Papierjunge

Buchseite und Rezensionen zu 'Papierjunge' von Kristina Ohlsson
4.5
4.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Papierjunge"

Tagsüber schläft er, und wenn die Sonne untergeht, erwacht er. Dann sucht er sich ein Kind aus, und das holt er sich ...


In der Nacht erwacht er zum Leben, erwählt ein Kind und verschwindet mit seinem Opfer in der Dunkelheit. Der Papierjunge. Eigentlich glaubt niemand an die jüdische Sagengestalt – bis an einem eiskalten Wintertag in Stockholm eine Erzieherin vor den Augen von Schülern und Eltern erschossen wird. Als wenig später zwei Kinder verschwinden, fragen sich die Ermittler Fredrika Bergman und Alex Recht, ob der Junge aus der Legende etwas mit den Vorfällen zu tun haben könnte. Die Ermittlungen führen Fredrika nach Israel, wo sie mit einem grausamen Verbrechen aus der Vergangenheit konfrontiert wird ...


Format:Taschenbuch
Seiten:576
EAN:9783734104343

Rezensionen zu "Papierjunge"

  1. 4
    31. Jul 2016 

    Eden

    Alex Recht und Fredrika Bergman ermitteln wieder zusammen. Weil der Hintergrund noch nicht ganz geklärt ist, beginnen sie mit den Untersuchungen in der Sache einer Erzieherin, die vor ihrer Kindertagesstätte erschossen wurde. Der Hort gehört zur jüdischen Gemeinde, was dem Fall gleich auch eine politische Note gibt. Oder handelt es sich doch um einen einfachen Mord? Eigentlich nur Stunden später werden zwei Jungen der selben Gemeinde entführt und kurz darauf ebenfalls erschossen aufgefunden. Drei Fälle in so kurzer Zeit, nun werden alle Kräfte zusammengezogen. Zwar drängt sich ein Zusammenhang nicht auf, aber gibt es vielleicht doch eine Verbindung.

    Sowohl Alex als auch Fredrika sind heilfroh, dass sie wieder gemeinsam arbeiten können. Fehlt nur noch Peder Rydh. Wie es der Zufall wird hat dieser gerade eine Stelle als Sicherheitschef bei der jüdischen Gemeinde bekommen. Wenn sie also nicht alle in einem Büro sitzen bilden sie doch irgendwie ein Team. Da fehlt nur noch Eden Lundell, die bei der Flugzeugentführung vor einem halben Jahr geschickt die Fäden in der Hand behalten hat. Doch ihre Kraft scheint seltsam gebremst. Sollte sie nicht eine Verbindung zwischen normaler Polizei und Säpo herstellen? Doch wie viele der Beteiligten scheint sie einiges zu verschweigen. Unklar ist auch, was ein Agent des israelischen Geheimdiensts in Schweden zu suchen hat.

    Nachdem Kristina Ohlsson ihre Leser im vorherigen Band gerade durch den Gegensatz zwischen der schnell verrinnenden Zeit mit quälend langsamen Fortschritt der Ermittlungen beschäftigt hat, zieht sie sie nun mit kleinen Informationsschnipseln in den Bann ihrer Phantasie. Man will unbedingt herausfinden, was da vor sich geht. Man befürchtet das Schlimmste, man möchte es verhindern, man wünscht, dass die Polizei schneller ist. Gleichzeitig ist man gepackt von der Untersuchung der Todesfälle, in der immer neue Fakten zutage treten, die doch ein Gesamtbild ergeben, in dem die jüngere Geschichte Israels eine bedeutende Rolle spielt. Die Grausamkeit verfeindeter Parteien wird deutlich dargestellt und auch die Nutzlosigkeit dieser Grausamkeiten, denn schließlich werden Persönlichkeiten auf beiden Seiten zerstört und es gewinnt niemand.
    Intelligent, fesselnd und atemberaubend.
    4,5 Sterne

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  1. Spannend, verzwickt und schockierend

    Klappentext
    Tagsüber schläft er, und wenn die Sonne untergeht, erwacht er. Dann sucht er sich ein Kind aus, und das holt er sich ...

