Schwarzvogel

Buchseite und Rezensionen zu 'Schwarzvogel' von Frida Skybäck
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4 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Schwarzvogel"

An einem dunklen Wintermorgen hetzt eine junge Frau über einen zugefrorenen See. Das Eis trägt nicht, die Frau versinkt binnen Sekunden im eiskalten schwarzen Wasser ... Die junge Ermittlerin Fredrika Storm, in der Gegend aufgewachsen, stößt zum bunten Team der Mordkommission Lund. Gleich an ihrem ersten Tag wird sie mit dem verschrobenen Henry Calment auf den Fall der ertrunkenen Frau angesetzt. Dieser Fall rührt an Geschichten, über die in Fredrikas Heimatdorf Harlösa schon viel zu lang geschwiegen wird. Und er führt zurück in ihre eigene Familienvergangenheit, zum plötzlichen Verschwinden ihrer Mutter vor vielen Jahren. Bald muss sich Fredrika entscheiden: Ist sie ihrer Familie oder der Wahrheit verpflichtet?

Format:Broschiert
Seiten:448
EAN:9783423263689

Rezensionen zu "Schwarzvogel"

  1. Ruhiger Schweden-Krimi

    Eine junge Frau läuft panisch auf einen zugefrorenen See hinaus, bricht ein und ertrinkt in Sekundenschnelle im eiskalten Wasser. Gleich an ihrem ersten Tag bei der Polizei in Lund muss die Ermittlerin Fredrika Storm zusammen mit ihrem Kollegen Henry Calment an diesem sehr undurchsichtigen Fall arbeiten.
    Der Klappentext und das Cover haben mich auf die Story neugierig gemacht. Der erste Fall für Fredrika beginnt auch sehr vielversprechend, doch die gut verwobenen Fährten und Handlungsstränge entwickeln sich leider eher schleppend und zäh.
    Im Mittelpunkt stehen hauptsächlich die zahlreichen Familienverhältnisse der Hauptprotagonistin, die für mich hier zu viel Raum eingenommen haben. Gefallen hat mir der gut zu lesende Schreibstil und die vielen Puzzlestücke die nach und nach zusammengesetzt wurden, so entwickelte sich eine komplexe Geschichte mit vielen Verdächtigen. Der Fall an sich wird zum Ende mehr zufällig und plötzlich aufgelöst, das hatte nichts mit Ermittlungsarbeit zu tun.
    Anfangs fand ich Fredrika noch sympathisch, doch im weiteren Verlauf hat sich diese Sympathie durch ihre Impulsivität und Respektlosigkeit verflüchtigt. Ihre Eigenart sich in die vorhandenen Spuren zu verbeißen, ist ja eigentlich positiv und zeichnet eine gute Ermittlerin aus, aber die Herangehensweise und ihre vielen Alleingänge sind eher fragwürdig.
    Ihr Kollege Henry ist von seiner Art her sehr speziell, blieb aber, genau wie viele andere Charaktere eher blass. Da es sich hier um einen Reihenauftakt handelt, kommt dazu aber sicherlich mehr in den Folgebänden.

