Schwabenschmerz

Buchseite und Rezensionen zu 'Schwabenschmerz' von Matthias Ernst
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Schwabenschmerz"

Dunkle Geheimnisse werfen lange Schatten...


Kommissarin Inge Vill wird mal wieder nachts aus dem Bett geklingelt: eine Leiche wurde gefunden.  Die Wohnung des Toten Anton Gruibinger ist komplett verwüstet, sein Körper durch unzählige Stichverletzungen verstümmelt. Bald ist klar: Die Tote hatte gerade im Lotto gewonnen. War es Raubmord? Doch rund um die Leiche ist alles klinisch sauber. Wie passt das zusammen?
Inge und ihre Kollegen machen sich sofort an die Ermittlungen, wenn auch unter erschwerten Bedingungen: Ein neuer Kollege kommt hinzu. Und der hat, genau wie Inge, die potenzielle Dienststellenleitung im Auge. Und so beginnt nicht nur eine verzweifelte Suche nach dem Täter oder wenigstens einem Motiv, sondern auch ein nervenraubender Wettbewerb unter den Ermittlern…

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:370
Verlag: Midnight
EAN:

Rezensionen zu "Schwabenschmerz"

  1. Konkurrenz belebt die Ermittlungen

    "Der Wetteifer bringt Genies hervor und der Wunsch, sich auszuzeichnen, erzeugt die Talente." (Claude-Adrien Helvetius)
    Im schwäbischen Feigenbach findet man die brutal, malträtierte Leiche des ehemaligen Briefträgers Anton Gruibinger. Dabei stellt man fest, das man den Rentner mit massiven Messerstichen tödlich verletzt hatte. Schnell tippen die Ermittler auf Raubmord, besonders als sie erfahren, das Gruibinger vor kurzem den Lottojackpot mit 7 Millionen geknackt haben soll. Auffällig dafür sind im Besonderen die vielen Spuren im Wohnzimmer, die gefunden wurden und der fehlende Lottoschein. Allerdings ist es im Schlafzimmer verdächtig sauber, was wiederum sehr merkwürdig erscheint. Kommissarin Inge Vill und ihre Kollegen machen sich schnell an die Arbeit um näheres über das Opfer und dessen Umfeld herauszufinden. Doch dann bekommen sie überraschende Unterstützung von Kollege Andreas Merk, der zum Hospitieren eine Woche bei ihnen ist und sich außerdem um die Dezernatsleiterstelle beworben hat. Inge und ihre Kollegen sind allerdings weniger begeistert, als Dienststellenleiter Rudi Heckenbach zu einem Wettbewerb um diese Position ausruft. Und Kollege Andreas Merk legt sich auch sofort mächtig ins Zeug, um den Konkurrenzkampf am Laufen zu halten. Doch Inge hat noch ganz andere Probleme, ihr Vater macht sich zusehends Sorgen um ihre Mutter.

    Meine Meinung:
    Das Cover mit dem Blick auf einen Marktplatz einer Kleinstadt, passte sehr gut zu dem schwäbischen Regionalkrimi. Dies war der vierte Fall von Kommissarin Inge Vill, für mich allerdings der erste. Dabei muss ich sagen gefiel mit der Schreibstil des Autors sofort sehr gut. Sein unterhaltsamer, lockerer und humorvoller Schreibstil machte es für mich leicht in die Geschichte einzutauchen. Ich hatte auch nicht groß den Eindruck etwas versäumt zu haben, weil ich die anderen Bücher nicht kannte. Zudem gefiel mir, dass immer wieder der schwäbische Dialekt mit einfloss, so das es jedoch genauso für Nichtschwaben verständlich war. Der Plot war recht verzwickt und abwechslungsreich, so das sich Ermittlungen und Privatleben die Hand gaben. Besonders der knifflige Fall und der trockene Humor machten es dann für mich einfach. Sodass ich mich das gesamte Buch über wohlfühlte und bis zum Ende im Unklaren blieb, wer der Täter war. Insbesondere der Wettbewerb der beiden Ermittler tat dazu ihr Übriges und lockerte das ganze Geschehen noch zusätzlich auf. Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, schon allein das Team um Inge Vill ist einfach großartig. Da ist Ralf ein Kollege der schnell man aufbrausend und eifersüchtig sein kann, besonders wenn jemand seine Kollegin und Freundin Larissa anbaggert. Markus ist der Techniker und eher der ruhige Typ im Team. Andreas Merk war für mich eine Art ADHS-Typ, er konnte kaum ruhig bleiben und zog immer einen neuen Verdächtigen an Land. Sicher lag das auch daran, das er unbedingt diesen Wettbewerb gewinnen wollte. Inge Vill ist couragiert, menschlich, sympathisch, überaus loyal, gerecht und feinfühlig in manchen Dingen. Sie zeigt im Besonderen ihre Emotionen, vor allem dann, wenn es um ihre Familie geht oder ihr die Probleme über den Kopf wachsen. Staatsanwalt Fink gefiel mir ebenfalls sehr gut, inwieweit es bei ihm und Inge zu einer Beziehung kommen könnte, wird sich zeigen. Definitiv war dies ein unterhaltsamer Kriminalfall, bei dem ich bis zum Ende mit rätseln konnte und der mich als Schwabe schon allein wegen dem regionalen Bezug überzeugen konnte. Nun bin ich neugierig auf die anderen drei Fälle und hoffentlich bald Band 5 und vergebe 5 von 5 Sterne.

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