Rock War - Unter Strom: Band 1

Buchseite und Rezensionen zu 'Rock War - Unter Strom: Band 1' von Robert Muchamore
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4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Rock War - Unter Strom: Band 1"

2014 Männliche Jugend; Berufswunsch; Rockmusiker; Freundschaft; Gründung; Rockgruppe; Jugendbuch; Sachgruppe(n) K Kinder- und Jugendliteratur; Literarische Gattung Jugendbücher ab 12 Jahre [Bücher wie neu , eingeschweißt K Kinder- und Jugendliteratur ]

Format:Broschiert
Seiten:384
Verlag: cbt
EAN:9783570162910

Rezensionen zu "Rock War - Unter Strom: Band 1"

  1. Rock War

    "Rock War" ist der Auftakt zu einer Jugendbuch-Reihe, die sich um die Themen Musik und Castingshows dreht. Die Idee zu dieser Reihe kam Robert Muchamore nachdem die Fans in einem Onlineforum irgendwann häufiger und expliziter über Castingshows als über seine Bücher diskutierten. Sehr gut für mich als Leser, denn so komme ich in den Genuss einer Jugendbuchreihe, die ich auf jeden Fall weiter verfolgen werde.

    Aber von vorne. Was mich als Erstes ansprach war hier ganz klar das Cover, das einem ja quasi schon vermittelt, das es hier um "Rockmusik" oder zumindest irgendwie um etwas Rebellisches geht. Skulls sind immer gut, die Farben sind auffällig und der Klappentext hörte sich für mich sehr vielversprechend an.

    Als ich begann zu lesen, wurde meinem euphorischen Hochgefühl erstmal ein kleiner Dämpfer verpasst, denn eigentlich lese ich sehr selten und ehrlicherweise auch ungern Jugendbücher, in denen die Protagonisten unter, sagen wir mal, 16 Jahren sind. Das liegt daran, das man sich, je jünger die Protagonisten werden, umso schwerer tut, sich in sie hineinzuversetzen, weil die Pubertät bei mir dann doch einfach schon ne ganze Ecke zurückliegt.

    Erstaunlicherweise hat mich das in "Rock War" nicht gestört und die anfängliche Skepsis war ganz schnell verflogen, denn die Charaktere wirken doch ziemlich reif, auch wenn sie sich an der ein oder anderen Stelle dann doch mal ihrem Alter entsprechend naiv oder kindlich verhalten. Ich hatte im Großen und Ganzen nur selten das Gefühl, das sich hier alles um 13 - 15-jährige dreht.

    Erzählt wird die Geschichte aus Sicht einer außenstehenden Person, also quasi aus Sicht eines Erzählers, der zwischen den drei Hauptprotagonisten Jay, Summer und Dylan hin- und her schwenkt.

    Der Schreibstil ist jugendlich leicht gehalten und liest sich sehr flüssig. Robert Muchamore verzichtet zwar auf unerträgliche Spannung, schafft es aber trotzdem mich zu fesseln und dafür zu sorgen, das ich nur so durchs Buch fliege. Ich glaube ich hab vor "Rock War" schon lange kein Buch mehr in weniger als zwei Tagen gelesen.

    Das Augenmerk in "Rock War" liegt hauptsächlich auf den drei Jugendlichen und ihrem Umfeld. Wir bekommen erstmal einen Einblick in deren komplett unterschiedliche Leben und lernen sie besser kennen.

    Jay ist das mittlere von acht Kindern einer unkonventionellen Großfamilie, mit jeder Menge Problemen. Geld ist hier meistens knapp, seine Mutter schuftet rund um die Uhr, seine älteren Brüder machen gerne Ärger. Doch Jay's wirkliches Problem liegt eher darin, das er für die Musik lebt und mit seiner Band etwas höher hinaus will, was ihm ganz sicher nicht gelingt, solange er seinen Freund Tristan als Drummer an der Backe hat. Nach einem Wettbewerb bei dem die Band verliert, hat Jay die Nase voll und bringt das Thema "Drummer" zur Sprache, was zur Folge hat, das ihm seine Freunde den Rücken kehren, ihn aus der Band werfen und er von vorne beginnen muss...

