Sich Prügeln: 18 Geschichten aus dem Leben

Buchseite und Rezensionen zu 'Sich Prügeln: 18 Geschichten aus dem Leben' von Houssam Hamade
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Inhaltsangabe zu "Sich Prügeln: 18 Geschichten aus dem Leben"

"Diese Berichte haben einen ungemeinen Sog" (neues deutschland) 18 Erzähler schildern einen Moment, in dem sie bereit waren, sich zu prügeln. Und wie es dazu kam. Und ob sie es wieder tun würden. Der Autor Houssam Hamade führte zahlreiche Interviews. Die interessantesten sind hier versammelt. Das Buch enthält Illustrationen von Marie Petri und körperliche und mentale Techniken des Prügelns. Warum Prügelgeschichten? Sie sind eine Fundgrube für Menschen, die sich dafür interessieren, was uns antreibt. Sie erzählen uns nämlich etwas darüber, was uns wichtiger ist als unsere heile Haut.

Diskussionen zu "Sich Prügeln: 18 Geschichten aus dem Leben"

Format:Taschenbuch
Seiten:124
EAN:9783744831086

Rezensionen zu "Sich Prügeln: 18 Geschichten aus dem Leben"

  1. Schläge machen unser Leben nicht besser

    "Mit Gewalt gewinnt nicht, wer recht hat, sondern immer der Stärkste." (Phil Bosmans)
    In diesem Buch schildern 18 Menschen einen Moment, in dem sie bereit waren, sich zu prügeln. Einen Moment, in dem sie nicht dachten, dass es ihr Leben für immer beeinflussen könnte. Wie kam, es dazu das sie sich nicht mehr in ihrer Gewalt hatten und was war der Auslöser? Würden sie es heute wieder soweit kommen lassen? Wir erleben z.B. Arkadi der nach der falschen Wortwahl seines Gegenübers, seiner Wut freien Lauf lässt und zuschlägt. Steve bei dem Alkohol auf einer Hausparty der Auslöser war. Gese ein ehemaliger Skinhead für den Prügel völlig normal waren. Lars der an Neonazis gerät, Fabian der mit seiner Freundin zusammen auf dem Nachhauseweg angegangen wurde. Paul der schon als Kind von seinen Eltern verprügelt wurde. Doch wir erleben auch Lutz, der lieber Konflikten aus dem Weg geht und damit bisher gut fährt und viel anderes mehr.
    Autor Houssam Hamade führte zahlreiche Interviews, wobei die Interessantesten hier zusammengefasst sind. Das Buch illustriert von Marie Petri, in ihren schwarz-weiß Bildern wird einem deutlich die Mimik der Schläger oder Geschlagenen vor Augen geführt.

    Meine Meinung:
    Ein unscheinbares Cover wie man so auf den ersten Blick erkennt, doch beim zweiten hinschauen entdeckt man die zwei Münder die sich zueinander gekehrt haben und sich anbrüllen. Dies ist schon oft einer der Auslöser dafür, das als Nächstes eine Prügelei folgen könnte. Die Kurzinfo hat mich neugierig gemacht, ich wollte wissen, was motiviert 18 Menschen dazu sich schon einmal geprügelt zu haben oder warum wurden sie verprügelt. Dabei wurde ich überrascht wie schnell oft ganz einfache, lapidare Situationen eskalieren konnten. Oft sind es unschöne Worte, ein kleiner Stupser, Rache, Alkohol oder Drogen als Auslöser oder gar nur aus Langeweile, die Menschen zu einer Prügelei verleiten. In beeindruckenden kurzen und knappen 18 Lebensgeschichten musste ich oft fassungslos miterleben wie schnell Menschen in eine Prügelei geraten oder sie selbst anfangen. Dazu erklärt der Autor nach jeder Geschichte Techniken des Prügelns oder wie es zu den einzelnen Situationen kommen konnte. Es war mir vorher nicht richtig bewusst, das es so viele verschiedene Arten des Prügelns und der Gewalt gibt. Ich finde, das dieses Buch einem vielleicht manches ins Bewusstsein rückt, wie man solche Situationen vermeiden kann oder gar anders reagiert, damit es nicht zu diesen Eskalationen kommt. Natürlich werden wir durch dieses Buch unsere Welt nicht verändern oder heil machen, doch vielleicht wird uns einiges bewusster werden. Ein Buch sicher auch gut für Gesprächsgruppen gegen Gewalt. Ich jedenfalls kann es nur empfehlen und geben 5 von 5 Sterne.

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