Rauschzeit: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Rauschzeit: Roman' von Arnold Stadler
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2 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Rauschzeit: Roman"

Was ist Glück? Später weiß man es.
Alain und Mausi, beide vierzig und seit 15 Jahren verheiratet, sind in der Mitte des Lebens angekommen. Aber nicht nur ihr Leben, auch die Liebe ist in die Jahre gekommen. Fast scheinen sie die Liebe hinter sich zu haben – jetzt droht »die vegetarische Zeit«.
Als überraschend die gemeinsame Freundin Elfi stirbt, ist Mausi in ihrer Wohnung in Berlin und Alain auf einem Übersetzerkongress in Köln. Es ist ein Tag im Juni 2004. Bei beiden reißen alte Wunden auf. Elfi, das war eine Freundin aus den Tagen der Freiburger Wohngemeinschaft mit Alain, Mausi, Justus, Inge, Toby und Babette. Elfi, das war eine lebenslustige und sterbenstraurige Fotografin, deren einziges Sujet die Männer waren, auch Alain. 1983 hat man gemeinsam einen Sommer der Liebe und Freiheit an der französischen Atlantikküste verbracht, den keiner von ihnen vergessen hat. Aber was hat die Zeit seitdem aus ihnen gemacht? Justus und Inge sind Spießer geworden, Norbert ist an Aids gestorben, Toby spurlos verschwunden.
Jetzt, mehr als zwanzig Jahre nach dem Sommer von 1983, begegnet Alain in Köln seiner großen Liebe Babette wieder, und Mausi verliebt sich in Berlin in einen blonden Dänen, der sich in der Oper neben sie setzt. Der Rest wird in diesem Roman erzählt.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:552
Verlag: S. FISCHER
EAN:9783100751393

Rezensionen zu "Rauschzeit: Roman"

  1. 2
    20. Feb 2017 

    Zäh dahinfließende Geschichte über 'alte und neue Lieben'

    Von diesem Autor habe ich bereits 'Komm, gehen wir!' als Hörbuch gehört, eine Liebesgeschichte, die von drei jungen Menschen in den Zwanzigern erzählt. Auch 'Rauschzeit' ist eine Liebesgeschichte, allerdings liegt der Schwerpunkt im Rückblick eines Ehepaares, das in den frühen Vierzigern ist. Die Liebe in den Leben von Mausi und Alain scheint der Gewohnheit gewichen zu sein, doch als Alain auf einer Geschäftsreise seine Jugendliebe Babette wiedertrifft, verliebt sich zeitgleich Mausi in ihren zufälligen Opernbegleiter, der für Alain 'einspringt'.
    Diese Geschehnisse sind der Auslöser für die Erinnerungen an die Zeit vor rund 20 Jahren, die das eigentliche Thema des Buches bilden: die Rauschzeit von Mausi und insbesondere Alain. Eigentlich steht der Begriff ‚Rauschzeit‘ für die Brunstzeit des Schwarzwildes, aber auch nach dem Lesen des Buches ist mir noch immer nicht recht klar, weshalb der Autor diesen Begriff gewählt hat – so schweinemäßig verlief diese Zeit der Beiden nun doch nicht ;-) Mehr als zwei Drittel handeln von Alain, der in der Ich-Form insbesondere von der Vergangenheit erzählt; der Rest betrifft Mausi, die deutlich mehr in der Gegenwart lebt. Höhepunkte, auf die das Ganze sich zuspitzen könnte, gibt es nicht: ganz allmählich schreitet das Geschehene wie auch das Jetzt voran.
    Unterstützt wird dieses sich allmähliche Dahinschreiten durch die sich ständig wiederholenden Aussagen: Immer wieder werden die gleichen Inhalte, zum Teil auch in gleichen Satzkonstellationen stets aufs Neue wiedergekäut. Zugegeben, der Autor kann überaus poetisch formulieren und neue Wortgebilde kreieren, doch das hilft nicht über die sich fortwährend zäher dahinschleppende Geschichte hinweg. Dazu noch zahlreiche Assoziationen des Ich-Erzählers, die mich häufig kopfschüttelnd zurück ließen - wie dieses Buch auf die Longlist des Deutschen Buchpreises des Jahres 2016 gekommen ist, bleibt mir ein Rätsel.

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