Ravenna. Hauptstadt des Imperiums, Schmelztiegel der Kulturen

Buchseite und Rezensionen zu 'Ravenna. Hauptstadt des Imperiums, Schmelztiegel der Kulturen' von Judith Herrin
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Inhaltsangabe zu "Ravenna. Hauptstadt des Imperiums, Schmelztiegel der Kulturen"

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Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:704
EAN:9783806244168

Rezensionen zu "Ravenna. Hauptstadt des Imperiums, Schmelztiegel der Kulturen"

  1. Portrait einer zu unrecht vergessenen Stadt

    m Vorwort begründet die britische Mediävistin Judith Herrin das Entstehen ihrer Studie mit ihrer Verbundenheit mit dieser Stadt seit ihrem ersten besuch während ihrer Kindheit, eine Verbundenheit, die man, schaut man sich die Bilder im Buch an, auch als Mensch, der nie dort gewesen ist, nachvollziehen kann.

    Der geschichtsinteressierte Leser erfährt eigentlich wenig Neues, so kennt man das meiste aus der Zeit Ravennas als Hauptstadt des Gotenreichs bereits aus der Theoderich-Biographie von Hans-Ulrich Wiemer, Vieles über die Auseinandersetzungen im frühen Christentum aus den einschlägigen Darstellungen über die Spätantike oder das byzantinische Reich. Trotzdem ist die Lektüre der Studie lohnenswert, denn Herrin beschreibt die Geschichte der Spätantike und des frühen Mittelalters konsequent aus der Perspektive der Stadt, die sowohl, wenn auch nur kurzzeitig, die Hauptstadt des römischen Reiches, als auch die des Gotenreichs war, später der Sitz des byzantinischen Exarchats. Somit wurde sie zu einem Schmelztiegel verschiedener Kulturen, die sich wechselseitig bereicherten, der Stadt insgesamt ihren Stempel aufdrückten und die im Textteil gleichwohl wie im Bildteil des Buches auch hervorragend dokumentiert werden. Eigentlich schade ist nur, dass der Alleinvertretungsanspruch der katholischen Kirche dazu geführt hat, dass Spuren der arianischen Epoche der Stadt ausgemerzt wurden. Der Stil der Autorin ist überzeugen, das Attribut "Meistererzählerin" steht ihr meiner Ansicht nach durchaus zu. Wer noch Weihnachtsgeschenke sucht, hätte mit diesem Buch eine gute Option, es ist zwar mit dem Ladenpreis 39 € (für Mitglieder der wbg 31,20 €) recht teuer, dafür aber auch jeden einzelnen Cent wert.

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