Projection. Ich sehe, was du bist

Buchseite und Rezensionen zu 'Projection. Ich sehe, was du bist' von Risa Green
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3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Projection. Ich sehe, was du bist"

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:320
Verlag: Arena
EAN:9783401600147

Rezensionen zu "Projection. Ich sehe, was du bist"

  1. Tolle Idee, für mich nur mäßig interessante Umsetzung...

    Das Buch hat eine einfallsreiche Grundgeschichte voller vielversprechender Ideen, die man nicht schon tausendmal in anderen Büchern gelesen hat. Bonuspunkte für Originalität!

    Vor vielen Jahrhunderten entdeckte ein griechischer Philosoph etwas Erstaunliches: eine Möglichkeit, mit einem anderen Menschen die Seele zu tauschen. Aber damals lief nicht alles wie geplant, und seither wacht eine ausschließlich aus Frauen bestehende Geheimgesellschaft, die sich nach außen hin als Wohltätigkeitsorganisation tarnt, über dieses Geheimnis.

    Nachdem die Anführerin dieser Organisation brutal ermordet wurde, versucht ihre Tochter, zusammen mit ihrer besten Freundin, den Mord aufzuklären - wobei sie schnell feststellt, dass sie sich da auf etwas einlässt, was sie nicht kontrollieren kann.

    Es fließen von Mobbing bis Astralprojektion die verschiedensten Ideen ein, und das klingt spannend, ist es aber leider nur bedingt. Das lag für mich zum Teil sicher daran, dass mir viele Dinge nicht ganz logisch und durchdacht erschienen. Mir sind mehrere inhaltliche Widersprüche aufgefallen, so dass ich die Geschehnisse manchmal eher verworren als spannend fand.

    Manche Dinge erschienen mir auch künstlich aufgebauscht - so ist es zum Beispiel so ein unglaublicher Skandal, dass sich zwei Mädchen (auf ganz harmlose Art und Weise) küssen, dass die beiden das Land verlassen müssen, um der Schande zu entgehen! Wirklich?! Das erschien mir doch ein bisschen übertrieben.

    Außerdem machte das Seelentauschen in meinen Augen oft wenig Sinn, weil sich für die beiden Beteiligten dadurch kein echter Vorteil ergab - die Dinge hätten genauso gut dadurch geklärt werden können, dass sie sich absprechen und zusammenarbeiten, und das mit wesentlich weniger Risiko.

    Ich hatte den Eindruck, dass die Autorin eine geniale, spannende, originelle Grundidee hatte, das übernatürliche Element aber dann zu wenig mehr benutzte, als die Krimi-Handlung aufzupeppen... Was für mich leider nicht so gut funktionierte.

    Auch die Charaktere konnten mich nicht wirklich überzeugen. Ich habe nur wenig mit ihnen mitgefühlt, oft waren sie mir sogar eher unsympathisch - denn erst mobben Jessica und Gretchen Ariel, weil die ja soooo uncool ist und eigentlich gar nicht an ihre Schule gehört, weil ihre Mutter nicht der gleichen reichen Oberschicht angehört, oh mein Gott... Dann mobbt die plötzlich populäre Ariel Jessica und Gretchen erbarmungslos zurück.

    Es war ja schön, dass sie alle irgendwann einsehen, dass Mobbing mies und gemein ist - aber trotzdem konnte ich nur lauwarme Gefühle für sie aufbringen, denn dieser Wandel kam sehr plötzlich und ich konnte nicht nachvollziehen, dass dahinter ein echtes Wachstum stand.

    Der Schreibstil liest sich flüssig runter, ich hatte das Buch sehr schnell durch.

    Die Auflösung am Schluss war für mich nur zum Teil eine Überraschung, da ich schon erraten hatte, wer Gretchens Mutter umgebracht hatte. Im Ganzen würde ich sagen, das Buch war für mich einfach irgendwie lauwarm, nichts, was länger in Erinnerung bleibt.

    Fazit:
    Ich wollte das Buch wegen der interessanten Grundidee gerne mögen. Griechische Philosophen, Astralprojektion, uralte Geheimgesellschaften? Das klang unheimlich spannend, blieb für mich aber nur mäßig unterhaltsam, und auch die Charaktere rangen mir wenig mehr ab als achselzuckende Gleichgültigkeit. Der Schreibstil ist in Ordnung, die Geschichte ist in Ordnung, aber es ist in meinen Augen die Art von "in Ordnung", die man schnell wieder vergisst.

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