Schöne Seelen

Buchseite und Rezensionen zu 'Schöne Seelen' von Philipp Tingler
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3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Schöne Seelen"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:352
Verlag: Kein & Aber
EAN:9783036957234

Rezensionen zu "Schöne Seelen"

  1. Schöne Seelen

    Millvina van Runkle liegt im Sterben. Das letzte Facelift war ein Eingriff zuviel. Am selbst am Sterbebett achtet Millvina auf Stil. Dort empfängt sie ihre Freunde und die Spitzen der Schweizer Gesellschaft, so auch Oskar, ein Freund der Familie und auch bester Freund von Victor, der mit Millvinas Tochter Mildred verheirat ist. Mildred möchte ihr Eheprobleme angehen und drängt Victor zur Therapie. Der wiederum hält überhaupt nichts davon. Nichts wäre ihm peinlicher, wenn die bessere Gesellschaft davon erführe. Therapien sind höchstens was für sensible Frauen, aber doch nicht für Männer. Er überredet seinen Freund Oskar, als Stellvertreter und Sprachrohr diese Therapie zu machen. Als Schriftsteller findet Oskar diese Konstellation durchaus interessant, erhofft er sich doch Erkenntnisse, die er literarisch zu verwenden gedenkt. Seine Frau Lauren hält nichts von diesem Plan und lehnt die Stellvertretertherapie bei Dr. Hockstädder ab. „Es gibt einfach keine Version dieses Szenario, die nicht katastrophal endet“ prophezeit sie ihm. Aber Oskar lässt sich nicht abbringen.So wird er vor den Terminen von Viktor vorbereitet und bespricht anschließend den Gesprächsverlauf mit ihm. Aber er kann nicht verhindern, dass er immer tiefer in die Therapie eintaucht und er sich auch seiner Defizite bewußt wird.
    Dieses Buch ist mir nicht leichtgefallen. Mal amüsierte mich die Spitzzüngigkeit und die Bösartigkeit des Autors, dann fand ich es stellenweise nur ermüdend. Mir scheint die Oberflächlichkeit der Gesellschaft, die Tingler hier portraitiert, zu aufgesetzt, zu mühsam gewollt. Vielleicht hat das auch dazu geführt, dass meine Aufmerksamkeit öfters nachließ, ich sogar manchmal Probleme hatte, die Vielzahl der Personen und Nebenhandlungen im Kopf zu behalten. Ich hatte mir von diesem Buch mehr erhofft.

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