    In der Nacht erwacht er zum Leben, erwählt ein Kind und verschwindet mit seinem Opfer in der Dunkelheit. Der Papierjunge. Eigentlich glaubt niemand an die jüdische Sagengestalt – bis an einem eiskalten Wintertag in Stockholm eine Erzieherin vor den Augen von Schülern und Eltern erschossen wird. Als wenig später zwei Kinder verschwinden, fragen sich die Ermittler Fredrika Bergman und Alex Recht, ob der Junge aus der Legende etwas mit den Vorfällen zu tun haben könnte. Die Ermittlungen führen Fredrika nach Israel, wo sie mit einem grausamen Verbrechen aus der Vergangenheit konfrontiert wird ...

    Die Autorin
    Kristina Ohlsson, Jahrgang 1979, arbeitete im schwedischen Außen- und Verteidigungsministerium als Expertin für EU-Außenpolitik und Nahostfragen, bei der nationalen schwedischen Polizeibehörde in Stockholm und als Terrorismusexpertin bei der OSZE in Wien. Mit ihrem Debütroman Aschenputtel gelang ihr der internationale Durchbruch als Thrillerautorin, gefolgt von weiteren Fällen von Fredrika Bergman und Alex Recht, Tausendschön, Sterntaler und Himmelschlüssel.

    Meine Meinung

    Story
    Eine Erzieherin wird vor den Augen von Kindern erschossen. Am gleichen Tag verschwinden zwei Jungen und ein weiteres Kind wird entführt. Spuren die der Täter zurücklässt deuten auf eine alte israelische Legende, den Papierjungen hin. Bei den Ermittlungen stoßen die Ermittler Recht & Bergmann auf eine Wand des Schweigens. Um in den Ermittlungen weiter zu kommen reist Frederika Bergmann nach Israel, aber auch hier verhalten sich die Behörden wenig kooperativ. Doch Frederika bleibt hartnäckig und gräbt so ein Geheimnis aus, das bis in die höchsten Kreise des israelischen Geheimdienstes reicht. Aber was ist so brisant dass die Eltern der entführten Kinder nicht mit der Polizei kooperieren, und ein israelischer Mossad Agent in Schweden auftaucht ?

    Schreibstil
    Das Buch ist einfach zu lesen. Die Geschichte wird aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt. K.Ohlsson versteht es geschickt immer zur rechten Zeit kleine Teile des Geheimnisses zu offenbaren so, dass die Geschichte immer wieder eine neue Wendung nimmt

    Charaktere
    K.Ohlsson begnügt sie bei der Skizzierung ihre Ermittlerfiguren nicht nur auf dessen Arbeit, denn sowohl Bergmann als auch Kommissar Recht haben Probleme, bei dem schwierigen Fall, ihrer Familie noch gerecht zu werden. Auch bei den anderen Figuren fließen die Sorgen der Protagonisten mit ein. Der Leser kann gut nachvollziehen unter welchem Druck die einzelnen Figuren stehen.

    Mein Fazit

    Dadurch, dass Kristina Ohlsson immer wieder die Ansichten und Überlegungen ihrer Ermittler beschreibt, gewinnt das Buch an Länge. Ich fand es sehr interessant den jeweiligen Überlegungen zu folgen und konnte mich sehr gut in die Geschichte hinein versetzten. An einigen Stellen bringt die Autorin auch Sozialkritik an. Insgesamt eine sehr spannende Geschichte. Die zum Ende der Geschichte immer kürzer werdenden Kapitel lassen ein gewisses Tempo aufkommen. Man möchte immer schneller lesen. Ich selber habe die anderen Teile der Bergmann/Recht Reihe noch nicht gelesen, was aber kein Problem darstellt. Auf jeden Fall stehen die ersten Teile auf meinen Wunschzettel. Ich bin gespannt und freue mich über weitere Fälle des Ermittlerduo's das mir sehr gut gefallen hat.
    Ich vergebe gute 4,5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung.

    Weitere Werke aus der Fredrika-Bergman-Reihe

    2009 Aschenputtel. Limes Verlag, , ISBN 9783809025917
    2010 Tausendschön. Limes Verlag, München 2012, ISBN 9783809025924
    2011 Sterntaler. Limes Verlag, München 2013, ISBN 9783809026174
    2012 Himmelschlüssel. Limes Verlag, München 2014, ISBN 9783809026396

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