Schwarze Tränen: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Schwarze Tränen: Roman' von Thomas Finn
4.5
4.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Schwarze Tränen: Roman"

Lukas Faust erfährt, dass in der Hölle ein Machtkampf tobt, der die Welt in die Apokalypse reißen könnte. Nur wer die mysteriösen schwarzen Tränen besitzt, hat die Macht, das Unheil abzuwenden. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn Lukas und der schwarze Pudel Mephisto müssen die Tränen finden, bevor ihre Verfolger es tun.

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:544
Verlag: Knaur TB
EAN:9783426513491

Rezensionen zu "Schwarze Tränen: Roman"

  1. 4
    23. Jan 2015 

    Hexenwirklichkeit

    Lukas Faust ist eine gescheiterte Existenz, könnte man sagen. In Berlin hält er sich mit billigen Zaubertricks und kleinen Betrügereien über Wasser. Alles scheint besser zu werden als er Sylvia kennenlernt, doch sie haut mit dem Geld ab und Lukas ist total pleite. Auf der Suche nach Sylvia und seinem Geld macht sich Lukas auf nach Staufen, wohin Sylvia eine Fahrkarte gelöst hat. Schnell gerät Lukas auch dort in Schwierigkeiten, auf seiner Flucht hilft ihm Sylvia. Und auf einmal ist Lukas in einer anderen Welt, in der niemand anderes als der schwarze Pudel Mephistus auftaucht, mit welchem Lukas Urahn Dr. Faust einen Teufelspakt geschlossen hat.

    Wie nah können manchmal Phantasiewelten und die normale Welt zusammen liegen, das erlebt Lukas Faust der Nachfahre des Doktor Faust, der vor ewigen Zeiten zur Hölle gefahren sein soll. Doch was nun, wenn die Seele dieses Doktors wieder an die Oberfläche will, wenn der Teufel durchaus etwas dagegen hat, wenn beide Lukas brauchen, um ihre Pläne zu erfüllen. Zwischen den Fronten stolpert Lukas Faust durch diese Welt, mit deren Existenz er nie gerechnet hätte. Dass er dabei etwas über sich und das Leben und den Tod und den Teufel lernt, ist ein unerwarteter Nebeneffekt.

    Tod, Teufel, Dämonen, Zauberer, Hexen und was für Sagen- und Fantasy-Kreaturen man sich sonst noch vorstellen kann reiten, fliegen, streifen durch diesen Roman und bereiten dem Helden so manche Probleme. Doch auch Hilfe bekommt der wackere Lukas, nicht alle trachten ihm nach dem Leben. Eine Wanderung durch die Sagen- und Mythenwelt, ein amüsantes und rasantes Wiederaufleben alten Schulwissens. Ein unerwartet unterhaltsames und lesenswertes Buch, dass fesselt und den Leser mit immer neuen Wendungen zu überraschen und zu erfreuen versteht.

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  1. Des Pudels Kern

    Lukas Faust ist ein Trickbetrüger und Straßenkünstler, der sich mehr schlecht als recht über Wasser hält. Als er dann auch noch von einer Frau namens Sylvia ausgenommen und übers Ohr gehauen wird, macht er sich wutentbrannt auf um sie zu verfolgen. Er landet in Staufen und als er dort als Trickbetrüger enttarnt wird, ist es ausgerechnet Sylvia, die ihn rettet und er findet sich kurz darauf im Gasthaus zum Löwen wieder, wo sein Vorfahre Johann Faust damals zur Hölle fuhr. Und dann überschlagen sich die Ereignisse: Sylvia fällt über ihn her, ein Zauberer taucht auf, dem folgt plötzlich ein schwarzer Pudel und alle wollen sie, dass Faust sein Erbe antritt, denn er soll ein Nachfahre des großen Doktor Faust sein. Ihm bleibt nichts anderes übrig und plötzlich hält er Johann Fausts Zauberbuch in Händen. Hinter dem scheinen aber so ziemlich alle her zu sein und der Pudel, der sich als Mephistopheles entpuppt, kann Lukas in letzter Minute retten. Er bringt ihn zu einem Zauberer und einer Hexe, doch auch dort können sie nicht lange bleiben. Die ganze magische Welt scheint plötzlich hinter Faust her zu sein. Oder hinter dem Buch? Vielleicht auch hinter beidem.....

    Was für eine irre Geschichte. Hier gibt es wirklich nichts, das es nicht gibt. Zauberer, Dämonen, Ghule, Teufel, Wolpertinger, alles was das Fantasyherz begehrt. Lukas Faust wirkt am Anfang wie ein ziemlicher Versager und Trottel. Doch das ändert sich im Laufe der Geschichte. Zu verdanken, hat er das zu großen Teilen Abraham von Worms und dessen Mündel Millepertia, die sich um Lukas kümmern und ihn unterstützen. Auch Mephisto spielt immer wieder eine Rolle, auch wenn er ganz schön oft falsch spielt. Aber was will man schon von einem Teufel erwarten?

    Aber nicht nur sämtliche magische Wesen und Zauberei kommen in dieser rasanten Geschichte vor, sondern auch sehr viele deutsche Sagen und Heldengestalten. Das machte beim Lesen richtig viel Spaß, denn der Autor hat großen Wert auf die Recherche gelegt, so dass wirklich alles Hand und Fuß hatte. Immer wieder kommen die Gefährten in fast ausweglose Situationen, aber zusammen sind sie einfach zu clever um überlistet zu werden. Das macht die Geschichte ziemlich spannend und rasant. Der Schreibstil des Autors ist bildhaft, leicht und sehr gut und flüssig zu lesen. Ich flog geradezu durch die Seiten und hatte das Buch in kürzester Zeit gelesen.

    Ich fühlte mich beim Lesen als wäre ich mitten in einem Film. und vergebe daher 5 von 5 Punkten und eine Leseempfehlung für alle Fantasyfreunde und für alle, die sich für Goethes Faust interessieren. Ich war davon schon immer begeistert, sollte doch mein Hund eigentlich Mephisto heißen. Aber da es statt einem schwarzen Mops ein hellbrauner wurde, passte der Name leider nicht mehr. Die Geschichte ist zwar abgeschlossen, aber trotz allem wäre eine Fortsetzung möglich. Ich würde mich sehr darüber freuen.

    © Beate Senft

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