Siebzehn Silben Ewigkeit: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Siebzehn Silben Ewigkeit: Roman' von Denis Thériault
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Inhaltsangabe zu "Siebzehn Silben Ewigkeit: Roman"

2009 Montréal; Briefträger; Briefgeheimnis; Straftat; Liebesbeziehung; Belletristische Darstellung; Sachgruppe(n) 840 Französische Literatur; B Belletristik [Bücher wie neu , eingeschweißt 840 Französische Literatur ]

Diskussionen zu "Siebzehn Silben Ewigkeit: Roman"

Format:Taschenbuch
Seiten:160
EAN:9783423247436

Rezensionen zu "Siebzehn Silben Ewigkeit: Roman"

  1. 5
    15. Jun 2014 

    Briefe aus der Ferne...

    Bilodo, ein 27-jähriger Briefträger aus Montreal mit einem Faible für Kalligraphie, lebt zurückgezogen mit seinem Goldfisch Bill in einer Dreizimmerwohung. Er gilt als zuverlässig, und niemand ahnt, dass er an den Abenden einer geheimen Leidenschaft nachgeht: Regelmäßig nimmt er aus der ihm anvertrauten Post handgeschriebene Briefe mit nach Hause, öffnet sie über Wasserdampf und träumt sich in das Leben anderer Menschen.
    Seine Sammlung an Korrespondenzen ist groß, doch eine bedeutet ihm mehr als alle anderen: Grandpré, ein Professor aus seinem Zustellbezirk, tauscht Briefe mit der schönen Lehrerin Ségolène von der Karibikinsel Guadeloupe, die durch ihre Form aus dem üblichen Rahmen fallen. Die beiden schreiben sich Gedichte - Haikus, wie Bilodo bald herausfindet. Bilodo erliegt dem exotischen Flair der Briefe. Mehr noch: Er verliebt sich in Ségolène und beginnt, Grandpré zu beobachten. Als dieser bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommt, ersinnt Bilodo einen verwegenen Plan: Will er den Kontakt zu Ségolène nicht abreißen lassen, muss er in die Identität des anderen schlüpfen - mit allen Konsequenzen...

    Briefe aus der Ferne - sie können verzaubern, ungeahnte Leidenschaften wecken, das Leben verändern...

    Zentrales Objekt des Buches ist die japanische Dichtkunst mit ihren dreizeiligen Haikus (17 Silben), mit denen Bilodo und Ségolène ihre Korrespondenz führen. Auch wenn man selber bislang keine Zugang zur Lyrik gefunden haben mag, so zieht einen Thériaults Liebeserklärung auf diese kurzen und aufs Wesentliche gebrachten Dreizeiler doch unfehlbar in ihren Bann.
    Ein großes Lob gebührt dabei sicherlich der Übersetzerin van Beek, der es meisterhaft gelungen ist, den Charakter und die Poesie der japanischen Haikus aus dem Französischen ins Deutsche zu übertragen...

    "Gleichzeitig zart, komisch und tragisch wird diese ganz besondere Geschichte erzählt, der man nach der Lektüre mit einem lachenden und einem weinenden Auge einen Ehrenplatz im Gedächtnis und im Bücherschrank geben möchte", schrieb Katrin Holthuis, Rhein-Neckar-Zeitung.
    Ein Statement, dem ich mich hier nur anschließen kann!

    Für mich ein wirkliches Highlight!

    © Parden

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