Schmetterling und Taucherglocke

Buchseite und Rezensionen zu 'Schmetterling und Taucherglocke' von Jean-Dominique Bauby
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4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Schmetterling und Taucherglocke"

Er war 43 Jahre alt, Vater zweier Kinder und erfolgreicher Redakteur, als ihn am 8.12.1995 ein Gehirnschlag all seiner bisherigen Lebensmöglichkeiten beraubte. Von diesem Tag an blieb er vollständig gelähmt, unfähig zu sprechen, zu schlucken oder auch nur ein Glied zu rühren, und die einzige Möglichkeit, sich verständlich zu machen, war das Blinzeln mit einem Auge. Fünfzehn Monate später beendete er ein Buch, das er allein mit dem linken Augenlid diktiert hatte.

Diskussionen zu "Schmetterling und Taucherglocke"

Format:Taschenbuch
Seiten:144
EAN:9783423125659

Rezensionen zu "Schmetterling und Taucherglocke"

  1. 4
    19. Nov 2014 

    Wacher Geist in 'totem' Körper...

    Der Autor war dreiundvierzig Jahre alt, Vater zweier Kinder und erfolgreicher Redakteur, als ihn am 8. Dezembeer 1995 ein Gehirnschlag all seiner bisherigen Lebensmöglichkeiten beraubte.
    Von diesem Tag an blieb er vollständig gelähmt, unfähig zu sprechen, zu schlucken oder auch nur ein Glied zu rühren, und seine einzige Möglichkeit, sich verständlich zu machen, war das Blinzeln mit einem Auge.

    Fünfzehn Monate später beendete er ein Buch, das er allein mit einem Augenlid diktiert hatte!!! Claude Mendibil schrieb für ihn, indem sie ihm das Alphabet aufsagte und Bauby bei dem jeweils passenden Buchstaben blinzelte, den sie sich dann notierte...
    Es ist ein einzigartiges Dokument: Zum ersten Mal berichtet ein Opfer des Locked-in-Syndroms, wie die Krankheit in Fachkreisen heißt, was in einem Menschen vorgeht, der äußerlich zur Statue erstarrt, doch innerlich quicklebendig geblieben ist.

    Bauby hat die Hoffnung in dieser aussichtslosen Situation nie aufgegeben. Die Krankheit hat ihn zu einem Schriftsteller gemacht, der nicht nur mit bewundernswertem Humor seine eigene Situation analysiert, sondern die Phantasie und das Schreiben auch als das beste Gegenmittel begreift.

    Bauby erzählt voller Sarkasmus und Galgenhumor von seinem Leben vor und nach seinem Stammhirn-Infarkt. An manchen Stellen möchte man aufgrund des Wortwitzes lachen, aber irgendwie bleibt einem dieses Lachen sofort wieder im Halse stecken. Bauby beschönigt nichts, und seine Sicht der Dinge macht betroffen, aber auch erstaunt angesichts des nicht versiegenden Lebensmutes... Ein absolut authentischer Bericht über die Situation eines Menschen, der mit wachem Geist in einem 'toten' Körper gefangen ist, ein erschütterndes und bewegendes Zeugnis, ein Bekenntnis, niemals aufzugeben...

    Wenige Tage nach der Veröffentlichung dieses Buches starb Bauby.

    © Parden

    2007 erschien die Verflimung von 'Schmetterling und Taucherglocke' von Regisseur Julian Schnabel

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