    Summer ist ein sehr zurückhaltendes, unauffälliges Mädchen, das sich aufopfernd um ihre schwer kranke Großmutter kümmert. Als der Lift in ihrem Haus mal wieder nicht funktioniert und der so nötige Sauerstoff für ihre Oma nicht angeliefert werden kann, weil der Lieferdienst nicht gewillt ist die schweren Flaschen in den vierten Stock zu schleppen, braucht Summer dringend Hilfe. Die bekommt sie auch und zwar in Gestalt der hyperaktiven Michelle Wei. Doch die stellt eine Bedinung: Summer bekommt Hilfe, wenn sie im Gegenzug Mitglied ihrer Band "Industrial Scale Slaughter" wird. Denn der Band fehlt schon seit langer Zeit eine Sängerin und Michelle weiß, das Summer eine unglaubliche Stimme hat...

    Nachdem man Dylan aufgrund seines unmöglichen Verhaltens aus dem Orchester des Yellowcote Internats geworfen hat, verbringt er seine "Freistunden" faulenzend in seinem Zimmer, bis ihm der Coach des Rugbyteams einen Strich durch die Rechnung macht. Denn wer in Yellowcote kein musikalisches Fach belegt, der muss sich sportlich betätigen. Obwohl Dylan Talent hat, hasst er Rugby wie die Pest. Um nicht spielen zu müssen, provoziert der Eigenbrötler einen Streit, der dafür sorgt, das man ihn des Teams verweist und ihn wieder zum Orchester schickt, doch die Lehrerin will ihn dort auch nicht haben und stellt ihm einen nicht genutzten Musikraum zur Verfügung in dem er machen kann was er will. Hier trifft er auf Leo, der Dylans Hilfe gerade mehr als gut gebrauchen kann, denn Dylan hat, unbestritten, ein Talent für Musik und ist genau der Mann, der Leo's Band zum großen Durchbruch fehlt.

    Unabhängig voneinander bewerben sich Jay's und Summer's Band auf einen Wettbewerb in London, bei dem sie aufeinander treffen, sich kennenlernen und auf die bevorstehende Castingshow "Rock War" aufmerksam werden.

    Auch Dylan und seine Band werden auf "Rock War" aufmerksam und bewerben sich um einen Platz.

    Wie oben ja schon erwähnt steht hier das Kennenlernen der Figuren im Vordergrund. Jeder Protagonist, auch die Nebencharaktere, trägt irgendwo ein Problempäckchen mit sich herum, das er bewältigen muss. Das Ganze ist jedoch in den meisten Fällen nicht überzogen dargestellt, sondern authentisch und somit auch nachvollziehbar. Die Charaktere sind alle sehr gut ausgearbeitet, man findet eine schnelle Verbindung zu jedem Einzelnen.

    Das Ende bekommt definitiv einen Punkt Abzug. Nicht etwa weil es schlecht gewesen wäre, sondern weil es so plötzlich daher kommt und ich den Punkt an dem das Buch endet persönlich jetzt nicht so gut gewählt fand. Es blieben viele Fragen offen, was für die Folgebände natürlich sehr förderlich ist, da werden die sich sicher alle in Luft auflösen, aber für mich war das Ende hier einfach nicht rund und somit nicht perfekt gelöst.

    Fazit:

    "Rock War - Unter Strom" ist ein verdammt rockiger Einstieg in eine neue Jugendbuchreihe des Autors Robert Muchamore. Ein leichter jugendlicher Schreibstil, authentische Charaktere und eine Menge Musik sorgen hier für ordentlich Lesespaß !

    ©Ina's Little Bakery

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