Sühne

Buchseite und Rezensionen zu 'Sühne' von Iris Krumbiegel
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Inhaltsangabe zu "Sühne"

In verschiedenen Altenheimen kommen auf mysteriöse Weise mehrere Patienten zu Tode. Sie alle sterben plötzlich und unerwartet. Und sie alle waren in ihrer Jugend in die Machenschaften der Nazis verstrickt. Doch es gibt eine weitere Gemeinsamkeit der alten Menschen. Immer wenn sie starben, hatte Schwester Rebekka Dienst, die mehr als nur einmal ihren Arbeitsplatz wechselte. Als dann auch der bekannte Arzt Hubert Frank stirbt, wird dessen Tochter Melanie auf Schwester Rebekka aufmerksam und beschließt Nachforschungen zu betreiben. Plötzlich taucht außerdem eine merkwürdige Liste im Polizeipräsidium auf, die seltsamerweise gerade die Namen beinhaltet, deren Träger verstorben sind.
Nun steht die Frage offen, ob es sich bei diesen Fällen um einen Akt der Sühne handelt und Rebekka Herschberg eine Nazijägerin ist. Es kommt zu einem spektakulären Prozess.

Format:Kindle Edition
Seiten:200
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Rezensionen zu "Sühne"

  1. Sühne von Iris Krumbiegel

    Schon viele Jahre habe ich von Autoren unterschiedlichster Herkunft mit grosser Erschütterung Bücher über den Holocaust gelesen. Der Roman von Iris Krumbiegel hat mich mehr als mancher andere mitgenommen, weil er mir bestätigte, was ich selber als Altenpflegerin erlebt habe. 70 Jahre nach Kriegsende, hadern überlebende Opfer der unsäglichen Geschehnisse immer noch mit nicht erfolgter Sühne und Täter brechen selbst kurz vor ihrem Sterben noch unter ihren Schuldgefühlen zusammen. Rebecca, Tochter einer in Auschwitz ermordeten Jüdin, spielt eine zunächst noch undurchsichtige Rolle in der immer spannender werdenden Handlung. Hat sie in ihrer Funktion als Altenpflegerin nur vor, gezielt Zeugenaussagen von überlebenden jüdischen Opfern zu sammeln, oder betätigt sie sich auch als Rächerin, wenn sie Patienten als ehemalige Täter enttarnen konnte? Überraschenderweise tut sie alles dafür, um als Mörderin in Verdacht zu geraten, verhaftet und vor Gericht gestellt zu werden. Die Auflösung, warum sie sich in diese Situation begibt, ist am Ende für alle im Gerichtssaal ebenso überraschend wie zutiefst berührend. Verraten werde ich sie an dieser Stelle nicht, aber sie beweist m. E., dass Sühne und Vergebung doch zusammengehören sollten.

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