R.I.P.

Buchseite und Rezensionen zu 'R.I.P.' von Yrsa Sigurdardóttir
3.5
3.5 von 5 (6 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "R.I.P."

Gebundenes Buch
Er mordet kalt und brutal: Zwei Jugendliche sind seine Opfer. Über Social Media müssen Freunde deren letzte qualvolle Minuten mitansehen. Und dieser Mörder ist noch nicht fertig: Ein weiterer Junge wird vermisst. Was verbindet die Jugendlichen? Wer glaubt, sie verdienten den Tod? Und kann der Junge noch gerettet werden?

Huldar und sein Team ermitteln. Auch Psychologin Freyja wird wieder in die Untersuchungen einbezogen, trotz anfänglichen Widerwillens. Gemeinsam müssen sie den gnadenlosen Mörder finden, bevor er wieder zuschlägt...

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:448
Verlag: btb Verlag
EAN:9783442756650

Rezensionen zu "R.I.P."

  1. Mobbing

    Inhalt & Handlung:
    Die junge Stella jobbt neben der Schule in einem Kino. Hier wird sie eines Abends, kurz bevor sie von ihrem Freund abgeholt werden soll, verschleppt und dabei genötigt, sich vor laufender Kamera zu entschuldigen, was der Täter via Snapchat an Stellas Freundinnen übermittelt. Als wenig später ein weiterer Jugendlicher unter ähnlichen Umständen überfallen wird und auch dieser Überfall per Snapchat getreamt wird, wird klar, dass es sich hier um die Rache eines Mobbingopfers handelt. Gelingt es dem Ermittlungsteam rund um Huldar und Freya, diesem Wahnsinn ein Ende zu bereiten, und den Täter zu stoppen?

    Schreibstil:
    Yrsa Sigurdardóttir schafft es, die einzelnen Szenen unglaublich düster wirken zu lassen, dazu kommt noch ihr Hang Gewaltszenen überdeutlich hervorzuheben und detailliert zu beschreiben, was für zartbesaitete Leser wahrscheinlich recht gewöhnungsbedürftig ist. Vielleicht liegt gerade daran, dass genau diese Sequenzen besonders spannend und gruslig zu lesen sind. Zudem erfolgt die Erzählung in vielen verschiedenen Handlungssträngen, was das Gesamtwerk recht komplex macht.

    Charaktere:
    Gleich vorweg muss ich sagen, dass ich mir schwertat, mich in die einzelnen Charaktere hineinzudenken, bzw . deren Motivation zu verstehen. Die Psychologin Freya schnitt diesbezüglich bei mir noch am besten ab, Der Ermittler Huldar hingegen wirkte in seiner ganzen Art zu übertrieben überzeichnet.

    Cover:
    Das Cover in seiner kühlen Farbgebung gefällt mir außerordentlich gut, die Wahl des Titels kann ich allerdings nicht ganz nachvollziehen, im Original heißt der Titel übrigens soviel wie „Absolution“, was dem Inhalt des Buches ein wenig mehr gerecht wird.

    Autorin:
    Yrsa Sigurdardóttir wurde 1963 in Island geboren und schloss im Jahre 1988 ihr Bauingenieur-Studium als „Master of Science“ in Montreal ab und arbeitet seither als Ingenieurin am Kárahnjúka-Staudamm im Osten Islands.Sie wohnt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Seltjarnarnes bei Reykjavík.

    Meinung:
    Das Thema Mobbing zieht sich hier über mehrere Ebenen, zum einen übt ein Mobbingopfer Selbstjustiz aus, zum anderen kommt es auch innerhalb des Ermittlungsteams zu Mobbing, was die Stimmung innerhalb des Teams zunehmend vergiftet, und das gemeinsame Vorankommen bei der Lösung des Falles arg behindert. Was ich an dem Buch jedoch sehr schätzte, waren mehrere zum Teil sehr überraschende Wendungen, die es letztlich doch schafften den Spannungsbogen aufrecht zu halten!

    Persönliche Kritikpunkte:
    Der ständige Hickhack zwischen Erla und Huldar zermürbt auch den Leser, was den Lesefluss ein hemmt. Auch sonst hat man das Gefühl, das den Befindlichkeiten der einzelnen Teammitglieder mehr Gewicht geschenkt wird, als dem eigentlichen Fall, welcher dadurch ein wenig auf der Strecke bleibt. Dazu kommt auch noch ein recht klischeehaftes Männer- wie Frauenbild, wobei sich der Hauptgedanke eines Mannes darum zu drehen scheint, wie man eine Frau am schnellsten in sein Bett bekommt.

