Stille Nacht, tödliche Nacht (Edition 211)
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facettenreiche Anthologie
Es finde, es ist immer schwierig, eine Rezension zu einer Anthologie zu... - huskie-style vor 5 Jahre
facettenreiche Anthologie
Es finde, es ist immer schwierig, eine Rezension zu einer Anthologie zu schreiben. Das Hauptthema ist zumeist festgelegt, wie hier „Weihnachten“, ebenso das Genre. Die Anzahl der Geschichten macht es nahezu unmöglich, auf jede einzelne detailliert einzugehen, ohne den Rahmen zu sprengen, den der übliche Blogleser gewohnt ist.
In diesem Adventskalender finden sich 24 kurze Krimis, die durch ihre Vielfalt überraschen. Das bezieht sich nicht nur auf die Tatmotive, sondern auch die Perspektiven, aus denen die Geschichten geschildert sind. Die meisten Geschichten warten mit mindestens einer überraschenden Wendung auf, die den Leser in ihren Bann ziehen und auch teilweise emotional mitreißen.
Während man auf der einen Seite mit dem Täter mitfühlt und ihm aufgrund der erlittenen Erniedrigungen sogar viel Erfolg bei seinem Plan wünscht, treibt es einem z.B. einen dicken Kloß in den Hals, wenn man mitverfolgt wie sich ein Weihnachtsmann auf seiner Flucht nach einem missglückten Bankraub plötzlich im Krankenzimmer eines sterbenden Jungen wiederfindet.
Und wenn auf skurrile Weise aus dem Täter ein Opfer wird, bleibt auch der Humor nicht auf der Strecke. Mit einem solchen Facettenreichtum hatte ich bei diesem Buch ehrlich gesagt nicht gerechnet.
Auch wenn es der Untertitel aussagt, beinhaltet nicht jede Geschichte einen Mord. Das tut dem Gesamteindruck aber überhaupt keinen Abbruch. Somit ist diese Anthologie sicherlich nicht nur auf die Vorweihnachtszeit beschränkt, sondern zu jeder Jahreszeit eine Empfehlung wert.
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