Rachgier: Ein Fall für Carol Jordan und Tony Hill

Buchseite und Rezensionen zu 'Rachgier: Ein Fall für Carol Jordan und Tony Hill' von Val McDermid
5
5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Rachgier: Ein Fall für Carol Jordan und Tony Hill"

Fall Nr. 10 für Val McDermids berühmtes Ermittler-Duo: Detective Chief Inspector Carol Jordan und Profiler Tony Hill jagen den "Wedding Killer"

Eine verkohlte Leiche in einem ausgebrannten Auto – das ist alles, was von der unauffälligen Büroangestellten Kathryn McCormick übrig ist. Erst vor kurzem hatte sie auf einer Hochzeit einen attraktiven Mann kennengelernt und auf neues Glück nach einer herben Enttäuschung gehofft. DCI Carol Jordan und Profiler Tony Hill versuchen den Mann ausfindig zu machen, müssen aber feststellen, dass keiner der anderen Hochzeitsgäste ihn kannte. Eine weitere Frauenleiche bestätigt Carols furchtbaren Verdacht: Ein ebenso raffinierter wie perfider Serienkiller macht sich die Einsamkeit seiner Opfer zunutze.

"Grausig und großartig, das Werk einer meisterhaften Krimiautorin." The Scotsman, Edinburgh

Autor:
Format:Broschiert
Seiten:480
Verlag: Knaur TB
EAN:9783426521816

Rezensionen zu "Rachgier: Ein Fall für Carol Jordan und Tony Hill"

  1. ReMIT macht Jagd auf den Wedding Killer

    Zum zehnten Mal ermitteln Carol Jordan und Tony Hill in einem neuen Team gemeinsam mit vielen altbekannten Gesichtern in „Rachgier“ von Val McDermid. Der Thriller kam im September 2018 bei Knaur heraus und umfasst 480 Seiten.
    Der Wedding Killer ist unterwegs. Er sucht sich seine Opfer unter einsamen Frauen auf Hochzeiten und verbrennt sie, nachdem er ihr Vertrauen erschlichen hat, samt Auto bis zu Unkenntlichkeit. Dieser komplizierte Fall wird natürlich Carol Jordan, Tony Hill und ihrem Team übertragen, das allerdings an mehreren Fronten zu kämpfen hat, denn nicht alle gönnen dem neu gegründeten ReMIT einen Erfolg.
    Um es vorweg zu sagen: Der Thriller gleicht eher einem Krimi, stehen doch die Mordermittlungen im Mittelpunkt. Dieses tut der Spannung jedoch keinen Abbruch, und die Grenzen zwischen diesen beiden Genres sind bekanntermaßen fließend.
    Das Buch ist von der ersten Seite an spannend geschrieben, und der Spannungsbogen steigt bis zum Ende stetig an. Auch wenn mich gegen Ende Carols Gedankengänge sehr irritierten und sie fast von mangelnder Professionalität seitens der Ermittlerin zeugen, fand ich den Schluss an sich überraschend und sowohl brillant als auch tragisch. Hier hat McDermid erneut bewiesen, dass sie ihr Handwerk wirklich versteht und die Lesenden überraschen kann.
    Der Roman selbst umfasst mehrere Erzählstränge. Neben dem eigentlichen Mordfall haben Carol und Tony sowohl auf beruflicher als auch auf privater Ebene ihre Kämpfe auszutragen, und auch unter ihren Teammitgliedern gibt es einige, die nebenbei mit der Lösung eigener Probleme beschäftigt sind. Dieses hat zur Folge, dass die Erzählung immer wieder vom eigentlichen Kriminalfall abweicht, was aber dem Spannungsaufbau nicht schadet. Genau im Gegenteil: Dadurch bekommt der eigentlich der Unterhaltung dienende Roman neue thematische Impulse, hier z.B. die Kritik am Umgang mit dem Internet, insbes. den Social Media, die Denkanreize bieten. Auch das mehrmalige Rückgreifen auf ältere Fälle behindert das Verstehen nicht.
    Die unterschiedlichen Perspektiven, aus denen der Thriller erzählt wird, sind ebenfalls sehr reizvoll. Neben den einzelnen Ermittlungsbeschreibungen erfolgt immer wieder ein Wechsel zur Perspektive des Mörders. Hier erfährt man nach und nach, welche Motive der Täter hat, sodass man sich beim Lesen in dessen Psyche hineinversetzen kann und dem Ermittlungsteam in weiten Phasen an Wissen voraus ist. Sehr interessant und überzeugend fand ich die immer wieder eingeblendeten Gedanken von Tony Hill, es also nachzuvollziehen, wie er an den Fall herangeht.
    Die Charaktere sind detailliert und realitätsnah beschrieben, weshalb es leichtfällt, sich mit ihnen zu identifizieren. Selbstzweifel, von denen einige Ermittler/innen immer wieder heimgesucht werden, lassen die fiktiven Figuren menschlich erscheinen. Lediglich die Intrigantin Penny Burgess war mir von Anfang an unsympathisch, was mir die Identifikation erschwerte.
    McDermids Sprache ist schnörkellos und flott zu lesen, es fehlt auch nicht an humoristischen Elementen. Dass die Autorin gewandt mit Sprache umgehen kann und gut recherchiert hat, kann man Begriffen wie „kathartische Tat“ und ähnlichem entnehmen.
    Insgesamt handelt es sich bei „Rachgier“ um einen spannend und hervorragend geschriebenen Roman, der Leserinnen und Leser von der ersten bis zu letzten Seite in seinen Bann zieht, durch gut Recherche und sprachliches Knowhow glänzt. Ein Buch, das ich allen Thriller- und Krimileser/innen einfach nur ans Herz legen kann.