    Fazit:
    Ein Buch, das durch seine Aktualität besticht, weniger großes Augenmerk auf das Privatleben der Ermittler wäre wünschenswert gewesen!

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  1. Mobbing

    Inhalt & Handlung:
    Die junge Stella jobbt neben der Schule in einem Kino. Hier wird sie eines Abends, kurz bevor sie von ihrem Freund abgeholt werden soll, verschleppt und dabei genötigt, sich vor laufender Kamera zu entschuldigen, was der Täter via Snapchat an Stellas Freundinnen übermittelt. Als wenig später ein weiterer Jugendlicher unter ähnlichen Umständen überfallen wird und auch dieser Überfall per Snapchat getreamt wird, wird klar, dass es sich hier um die Rache eines Mobbingopfers handelt. Gelingt es dem Ermittlungsteam rund um Huldar und Freya, diesem Wahnsinn ein Ende zu bereiten, und den Täter zu stoppen?

    Schreibstil:
    Yrsa Sigurdardóttir schafft es, die einzelnen Szenen unglaublich düster wirken zu lassen, dazu kommt noch ihr Hang Gewaltszenen überdeutlich hervorzuheben und detailliert zu beschreiben, was für zartbesaitete Leser wahrscheinlich recht gewöhnungsbedürftig ist. Vielleicht liegt gerade daran, dass genau diese Sequenzen besonders spannend und gruslig zu lesen sind. Zudem erfolgt die Erzählung in vielen verschiedenen Handlungssträngen, was das Gesamtwerk recht komplex macht.

    Charaktere:
    Gleich vorweg muss ich sagen, dass ich mir schwertat, mich in die einzelnen Charaktere hineinzudenken, bzw . deren Motivation zu verstehen. Die Psychologin Freya schnitt diesbezüglich bei mir noch am besten ab, Der Ermittler Huldar hingegen wirkte in seiner ganzen Art zu übertrieben überzeichnet.

    Cover:
    Das Cover in seiner kühlen Farbgebung gefällt mir außerordentlich gut, die Wahl des Titels kann ich allerdings nicht ganz nachvollziehen, im Original heißt der Titel übrigens soviel wie „Absolution“, was dem Inhalt des Buches ein wenig mehr gerecht wird.

    Autorin:
    Yrsa Sigurdardóttir wurde 1963 in Island geboren und schloss im Jahre 1988 ihr Bauingenieur-Studium als „Master of Science“ in Montreal ab und arbeitet seither als Ingenieurin am Kárahnjúka-Staudamm im Osten Islands.Sie wohnt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Seltjarnarnes bei Reykjavík.

    Meinung:
    Das Thema Mobbing zieht sich hier über mehrere Ebenen, zum einen übt ein Mobbingopfer Selbstjustiz aus, zum anderen kommt es auch innerhalb des Ermittlungsteams zu Mobbing, was die Stimmung innerhalb des Teams zunehmend vergiftet, und das gemeinsame Vorankommen bei der Lösung des Falles arg behindert. Was ich an dem Buch jedoch sehr schätzte, waren mehrere zum Teil sehr überraschende Wendungen, die es letztlich doch schafften den Spannungsbogen aufrecht zu halten!

    Persönliche Kritikpunkte:
    Der ständige Hickhack zwischen Erla und Huldar zermürbt auch den Leser, was den Lesefluss ein hemmt. Auch sonst hat man das Gefühl, das den Befindlichkeiten der einzelnen Teammitglieder mehr Gewicht geschenkt wird, als dem eigentlichen Fall, welcher dadurch ein wenig auf der Strecke bleibt. Dazu kommt auch noch ein recht klischeehaftes Männer- wie Frauenbild, wobei sich der Hauptgedanke eines Mannes darum zu drehen scheint, wie man eine Frau am schnellsten in sein Bett bekommt.

    Fazit:
    Ein Buch, das durch seine Aktualität besticht, weniger großes Augenmerk auf das Privatleben der Ermittler wäre wünschenswert gewesen!

