Runaway

Buchseite und Rezensionen zu 'Runaway' von David Sedlaczek
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4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Runaway"

Broschiertes Buch
Wegen des Mordes an seiner Frau sitzt Frederick Hagel seit 18 Jahren in der geschlossenen forensischen Psychiatrie. Gefügig gemacht durch unzählige Medikamente. Ohne Aussicht auf Entlassung. Eines Abends läuft im Aufenthaltsraum die Übertragung eines belanglosen College-Baseballspiels. Eine Großbildaufnahme zeigt das Publikum. Er will nicht glauben, was er gerade dort oben auf dem kleinen Fernseher gesehen hat. Ein verzweifeltes Katz-und-Maus-Spiel beginnt ...

Format:Taschenbuch
Seiten:432
Verlag: Nova MD
EAN:9783961115006

Rezensionen zu "Runaway"

  1. 4
    04. Sep 2017 

    Die Suche nach der Wahrheit

    Frederick Hagel ist Mitte dreißig und Lehrer für englische Literatur. Auf mich wirkt er als Mensch, als hätte er nicht nur an diesem Job, sondern am Leben überhaupt so richtig keine Freude und vor allem keine Lust darauf. Er möchte keinen näheren Kontakt zu den Kollegen haben und lässt sich auch nicht auf diese ein. Man möchte meinen, dass er nicht einmal verheiratet wäre, aber er hat eine Frau. Diese ist eine erfolgreiche Investmentbankerin. Eigentlich könnte alles gut sein. Er hat einen guten und sicheren Job, sie ist erfolgreich und wird sicher sehr viel Geld verdienen. Doch er ist mit der Situation unzufrieden.

    Warum? Er hat die Vermutung, dass sie Gelder im großen Stil veruntreut, um noch mehr Geld zusammen zu raffen. Sein Plan alles wieder in die richtigen Bahnen zu lenken, damit alles wieder wie vorher ist, scheint schiefzugehen. Keiner, weder der Vorgesetzte von Linda, noch ihr Bruder und sie schon gar nicht, gehen auf seine Vorwürfe ein. Im Gegenteil man droht ihm sogar, er soll sich heraushalten.

    Und dann ist Linda tot. Für alle ist klar, nur Frederick kann es gewesen sein. Er wird des Mordes angeklagt und lebenslänglich in die geschlossene Psychiatrie verwahrt.

    Der Autor zeigt recht anschaulich das unmenschliche Leben in der Psychiatrie. Unter welchen Bedingungen Frederick hier lebt und wie er im Laufe der Jahre unter der Wirkung der Medikamente immer mehr abstumpft. Und doch ist da so ein kleiner Wille zu Überleben, der ihn am Leben erhält.

    Obwohl das Buch phasenweise sehr langatmig erscheint, lässt es mir als Leser doch keine Ruhe. So angetrieben, will ich doch unbedingt wissen, wie es ausgeht. Auch die Flucht von Frederick, durch scheinbar alle Bundesstaaten der USA scheint mitunter wirklich unglaubwürdig. Obwohl es mitunter fragwürdig ist, wie diese Flucht, die sich über einen langen Zeitraum hinzieht, finanziert wird, ist es spannend.

    Gestört haben mich am Ebook die schlecht unterteilten Abschnitte. Es war mitunter beim Lesen schwierig sich plötzlich in einer völlig neuen Situation wieder zu finden, bzw. mitunter auch an völlig anderen Orten wiederzufinden.,

    Und trotzdem das Beste kam zum Schluss. Dem Autor gelingt ein Ende, mit dem ich so nie gerechnet hätte. Er lässt mich zufrieden mit dem Ausgang zurück und ich kann so auf jeden Fall doch noch verdiente vier Lesesterne vergeben.

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