Most towns have their secrets. In the 1930s, Port St. Joe has more than its share. Old Doc Berber, Port St. Joe's only general practitioner, thought he knew all the secrets of the sleepy town in Florida's panhandle. But a grisly murder out at the Cape San Blas Lighthouse drags him into a series of intrigues that even he can't diagnose. Fortunately, the wise old doctor has an even wiser housekeeper, the industrious Jewel Jackson, who has a magic touch in the kitchen and an old Southern saying for every situation—and has tabs on everything that's going on in town through the furtive black-folks' grapevine. But the old doctor loses his good sense when he meets young Sally Martin, the dead man's widow. In spite of himself, Doc Berber is drawn into a dangerous search for the killer that leads him into a sinister tangle of deceit, corruption, and scandalous secrets. He's forced into an agonizing struggle, not just with the murderer, but with his own conscience as well. (Verlagsbeschreibung)
Nein, ich habe mich beim Klappentext nicht vertan - diesen Krimi las ich tatsächlich im englischen Original. Es fiel mir leichter als ich befürchtet hatte, und nach dem ersten Drittel war ich wirklich richtig drin im Geschehen.
Trotz des brutalen Mordes zu Beginn entwickelt sich der Krimi selbst sehr beschaulich. Im Fokus stehen eher die Figuren und der Ort selbst, samt seiner Geschichte und den Lebensbedingungen in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Dies ergibt ein rundes, atmosphärisches Bild, das die Ermittlungen in einen passenden Kontext setzt.
Der 64jährige Doktor Van Berber ist der einzige Arzt in Port St. Joe an der Küste Floridas. Er hat drei Ehen hinter sich, lebt allein in seinem kleinen Haus, neigt zu Depressionen und ist morphiumabhängig. Aber seine Patienten schätzen ihn, auch wenn sie ihn aufgrund der Depression in den 30er Jahren oft nicht bezahlen können. Stattdessen bieten sie ihm oft Dienstleistungen an oder auch Naturalien, die seine Haushälterin Jewel Jackson dann für ihn verarbeitet. Der Doktor pflegt einen kameradschaftlichen, vertrauten Umgang mit Jewel und ihrem Sohn, obschon sie schwarz sind, ebenso wie mit seinem besten Freund Gator, einem Nachfahren der Ureinwohner, die vor Jahren gewaltsam von ihrem Territorium vertrieben wurden.
Am 16. März 1938 wird Doktor Berber vom Sheriff des kleinen Ortes gebeten, bei der Aufklärung eines Mordes zu helfen. Der Leuchtturmwärter wurde mit 14 tiefen Stichen getötet - Selbstmord ausgeschlossen. Ein Versicherungsdetektiv taucht auf, um zu prüfen, ob an dem Mord etwas faul ist. Schließlich hat der Tote wenige Wochen zuvor seine Lebensversicherung von 3000 auf 20000 Dollar erhöht. Doktor Berber empfindet Mitleid mit der hübschen Witwe und beschließt, auf eigene Faust zu ermitteln.
Reichlich naiv begibt er sich an die Nachforschungen und wird dabei einige Male böse überrascht. Nur gut, dass er sich auf seinen Freund Gator sowie auf seine Haushälterin Jewel unbedingt verlassen kann. Der eine kennt Schleichwege und wichtige Personen, die andere profitiert vom Gerede im Dorf und von den eifrigen Kirchgängern. Es ergeben sich einige überraschende Entwicklungen, und so manch dunkles Geheimnis kommt zutage. Das Ende ist dann richtig verblüffend, und zwar mehr als einmal.
Der Autor legt viel Wert auf die historisch genaue Beschreibung des kleinen Ortes Port St. Joe und seiner Umgebung - so taucht man beim Lesen tief in die damalige Lebenswelt ein. Auch der Ausarbeitung der Figuren widmet sich Charles Farley sehr - vor allem der alternde Doktor und seine Haushälterin werden so ausgefeilt dargestellt, dass ich sie beim Lesen für reale Personen gehalten habe. Immer wieder wird dabei auch geschildert, wie und welches Essen Jewel zubereitet, so dass man sich am liebsten mit an den Tisch setzen würde. Nur den selbstgebrannten, illegal verkauften Schnaps hinterher habe ich nicht vermisst.
Der Krimi selbst spielt mit Schein und Sein - bloß weil man etwas zu wissen glaubt, muss es noch lange nicht wahr sein. Immerhin agiert der Doktor an manchen Stellen weniger naiv als er anfangs befürchten ließ, was ihm wohl einige Male das Leben rettet. Das Ende dann - herrje. Da bleibt noch einiges offen, und ich werde wohl nicht umhin kommen, auch Band zwei der Trilogie zu lesen. Sicher schon bald...
Beschaulich, interessant, überraschend...