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  1. Mobbing und Social Media

    "Mobbing ist die permanente Injektion mit einer Überdosis von Gefühlskälte." (Franz Schmidberger)
    Die junge Stella wird auf brutale und grausame Weise ermordet. Über Social Media werden ihre Freunde per Snapchat mit einem grausamen Clip informiert und müssen die ganzen Details anschauen. Keiner ahnt, warum man die sympathische Stella getötet hat. Dann wird ein weiterer Jugendlicher vermisst, von dem ein Clip im Snapchat erscheint. Der Ermittler Huldar und sein Team versuchen auf Hochtouren den jungen Egill lebend zu finden, auch wenn sie nach dem Clip wenig Hoffnungen haben. Damit sie für den Snapchat Freundeskreis eine psychologische Hilfe haben, wird die Psychologin Freyja trotz Widerwillen wieder in die Untersuchungen einbezogen. Doch dann ergeben sich bei weiteren Ermittlungen, das die beiden Opfer Anführer bei Mobbingattacken gegen Mitschüler waren. Hat das ganze doch eine Gemeinsamkeit bei dem der Täter sich, an den beiden rächen wollte? Die Zeit läuft den Ermittler davon, sie müssen den Täter finden, ehe er erneut zuschlägt.

    Meine Meinung:
    Der dritte Band der Autorin wartet wieder mit einem geheimnisvollen Titel auf, bei dem einem nicht sofort klar ist, um was es in diesem Buch geht. Der Schreibstil ist locker und am Anfang recht spannend, sodass ich einen interessanten Fall erwartet hatte. Das Einfließen der Textpassagen über des Mobbingfalls aus der Vergangenheit hat mich sehr berührt. Leider jedoch ließ diese Spannung nach und nach immer mehr ab und die Probleme der Ermittler Hulgar, Erla und Freyja nahmen mehr und mehr Raum in dieser Geschichte ein. Gerade, das Ermittlerchefin Erla einen ihrer besten Ermittler aufs Abstellgleis stellt, nur weil sie eifersüchtig ist, geht einfach gar nicht. Oder das es bei den Ermittlern ebenfalls zu Mobbingattacken kam, fand ich dann ein bisschen zu viel des guten. Lediglich die Suche nach dem Täter blieb bis zum Schluss spannend, so das ich nie die Spur hatte, wer dieser sein könnte. Doch das Thema Mobbing, bei dem es um ein Thema geht, das momentan aktueller den je ist, hat die Autorin ins Schwarze getroffen. Das selbst die Psychologin Freyja ein Mobbingopfer an ihrer damaligen Schule war, fand ich nicht unpassend. Entsetzt hat mich, mit welcher Brutalität dieser Täter seine Rache ausübt. Selbst als sich die beiden Jugendlichen entschuldigen schlägt er brutal zu. Dass dabei die beiden auch nicht gerade Engel waren, sondern Mitschüler heftig gemobbt haben erfährt man erst nach und nach. Auch das Erstellen des Clips im Snapchat passt genau für unsere heutige Zeit, bei der man immer etwas Spektakuläres in den Social Medien veröffentlichen möchte. Ob dabei andere Menschen geschädigt werden, interessiert anscheinend sowohl beim Mobbing als auch bei diesen Clips niemanden. Schonungslos zeigt hier die Autorin auf was mit den Opfern von Mobbingattacken, aber auch mit den Mobbern selbst passiert. Lediglich an Spannung fehlt es dem ganzen Buch. Gestört hat mich am meistens die leidigen Probleme zwischen Hulgar und Freyja die irgendwie eine Beziehung nicht auf die Reihe bekommen. Auch das Auflösen des Täters am Ende kam mir mitunter etwas verwirrend vor, gerade auch wegen den vielen Wendungen in der Geschichte. Trotzdem macht dies die Autorin sehr geschickt, in dem sie den Leser öfters eine falsche Fährte stellt. Dabei war ich auch von der Geschichte aus der Vergangenheit, die mit in den Fall einfließt mehr als entsetzt. Das Mobbing so weit führen kann finde ich schon extrem heftig. Die Charaktere waren mir schon von ihren beiden Büchern "SOG " und "DNA " bekannt, doch auch die Opfer wurden sehr gut dargestellt. Ich hoffe das die nächste Folge wieder mehr Spannung enthält und weniger Problematik bei den Ermittlern. Deshalb leider trotz des tollen Themas von mir nur 3 1/2 von 5 Sterne.

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  1. spannend bis zum Schluss

    Zwei Jugendliche werden bestialisch ermordet und ihre Freunde müssen dies auf Social Media live mit ansehen. Nachdem auch noch ein Junge vermisst wird, werden Kommissar Huldar und die Psychologin Freya auf den Plan gerufen. Sie wollen herausfinden, wer für die grausamen Ereignisse verantwortlich ist und versuchen den Täter zu finden.

