Sieh mich an: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Sieh mich an: Roman' von Mareike Krügel
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3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Sieh mich an: Roman"

Gebundenes Buch
Man kann ja nicht einfach sterben, wenn die Dinge noch ungeklärt sind. Das denkt Katharina, seit sie vor Kurzem das Etwas in ihrer Brust entdeckt hat. Niemand weiß davon, und das ist auch gut so. Denn an diesem Wochenende soll ein letztes Mal alles wie immer sein. Und so entrollt sich das Chaos eines ganz normalen Freitags vor ihr. Während sie aber einen abgetrennten Daumen versorgt, ihren brennenden Trockner löscht und sich auf den emotional nicht unbedenklichen Besuch eines Studienfreundes vorbereitet, beginnt ihr Vorsatz zu bröckeln, und sie stellt sich große Fragen: Ist alles so geworden, wie sie wollte? Ihre Musik, ihre Kinder, die Ehe mit dem in letzter Zeit viel zu abwesenden Costas? Als der Tag fast zu Ende ist, beschließt sie, endlich ihr Geheimnis mit jemandem zu teilen, den sie liebt. - Die Heldin in Mareike Krügels rasantem, klugem Roman gehört ganz sicher zu den einnehmendsten Frauengestalten in der deutschen Gegenwartsliteratur.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:256
Verlag: Piper
EAN:9783492058551

Rezensionen zu "Sieh mich an: Roman"

  1. Ernstes Thema in skurrilem Gewand

    Katharina ist um die 40, hat zwei Kinder, einen Ehemann, der unter der Woche auswärts arbeitet, und hat einen Knoten in der Brust entdeckt, den sie "Etwas" nennt, auch um es nicht an sich heranzulassen. Ihre Mutter ist sehr früh am Krebs gestorben, in der Familie häufen sich die Fälle, das Schicksal ist aus ihrer Sicht besiegelt...

    Es ist Freitag, sie hat noch niemandem von ihrem Verdacht erzählt, erst der Besuch beim Frauenarzt in der nächsten Woche soll Gewissheit bringen.
    Der Leser begleitet Katharina durch diesen Freitag, neben dem aktuellen Geschehen springen die Gedanken der Protagonistin zurück, so dass man über Erlebnisse mit den Kindern, die Herkunftsfamilie, Freunde, Studium, Beruf und so weiter informiert wird.

    Eine besondere Rolle kommt dabei Helly, der 11-jährigen Tochter, zu: sie soll an ADHS erkrankt sein, kennt keinerlei Grenzen, keine Anpassung, macht nur, was ihr gerade in den Kopf kommt. Was dieses Verhalten besonders "nervig" macht, ist, dass die Mutter nicht einmal einen Versuch unternimmt, dem Kind (so unverständig ist es auch nicht mehr) eine Grenze zu setzen- weder im Verhalten, noch beim Handykonsum noch, wenn sie andere in Gefahr bringt.

    Katharina selbst ist nämlich extrem chaotisch und unstrukturiert. Sie ist Hausfrau und unterrichtet stundenweise musikalische Früherziehung in einer Musikschule. Sie schreibt verschiedene Listen, die für sie die Dinge in Ordnung halten sollen.
    Auf der anderen Seite kann sie improvisieren und geht stresstolerant mit allerlei unvorhergesehenen Ereignissen um.

    So recht kann ich mich mit diesem Buch nicht anfreunden. Es ist eine reichlich skurrile Erzählung, über der aber mit dem "Etwas " ein so dunkler Stern steht, dass man auch nicht lachen mag. Zu meiner verhaltenen Meinung trägt auch das Ende bei, das zwar überraschend, aber doch extrem abgehoben daher kommt, völlig abwegig und seltsam...

    Ich habe die ungekürzte Hörbuch-version gelesen von Bibiane Beglau gehört, die sicher das beste herausgeholt hat, und aufgrund deren Können Ich den 3. Stern hinzufüge ;)
    Ich befürchte, das Buch hätte ich nicht bis zum Ende durchgehalten.

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