Pilzsaison

Buchseite und Rezensionen zu 'Pilzsaison' von Bernd Franzinger

Inhaltsangabe zu "Pilzsaison"

"Unser Tipp des Jahres!", poltert die Krimiredaktion im schwäbischen Gmeiner Verlag, der sich bisher durch eher biedere, aber solide Unterhaltungskost mit viel Lokalkolorit hervorgetan hat. Mit über 400 Seiten ist Pilzsaison ein äußerst umfangreicher Brocken, von geradezu monolithischer Einzigartigkeit innerhalb der Krimiliteratur aus dem Ländle. Aber hat der Roman seine Vorschusslorbeeren auch verdient?

Wolfram Tannenberg hat die Leitung der Mordkommission in Kaiserslautern erst vor kurzem übernommen und sieht sich schon mit einem ungewöhnlich schwierigen Fall konfrontiert: Ein Serienmörder treibt im Umland sein Unwesen. Am Tatort hinterlässt er immer wieder absichtlich gelegte Spuren, mit denen er die Polizei herausfordert, ja sogar Kommissar Tannenberg persönlich verspottet.

Doch damit nicht genug: Als sich in der Stadt die Angst immer weiter ausbreitet und der Presse keine schnellen Ermittlungsergebnisse vorgewiesen werden können, fordert der Staatsanwalt eine Psychologin vom Landeskriminalamt an. Die Dame mit dem unaussprechlichen Doppelnamen erweist sich -- trotz mancher Anfeindung durch die Beamten vor Ort -- als erstaunlich kompetent und bringt sogar Tannenbergs Gefühlsleben durcheinander. Aber auch sie kann nicht verhindern, dass der Mörder ein weiteres Mal zuschlägt.

Liebevolle Landschaftsschilderungen, kauzige Protagonisten, ein mehr als einfallsreicher Serientäter -- Pilzsaison verfügt durchaus über einige Bestandteile, die einen schmackhaften Krimieintopf hätten ergeben können. Leider kommt Bernd Franzinger stilistisch nicht über Amateurniveau hinaus, und sein Sinn für Humor reicht allenfalls für den örtlichen Stammtisch. Ein kompetentes Lektorat hätte da wohl manches richten können, aber so ist der Roman kein "Tipp des Jahres", sondern eine Zumutung der Woche. Schade. --Hannes Riffel

Format:Audio CD
Seiten:1
EAN:9783866679269