  1. Ein interessantes Ermittlerteam

    In Stockholm ist nicht alles gelaufen, wie es sollte. Daher kehrt die junge Ermittlerin Fredrika Storm in ihren Heimatort Harlösa zurück. An ihrem ersten Tag wird sie zusammen mit dem Kollegen Henry Calment auf den Fall einer ertrunkenen Frau angesetzt, die über den zugefrorenen See gerannt und eingebrochen ist. Ausgerechnet Frederikas Großmutter hat den Vorgang beobachtet. Die Frau konnte nur tot geborgen werden und niemand scheint sie zu kennen. Warum aber ist die Frau so gerannt? Wurde sie verfolgt?
    Ich mag die düstere Atmosphäre von Skandinavien-Krimis. Daher hat mich auch dieses Buch der Autorin Frida Skybäck angezogen. Allerdings hätte es ruhig etwas spannender zugehen dürfen. Der Schreibstil hat mir aber zugesagt.
    Die Charaktere finde ich gut gezeichnet. Fredrika Storm ist keine ganz einfache Person. Als Ermittlerin verlässt sie sich oft auf ihr Bauchgefühl und handelt ziemlich impulsiv ohne die Regeln zu beachten. Dieser Fall erinnert sie an das plötzlich Verschwinden ihrer Mutter, als Frederika noch ein kleines Mädchen war. Hat der Fall etwas mit der Vergangenheit zu tun? Frederika lässt nicht locker und ermittelt sogar in ihrer Verwandtschaft. Dabei geht sie recht rücksichtslos vor, was das angespannte Verhältnis zu ihrer Familie nicht einfacher macht. Ihr Kollege Henry Calment stammt aus einer reichen Familie und ist etwas speziell, aber sympathisch. Dass er bei der Polizei gelandet ist, gefällt seiner Familie nicht. Er bildet mit Frederika zusammen ein tolles Team.
    Es gibt eine ganze Reihe von Wendungen, die dafür sorgen, dass es bis zum Schluss undurchsichtig bleibt. Während es anfangs noch recht ruhig zuging, wurde es zum Ende hin dann doch immer spannender.
    Mir hat dieser atmosphärische Krimi aus Skandinavien gut gefallen und ich bin schon auf den nächsten Band gespannt.

  1. 4
    09. Sep 2023 

    Neuanfang

    Nach einem Vorfall kehrt die Polizistin Fredrika Storm an ihren Heimatort zurück. Sie will einen Neuanfang wagen, ist aber nicht ganz sicher, ob ihr Geburtsort der richtige Platz dafür ist. Ihr Partner Henry Calment hat einen interessanten Hintergrund, noch ist Fredrika aber nicht ganz schlau aus ihm geworden. Da kommt die Meldung herein, dass eine junge Frau im dünnen Eis des Sees eingebrochen ist. Gemeldet wurde dies ausgerechnet von Gun, Fredrikas Oma. Leider konnte die Frau nur tot geborgen werden und bei ihrem Tod kann es nicht mit rechten Dingen zugegangen sein. Es stellt sich heraus, dass die tote Nomi in der Firma von Fredrikas Onkel gearbeitet hat.

    In ihren ersten Fall gestaltet sich Fredrika Storms Heimkehr anders als sie gedacht hat. Denn anstatt eines ruhigen Herantastens und Eingewöhnens wird sie gleich in eine Mordermittlung geworfen, die gleich ihre eigene Familie betrifft. Und weil sie jeden im Dorf von früher kennt und auch jeder sie kennt, wird sie häufig angesprochen und um Hilfe gebeten. So ist ihr Bezug zum Ort gleichzeitig hilfreich und belastend. Mehr als einmal kommt Fredrika in die Zwickmühle darüber wie sie mit Verdachtsmomenten gegen die Verwandtschaft umgehen soll. Und den schief gelaufenen Einsatz in Malmö hat sie auch noch nicht verwunden.

    Eine neue Krimireihe, deren Beschreibung neugierig macht. Das denkt man beim Lesen des Klappentextes und macht sich gleich daran, die Neugier zu befriedigen. Die Konflikte, die entstehen können, wenn ein Polizist zu nahe der Heimat eingesetzt wird, sind durchaus bekannt. Und manche aus diesem Berufszweig entscheiden sich für einen entfernteren Einsatzort. Nicht jeder möchte Freunde oder Verwandte verhaften. Spannend ist daher, wie Fredrika mit diesem Konflikt umgeht. Und es fällt ihr mitunter durchaus schwer, ihre Verwandten nur in dem Rahmen zu schützen, der als erlaubt durchgehen kann. Man sieht wie Fredrika ihren Weg sucht und kann ihre Lage gut verstehen. Henry Calment wirkt dagegen verschlossener, wenn auch als Partner sehr patent. Verwickelt ist dagegen das Rätsel um Nomis Tod. Da fächern sich immer neue Facetten auf, mit denen man nicht gerechnet hat.

    Dieser erste Band einer Reihe ist sehr gut geraten, teilweise mitreißend und verspricht gegen Ende schon einen wiederum fesselnden zweiten Band, der die Neugier weckt.