Sannah & Ham

Buchseite und Rezensionen zu 'Sannah & Ham' von Lucy Ivison  Tom Ellen
3
3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Sannah & Ham"

Format:Taschenbuch
Seiten:400
Verlag: Chicken House
EAN:9783551520661

Rezensionen zu "Sannah & Ham"

  1. Für die Zielgruppe der 14 - 17-jährigen sicher unterhaltsam

    > Genau einen Sommer lang brauchen Hannah und Sam, um ein echtes Liebespaar zu werden.
    Dabei ist bereits die erste Begegnung für beide unvergesslich. Wer verliebt sich schon auf dem Klo? Aber bevor das Schicksal sie endlich zueinander führt, müssen sie peinliche Situationen überstehen und die gutgemeinten, aber hirnrissigen Ratschläge ihrer Freunde umsetzen. Und dann können sie sich – hurra! - vom schrecklichsten aller schrecklichen Albträume verabschieden: womöglich NIEMALS ihre Jungfräulichkeit zu verlieren. <
    Quelle: www.carlsen.de

    Meinung:

    Was mich an Sannah & Ham zuerst ansprach, war ganz klar das Cover. Es zeigt ein Pärchen, das die Köpfe zusammensteckt, die von einer Kapuze bedeckt werden, so das es aussieht als würde ein Körper in den anderen übergehen. Für mich symbolisiert es zwei junge Leute, die zu einer Einheit werden. Unzertrennlich und vielleicht seelenverwandt.
    Der Klappentext klang superwitzig und vielversprechend, was meine Erwartungen in die Höhe trieb.

    Von der Gestaltung her, finde ich das Buch toll. Es ist ja aus zwei Perspektiven geschrieben, einmal aus Hannah's und einmal aus Sam's. Sowas kommt momentan häufiger vor, allerdings hat sich hier endlich mal jemand was besonderes einfallen lassen. Die Kapitel heben sich nämlich optisch voneinander ab. Nicht drastisch, aber zumindest von der Bündigkeit des Textes. Während Hannah's Parts sich links halten und die Seitenzahl sich auf der rechten Seite befindet, ist es bei Sam genau andersherum. Auf den ersten Seiten hielt ich das für einen Produktionsfehler, bis mir, mit dem ersten Kapitel von Sam aufgefallen ist, das es gewollt ist.

    Der Schreibstil der beiden Autoren ist jugendlich leicht, teilweise sehr witzig, und liest sich fließend. Man kann manchmal nicht so recht unterscheiden, wer welchen Part geschrieben hat, ich vermute allerdings das der männliche Part auch vom männlichen Autor stammt. Hier sind die Sprüche nämlich deutlich lockerer und wirken eher cool statt albern, wie das bei den Mädchen der Fall ist. Dort finde ich die Konversationen stellenweise sehr hölzern und auch affektiert.

    Und damit bin ich auch schon bei den negativen Punkten des Buches angekommen, die für meine hohen Erwartungen einen krassen Absturz bedeuteten.

    Die Protagonisten, insbesondere die Mädchen, benehmen sich für ihr Alter ( die meisten waren bereits 18 ) absolut unreif und wirkten auf mich nicht wie angehende Studentinnen, sondern eher wie alberne, pubertierende 14-jährige, die gerne auf Erwachsen machen. Alles Denken der vier jungen Damen dreht sich hauptsächlich um Hannah's Jungfräulichkeit, die sie DRINGEND verlieren muss.
    Im Mittelpunkt der Mädchenclique steht nicht etwa Hannah, die ihre Geschichte erzählt und um die es eigentlich geht, sondern vielmehr ihre extrovertierte unsympathische Freundin Stella, die sich an jeden Kerl schmeißt, den Mädchen ihren Willen aufzwingt und sich ohne Rücksicht auf Verluste einfach Dinge nimmt, die ihr nicht gehören. Was mich hier wirklich auf die Palme brachte ist, das Hannah zwar innerlich vor Wut kochte, aber nie den Mund aufbekam und Stella grundsätzlich alles durchgehen ließ.
    Hannah selbst war mir eigentlich sympathisch, auch wenn sie sich manchmal etwas trottelig benahm. Sie wirkte neben Stella, die sie selbst immer so schillernd beschrieb, beinahe wie ein graues Mäuschen, das sie aber gar nicht wahr. Es dauerte sehr sehr lange bis sie das endlich gemerkt hat.

    Die Jungs waren von Anfang an wesentlich unkomplizierter und somit gleich sympathisch. Wie Jungs eben so sind, wurde hier jede Menge dummes Zeug gelabert, es wurden Sprüche geklopft und natürlich wurden auch Mädchen ausgecheckt. Aber was man hier im Gegensatz zur Mädchenclique deutlich spürte, war die ehrliche Freundschaft unter den vier Jungs, die sich gegenseitig akzeptierten und vorallem respektierten. Leider blieb ihre charakteristische Zeichnung ( wenn man mal von Sam's bestem Freund Robin absieht ), ziemlich blass, auch bei Sam.

    Last but not least komme ich zur Handlung, die sich im Endeffekt die ganze Zeit nur um ein Thema drehte: "Wie verliere ich meine Jungfräulichkeit und wann ist es endlich so weit ?"
    Ehrlich ? Nervig ! Man hatte das Gefühl, das es den Jugendlichen ganz egal ist, mit wem sie ins Bett steigen, solange es nur endlich passiert. Es ging auch gar nicht darum das Sam oder Hannah ihre Unschuld verlieren weil sie es "wollen", sondern nur deshalb weil alle anderen es schon mal gemacht hatten. Eine Art Gruppenzwang quasi. Wenn du nicht poppst, gehörst du nicht dazu. Sorry, aber das fand ich wirklich total daneben.

    Da sich alles um dieses Thema drehte, rutschte leider die wirklich tolle Story, nämlich die skurrile erste Begegnung zwischen Hannah und Sam, aus der sich dann auf komplizierten Umwegen eine süße Lovestory entwickelte, total in den Hintergrund. Sehr schade.

    Das Ende ist so naja, jeder kriegt das was er wollte und alle sind glücklich. Außer mir vielleicht.

    Fazit:
    "Sannah & Ham" mag für die Zielgruppe der 14 - 17-jährigen eine durchaus unterhaltsame Lovestory mit Witz sein, für mich war es ein Flop. Blasse Charaktere und eine nervige Handlung konnten meine Erwartungen leider nicht erfüllen. Nichtsdestotrotz vergebe ich, aufgrund der teilweise witzigen Dialoge, des angenehmen, flüssigen Schreibstils und der Gestaltung 3 von 5 Cupcakes.

    ©Ina's Little Bakery

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