    Obwohl dies der dritte Band einer Reihe ist, kann man ihn auch ohne Vorkenntnisse gut lesen, denn alles was man wissen soll ist noch einmal erähnt worden und das ohne, dass es wohl langweilig werden könnte für Leser, die die ersten Bände nicht gelesen haben. Ich selbst habe auch nur diesen gelesen und fühlte mich an keiner Stelle, als ob ich etwas verpasst hätte.
    Durch den einfachen Schreibstil konnte ich Seite um Seite lesen und somit ist es für mich ein richtiger Pageturner geworden. Von vorne bis hinten Spannend ohne Ende. Vor allem, weil mehrere Verdächtige in der Story vorkommen und man so als Leser gut miträtseln kann, wer denn der Täter sein könnte.
    Das Thema, Cybermobbing, das die Autorin hier aufnimmt, ist mehr super aktuell ohne zu nerven, da man von jeder Seite damit bombardiert wird.
    Ich konnte mich gut mit den Charakteren identifizieren. Sie sind gut gezeichnet und wirken sehr authentisch.

    Mir hat dieser Thriller sehr gut gefallen und ich kann ihn nur weiter empfehlen.

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  1. Alles nur ein Spaß?

    Bei Yrsa Sigurdardóttirs Thriller „R.I.P.“ handelt es sich um den dritten Fall für Kommissar Huldar und Psychologin Freyja; er ist im Juni 2019 bei btb erschienen und umfasst 448 Seiten.
    Die 16-jährige Stella wird im Kino brutal ermordet. Und: Sie musste vor ihrem Tod ihren Peiniger um Verzeihung bitten. Doch wofür? Als Huldar und Freyja sich auf die Jagd nach dem Täter machen, wird bald ein zweiter Jugendlicher vermisst. Langsam stellen sich Zusammenhänge heraus, die die beiden Ermittelnden vermuten lassen, dass es nicht bei diesen Vorfällen bleiben wird. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.
    Der Thriller ist an sich, typisch nordisch, spannend und brutal zu lesen, hat allerdings doch einige Schwächen. So wirkt die Auflösung des Falles für meinen Geschmack zu konstruiert: Zwar ist das Motiv an sich schlüssig, doch fragt man sich am Ende, wie weit Selbstjustiz eigentlich gehen kann. Die offenen Aspekte des Endes schließen eine Fortsetzung der Reihe nicht aus.
    Des Weiteren ist zwar von Anfang an ein Spannungsbogen vorhanden, doch gibt es zu Beginn und in der Mitte einige Längen, die vor allem aus den privaten Animositäten und Gesprächen innerhalb des Ermittlungsteams resultieren.
    Das Thema, das diesem Roman zugrunde liegt, ist brisant und hochaktuell: Cybermobbing und –bullying sowie, damit verbunden, soziale Netzwerke. Wie weit diese reichen, wozu (nicht nur) Jugendliche imstande sind, wird in diesem Werk klar dargelegt, ebenso dass Mobbing an sich kein neues Phänomen darstellt. Nur die Methoden und Möglichkeiten ändern sich eben. Doch nicht nur im Fall selber begegnet den Leser/innen dieses Problem, auch die Ermittlungen selbst werden davon überschattet, sei es, dass Huldar Probleme mit seiner Chefin hat, sei es, dass Freyja mit ihrer eigenen Geschichte konfrontiert wird. Ob dies gute Voraussetzungen sind, einen Fall zu lösen, würde ich in der Realität hinterfragen, im Buch klappt es jedoch.
    Obwohl ich mit diesem dritten Teil neu in die Reihe eingestiegen bin, hatte ich keinerlei Schwierigkeiten, dem Geschehen zu folgen, da die wichtigsten Informationen über die Protagonisten in den neusten Band eingeflochten wurden. Lediglich über das Verhältnis zwischen Huldar und Erla hätte ich am Anfang gern etwas mehr erfahren, vor allem da ihre Vorgeschichte doch sehr die aktuellen Ermittlungsarbeiten beeinflussen.
    Sprachlich lässt sich dieser Thriller flott und fließend lesen. Mehrmals wird die Handlung durch Einträge in einen Blog unterbrochen, was beim Lesen hilft, sich in die Rolle der Gemobbten hineinzuversetzen und für Abwechslung beim Lesen sorgt.
    Insgesamt handelt es sich bei „R.I.P.“ um einen spannenden Thriller, der in einem Rutsch gelesen werden will, der mich aber aufgrund der oben erwähnten Schwächen nicht völlig überzeugen konnte. Ein Buch, das sich gut lesen lässt - mehr aber eben auch nicht.

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  1. Langweiliger Krimi statt spannender Thriller...

    Mir wurde schon des Öfteren Positives über die Bücher von Yrsa Sigurdardóttir berichtet, daher wollte ich jetzt auch endlich mal was von ihr lesen. Ich habe es leider bereut.