    Teilen
  1. spannender und packender Thriller

    Dieser Thriller war für mich wieder ein Pageturner durch und durch. Ich konnte ihn einfach nicht mehr weglegen. Aber von vorne:

    Das Cover ist durch seine gelbe Farbe sehr auffällig und so nimmt man es bestimmt in einem Buchladen mal in die Hand. Ansonsten ist es eher dezent gestaltet. Wobei ich nachdem ich die Story gelesen habe, irgendwie diesen verrosteten Bohrer nicht so ganz einordnen kann. (Es soll doch ein Bohrer sein oder) Aber nichts destotrotz gefällt mir dieses Cover ohne Schnickschnack recht gut.
    Der Schreibstil ist auch einfach und schnell lesbar, genau deshalb konnte ich das Buch auch gar nicht weglegen. Es gibt kurze und lange Kapitel wobei lang auch nur zehn Seiten sind, was ja kein Problem ist bei der 'noch ein Kapitel' Problematik. Die Kapitel sind auch aus unterschiedlichen Blickwinkeln geschrieben, wodurch auch wieder etwas tiefe verliehen wird. Man weiß auch von Anfang an etwas über den Mörder und seine Motive, was ich schon immer recht spannend fand. Vor allem dann zu sehen, wie die Polizei im dunkeln tappt ist sehr interessant. Ich konnte mich auch gut mit den Charakteren anfreunden. Auch wenn man die vorherigen Bände nicht gelesen hat, hat mein kein Problem in die Story und in die privaten Sachen hineinzukommen. Ich persönlich hatte während der Lektüre nie das Gefühl, dass mir irgendetwas gefehlt hat, Auch, dass viel private Dinge dabei waren, hat mich nicht sehr gestört.
    Lediglich das Ende hat mich etwas irritiert. Ein Polizist, der zur Selbstjustiz tendiert ist ja nichts neues, aber irgendwie war diese Lösung etwas zu einfach. Genau deshalb habe ich auch zwei Sterne abgezogen. Man hätte das ganze wirklich anders lösen können als einfach hopplahopp den Mörder zur Strecke zu bringen und einen Ermittler ans Gefängnis einzubüßen.

    Teilen