Rücksturz in die Achtziger"

  1. Amüsante Zeitreise

    Ist es schon die Sentimentalität des Alters? Oder liegt es daran, dass die Zeit des Erwachsenwerdens in der Rückschau immer die scheinbar schönste Zeit darstellt? Bei mir (Jahrgang 64) waren es jedenfalls die 80er, ebenso wie bei Frank Goosen (Jahrgang 66). Wahrscheinlich sehen Endvierziger die 90er und Enddreißiger die 00er Jahre als ebenso prägend für ihr Leben an. Tatsache ist jedenfalls, dass es offensichtlich so etwas wie ein kollektives Erlben und Gedächtnis gibt, und Frank Gossen gelingt es immer wieder, dieses gelungen anzusprechen.

    Ich bin zwar Westfale, aber kein gebürtiger Ruhrie, habe aber zu WG-Zeiten mit Menschen von dort zusammengelebt, bin damit so etwas wie ein Zeitweise-Second-Hand-Ruhrie, der diesen Menschenschlag, den ich zuvor eigentlich nur durch Tegtmeier gekannt (und genau deswegen eher verachtet habe), kennen und lieben gelernt, und abgesehen davon, was Goosen über sein Erwachsenwerden in Bochum beschreibt, war anderswo auch nicht großartig anders, höchstens, dass man seine Omma und seinen Oppa Oma und Opa nannte. Die in zahlreichen Anekdoten beschriebenen Erlebnisse sind dem Leser, der in den 80er geprägt worden ist, durchaus bekannt, seien es die Friedensdemos, ja das politische Engagement überhaupt, seien es die legendären Rockpaläste, die ja regelrecht zelebriert wurden (und im Gegensatz zu Goosen habe ich den mit Mother's Finest tatsächlich gesehen). Und auch die unausgesprochenen, weil zu schüchtern, gebliebenen Liebesgeständnisse sind nicht völig fremd. Und was die im Buch angesprochene Musik betrifft, ich teile Goosens Musikgeschmack sicherlich nicht zu 100%, aber man entdeckt bei der Lektüre ständig irgendwelche Songs, von denen man vergessen hat, dass man sie mal kannte.

    Alles in allem ist "Sweet Dreams" eine gelungene Zeitreise in ein aufregendes Jahrzehnt, das für die Miterlebenden unvergessen bleibt.

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