Most towns have their secrets. In the 1930s, Port St. Joe has more than its share. Old Doc Berber, Port St. Joe's only general practitioner, thought he knew all the secrets of the sleepy town in Florida's panhandle. But a grisly murder out at the Cape San Blas Lighthouse drags him into a series of intrigues that even he can't diagnose. Fortunately, the wise old doctor has an even wiser housekeeper, the industrious Jewel Jackson, who has a magic touch in the kitchen and an old Southern saying for every situation—and has tabs on everything that's going on in town through the furtive black-folks' grapevine. But the old doctor loses his good sense when he meets young Sally Martin, the dead man's widow. In spite of himself, Doc Berber is drawn into a dangerous search for the killer that leads him into a sinister tangle of deceit, corruption, and scandalous secrets. He's forced into an agonizing struggle, not just with the murderer, but with his own conscience as well. (Verlagsbeschreibung)
Nein, ich habe mich beim Klappentext nicht vertan - diesen Krimi las ich tatsächlich im englischen Original. Es fiel mir leichter als ich befürchtet hatte, und nach dem ersten Drittel war ich wirklich richtig drin im Geschehen.
Trotz des brutalen Mordes zu Beginn entwickelt sich der Krimi selbst sehr beschaulich. Im Fokus stehen eher die Figuren und der Ort selbst, samt seiner Geschichte und den Lebensbedingungen in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Dies ergibt ein rundes, atmosphärisches Bild, das die Ermittlungen in einen passenden Kontext setzt.
Der 64jährige Doktor Van Berber ist der einzige Arzt in Port St. Joe an der Küste Floridas. Er hat drei Ehen hinter sich, lebt allein in seinem kleinen Haus, neigt zu Depressionen und ist morphiumabhängig. Aber seine Patienten schätzen ihn, auch wenn sie ihn aufgrund der Depression in den 30er Jahren oft nicht bezahlen können. Stattdessen bieten sie ihm oft Dienstleistungen an oder auch Naturalien, die seine Haushälterin Jewel Jackson dann für ihn verarbeitet. Der Doktor pflegt einen kameradschaftlichen, vertrauten Umgang mit Jewel und ihrem Sohn, obschon sie schwarz sind, ebenso wie mit seinem besten Freund Gator, einem Nachfahren der Ureinwohner, die vor Jahren gewaltsam von ihrem Territorium vertrieben wurden.
Am 16. März 1938 wird Doktor Berber vom Sheriff des kleinen Ortes gebeten, bei der Aufklärung eines Mordes zu helfen. Der Leuchtturmwärter wurde mit 14 tiefen Stichen getötet - Selbstmord ausgeschlossen. Ein Versicherungsdetektiv taucht auf, um zu prüfen, ob an dem Mord etwas faul ist. Schließlich hat der Tote wenige Wochen zuvor seine Lebensversicherung von 3000 auf 20000 Dollar erhöht. Doktor Berber empfindet Mitleid mit der hübschen Witwe und beschließt, auf eigene Faust zu ermitteln.
Reichlich naiv begibt er sich an die Nachforschungen und wird dabei einige Male böse überrascht. Nur gut, dass er sich auf seinen Freund Gator sowie auf seine Haushälterin Jewel unbedingt verlassen kann. Der eine kennt Schleichwege und wichtige Personen, die andere profitiert vom Gerede im Dorf und von den eifrigen Kirchgängern. Es ergeben sich einige überraschende Entwicklungen, und so manch dunkles Geheimnis kommt zutage. Das Ende ist dann richtig verblüffend, und zwar mehr als einmal.
Der Autor legt viel Wert auf die historisch genaue Beschreibung des kleinen Ortes Port St. Joe und seiner Umgebung - so taucht man beim Lesen tief in die damalige Lebenswelt ein. Auch der Ausarbeitung der Figuren widmet sich Charles Farley sehr - vor allem der alternde Doktor und seine Haushälterin werden so ausgefeilt dargestellt, dass ich sie beim Lesen für reale Personen gehalten habe. Immer wieder wird dabei auch geschildert, wie und welches Essen Jewel zubereitet, so dass man sich am liebsten mit an den Tisch setzen würde. Nur den selbstgebrannten, illegal verkauften Schnaps hinterher habe ich nicht vermisst.
Der Krimi selbst spielt mit Schein und Sein - bloß weil man etwas zu wissen glaubt, muss es noch lange nicht wahr sein. Immerhin agiert der Doktor an manchen Stellen weniger naiv als er anfangs befürchten ließ, was ihm wohl einige Male das Leben rettet. Das Ende dann - herrje. Da bleibt noch einiges offen, und ich werde wohl nicht umhin kommen, auch Band zwei der Trilogie zu lesen. Sicher schon bald...
© Parden