Schlaflos

Buchseite und Rezensionen zu 'Schlaflos' von Sarah Moss
4
4 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Schlaflos"

2013 [Belle 820 Englische Literatur ]

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:496
Verlag: Mareverlag
EAN:9783866481770

Rezensionen zu "Schlaflos"

  1. Die Arbeit, die Kinder + Schalf

    Die Protagonistin Anna, ihr Mann und ihre beiden Kinder Raph (ael), (Ti) Moth(y) leben auf einer fiktiven Insel Colsay. Ihr Mann ist Ornithologe und zählt Papageientaucher, während sie sich um die Kinder und um ihr Buch kümmert. Jedoch durch Schlafentzug und dem täglichen Einerlei kommt ihre Arbeit über die Kindheit im 18. Jhd. ins Hintertreffen.

    Neben ihrem täglichem Schlafdefizit, Stromausfällen, geringes W-Lan (internet) und dass die Lebensmittel mit einem Boot auf dem Festland gekauft und wieder zurückgefahren werden, wird eine Babyleiche im Garten gefunden.

    Die Autorin versteht es sehr gut mit beißendem Humor das tägliche Leben als Mutter zu beschreiben. Wie Männer sich aus der täglichen Pflicht heraus nehmen. Das nächtliche Aufwachen, da das Kind schreit während der Mann nichts mitbekommt etc.

    Teilweise wurde es auch etwas überzogen dargestellt. Nichtsdestotrotz konnte ich mich in verschiedenen Beschreibungen und Situationen wieder finden.

    Leider war das Buch nicht immer fesselnd geschrieben. Diese fiktiven Briefe einer May, die im 18. Jahrhundert auf dieser Insel lebte, fand ich so etwas von langweilig, so dass ich diese übersprungen habe.

    Auch das Ende konnte mich jetzt nicht vom Hocker reißen. Jedoch alles in allem finde ich es sehr gut, dass eine Autorin diesen Spagat einer Frau mit kleinen Kinder beschreibt. Und das in einer sehr treffenden Art und Weise.

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  1. 4
    23. Apr 2022 

    Kinderstube

    Eigentlich hat sie ein Forschungsstipendium in Oxford.Tatsächlich versucht die Historikerin Dr. Anna Bennet auf einer einsamen Insel vor der Küste Schottlands mit Mann und zwei Kindern, den Haushalt zu stemmen, trotzdem an ihrem Buch weiterzuarbeiten und hin und wieder eine Mütze voll Schlaf zu bekommen. Ihre Kinder sind anspruchsvoll. Der siebenjährige Raph ist weit für sein Alter und diskutiert gerne über Umweltproblematiken. Dagegen braucht der zweijährige Moth noch einiges an Betreuung, ist lieb, aber trotzig und das Durchschlafen will überhaupt nicht gelingen. Giles, ihr Mann, erforscht die Population der Papageientaucher, und geht dann mal weg.

    Ein turbulentes Familienleben führt die Familie auf der Insel, die Giles’ Vorfahre Hugo gekauft hatte. Um wenigstens etwas von den Kosten hereinzuholen, haben sie ein Ferienhaus eingerichtet und die Gäste kommen bald. Anna müht sich mit Kochen und Saubermachen. Die Kinder sind eigentlich ein Vollzeitjob. Manchmal wünscht sie sich die Zeit an der Uni zurück, wo ihr Bauch noch flach war. Der Schlaf fehlt ihr einfach und doch kann sie ihre Jungs nicht alleine lassen, wenn einer von ihnen nachts aufwacht. Giles ist nur manchmal eine Hilfe. Für ihr Buch gibt es einen Abgabetermin und dann, beim Versuch die Apfelbäume einzupflanzen, findet Raph ein paar winzige Knochen.

    Zu Beginn stellt sich die Frage: Was soll das. Möglicherweise kennt man den Verlag eher aus Veröffentlichungen des Krimigenres. Der vorliegende Band ist zurecht als Roman bezeichnet und hat man sich daran gewöhnt, dass man eher die Geschichte einer von außen betrachtet leicht überforderten Familie liest, überzeugt das Buch gerade durch das Lamentieren und Straucheln. Denn trotz des Stress und des Schlafmangels, Anna stiehlt sich die Zeit für ihr Buch und nebenbei deckt sie noch interessante Details zur Inselgeschichte auf. Und sie schafft es auch, sich um die Feriengäste zu kümmern, die ihre eigenen Probleme im Gepäck haben. Nimmt man den Roman einfach wie er ist, hat man ein fesselndes Sittengemälde aus einem Teil der schottischen Geschichte und die Erzählung einer sympathisch chaotischen Familie.

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