Seeluft

Buchseite und Rezensionen zu 'Seeluft' von Friedrich Dönhoff
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4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Seeluft"

Was zählt mehr: Geld oder Natur? Die Wirtschaft oder saubere Luft? Friedrich Dönhoff greift ein brisantes umweltpolitisches Thema auf. Eins, das alle angeht. Sebastian Finks neuer Fall: ein Krimi mit Hafen- und Meeresgeruch.

Format:Broschiert
Seiten:368
Verlag: Diogenes
EAN:9783257300130

Rezensionen zu "Seeluft"

  1. 4
    02. Apr 2016 

    Hamburger Luft

    Maik Keilenweger wird tot in einer Nebenstraße aufgefunden. Nach ersten Ermittlungen wurde er von einem Auto angefahren und ist unglücklich gestürzt. Bevor dies jedoch endgültig feststeht leitet Hauptkommissar Sebastian Fink mit seinem Team die Untersuchung. Es stellt sich heraus, dass Keilenweger den Abend bei seiner Geliebten verbracht hat. Seine Frau nimmt die Nachricht über den Tod ihres Mannes eher ungerührt auf. Ganz verwunderlich ist das nicht. Wie sich herausstellt, wusste sie von der Freundin. Ganz nebenbei kümmert sich Fink auch noch um seine Großmutter, die überraschend zu Besuch kommt. Trotz dieser Ablenkung konzentriert er sich voll und ganz auf seinen Fall.

    Ein unaufgeregter Krimi mit speziellem Hamburger Flair. Wenn es in Deutschland so etwas gäbe wie die „stiff upper Lip“, so wäre sie wohl in Hamburg zu finden. Die Menschen bemühen sich, ihre Gefühle nicht zu zeigen. Und so geht es in diesem Roman auch recht kühl zu. Es handelt sich um den dritten Band der Reihe um Sebastian Fink. Um das Thema der durch Großschiffe verursachten Umweltverschmutzung rankt sich ein verzwickter Fall, hinter dem nicht nur mehr, sondern auch etwas anderes verbirgt als man zunächst vermutet. Mit feinem Gespür geht Fink selbst kleinsten Hinweisen nach, denn sein Instinkt sagt ihm, das Offensichtliche kann nicht alles sein.

    Gleichzeitig bietet dieser Kriminalroman eine Auszeit von den problembehafteten Ermittlern und auch eine gewisse Leerstelle, in die etwas mehr zum Umfeld der ermittelnden Beamten hineingepasst hätte. Da werden Kleinigkeiten in Nebensätzen unkommentiert gelassen. Ähnlich verlassen werden auch Nebenpersonen, deren Notwendigkeit für den Fortgang der Handlung beendet ist. Dennoch packt einen der Autor durch die gut recherchierte Thematik und das Vordringen zum Kern, in dessen Verlauf mehrere geschickt zusammengefügte Schichten durchdrungen werden müssen. Mit diesem sprachlich ausgefeilten Krimi lockt eine der Autor in seine spezielle Hamburger Luft.

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