Schattenboxer

Buchseite und Rezensionen zu 'Schattenboxer' von Horst Eckert
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4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Schattenboxer"

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:400
Verlag: Wunderlich
EAN:9783805250795

Rezensionen zu "Schattenboxer"

  1. 4
    20. Mär 2015 

    Die Mitmischer

    In seinem zweiten Fall wird Vincent Che Veih gleich mit mehreren älteren Fällen konfrontiert. Zum einem soll es ein Wiederaufnahmeverfahren für einen jungen Mann geben, der vor zwei Jahren seinen Rivalen getötet haben soll. Dabei wurde die junge Pia schwer verletzt und nun hat sie sich das Leben genommen, was ihren Ziehvater, den Polizisten Stefan Ziegler, schwer trifft. Kommissar Veih bekommt nun den unangenehmen Auftrag, die damaligen Ermittlungen zu evaluieren. Nur zwei Tage später wird die übel zugerichtete Leiche einer jungen Frau auf Pias Grab abgelegt. Gibt es zwischen den beiden Todesfällen eine Verbindung? Etwa in die radikale linke Szene, an deren äußersten Rand sich ja auch Vincents Mutter aufhält? Und wie passt das Ganze zu den noch weiter in der Vergangenheit liegenden Geschehnissen?

    Gerade mit seiner korrekten Art eckt Vincent manchmal an, fast könnte man meinen, die Kollegen setzen die Gemeinschaft untereinander und den Zusammenhalt über den Rechtsstaat. Mit Veihs Nachforschungen, die schnell einige Ungereimtheiten zutage fördern, steigt das Beliebtheitsbarometer gerade nicht. Auch seine Vorgesetzten, die eigentlich eher um ihre eigene Position fürchten müssten, äußern manchmal fast so etwas wie Drohungen. Doch Vincent Che Veih trägt seinen zweiten Vornamen nicht völlig zu unrecht, er bleibt unbestechlich und nun langsam beginnt er zu ahnen, in welchen Wespennest er hier stechen könnte.

    Ausgesprochen fesselnd sind auch hier verschiedene Handlungsstränge verknüpft und Lösungen, die sich nach und nach abzeichnen, lassen doch ein ganz erstaunliches Bild von dieser schönen Republik erstehen.Hinzu kommt noch die weiter komplizierte Beziehung zu seiner Mutter, seine dadurch doch etwas getrübte Kindheit, die schließlich zu einer eingeschränkten Beziehungsfähigkeit führt. Gerade dieser zwar bestens funktionierende, aber doch belastete Kommissar wirkt sehr sympathisch. Manchmal möchte man ihn treten, manchmal kann man ihn gut verstehen. Was wird die Zukunft für ihn bringen, seine Karriere, sein Privatleben?

    Ein herausragender Kriminalroman mit großem Unterhaltungswert, der mit einer spannenden politischen Komponente aufwartet.
    4,5 Sterne

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