    Stella, der Liebling in der Schule, wird im Kino überfallen und verschleppt. Sie soll sich entschuldigen, weiß aber gar nicht wofür. Über Social Media wird ihre Entschuldigung in die Welt verbreitet. Wird sie dieses Martyrium überleben?

    Ich gestehe gleich vorweg, dass es mein erstes Buch der Autorin ist und das ich kein weiteres aus der Reihe kenne, aber ich glaube, dass das für das Verstehen der Geschichte nicht unbedingt wichtig ist.

    Ich hatte mich auf einen sehr spannenden und hoffentlich blutrünstigen Thriller gefreut, bekam aber leider einen langweiligen Krimi. Die ersten dreihundert Seiten passiert leider echt nicht wirklich viel. Am meisten hat mich gestört, dass es mehr um das Privatleben der unsympatischen Ermittler geht als um den eigentlichen Fall. Viel Ermittlerarbeit erlebt man nicht.

    Bis auf Psychologin Freyja mochte ich gar keine der Figuren. Gerade die Polizisten wie Huldar und seine Kollegen blieben mir fremd. Nie hatte ich das Gefühl, dass die Autorin einen als Leser richtig nah an die Figuren heranlässt. Auch identifizieren konnte ich mich mit niemanden.

    Freyja war mir jetzt auch nicht übermäßig sympathisch, aber sie schien noch recht normale Probleme zu haben wie die Suche nach einem passenden Partner und ihre Erfahrungen. Zum Thema Mobbing hätte ich gern mehr erfahren, was ihr denn als Jugendliche passiert ist. Die dauernden Andeutungen ohne etwas preis zu geben, fand ich ermüdend.

    Die einzig spannenden Momente sind wirklich als der Täter auf die Opfer los geht, aber das war meist nur ein bis zwei Seiten lang und daher viel zu kurz.

    Auf den letzten hundert Seiten wird dann aufgelöst wer hinter all dem steckt. Ich fand die Auflösung leider zu unrealistisch und an den Haaren herbeigezogen. Auch konnte man vieles bereits erahnen. War es anfänglich gähnend langweilig, war es zum Ende hin einfach zu viel und zu übertrieben.

    Ansonsten hat mich noch gestört, dass einiges dauernd wiederholt wird. Ich hatte bereits beim ersten Mal verstanden, dass sie den Psychologen für Mobbing aus dem Studium kennt.

    Das einzig Gute an dem Buch war, dass es um Mobbing geht. In meinen Augen ist das noch zu sehr ein Tabuthema und kaum wird Opfern davon geholfen.

    Fazit: Mein erstes und auch letztes Buch der Autorin. Ich kann keine Leseempfehlung aussprechen und war froh als es vorbei war.

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  1. Spannend

    Die 16-jährige Schülerin Stella wird nach ihrem Job im Kino entführt und gequält. Kurz darauf ist sie tot. Der Täter hat ihre letzten Minuten gefilmt und an ihre Freunde geschickt. Doch der Täter ist noch nicht fertig, denn es gibt weitere Opfer. Welche Verbindung gibt es zwischen ihnen und warum haben sie den Tod verdient? Huldar und sein Team ermitteln und bekommen dabei Unterstützung der Psychologin Freyja. 

    Ein tolles Cover, ein prägnanter Titel und ein spannender Klappentext. Für mich war damit klar, dass ich diesen Thriller lesen will. 
    Der Schreibstil war fesselnd und ich war in der Lage, den Geschehnissen problemlos zu folgen. 
    Die Charaktere wurden gut und anschaulich beschrieben. Huldar und auch Freyja machten einen sehr kompetenten Eindruck und gingen nachvollziehbar an die Ermittlungen heran. Die Ermittlungen gefielen mir, denn sie waren spannend und ich konnte miträtseln. Sehr interessant war dabei die prima Beobachtungsgabe von Freyja, die mir wirklich sehr gut gefallen hat. Was mich ein wenig gestört hat, waren die Rangeleien innerhalb des Polizeiteams, denn das erschwerte auch die Ermittlungen. 
    Das Thema, das die Autorin hier aufgenommen hat, ist Mobbing. Das hat Sie eindrucksvoll und authentisch geschildert. Auch der heutige Alltag der Jugendlichen an der Schule, mit dem Internet und Social Media wurde gut dargestellt. Dieses schwere Thema in Verbindung mit den Morden heizte meine Fantasie um mögliche Verbindungen und Hintergründe ordentlich an. 
    Das Ende hat mir gefallen und bildete einen passenden Abschluss für diesen Thriller. 

    Ein spannender Thriller mit einem aktuellen Hintergrund. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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