Oryx und Crake: Roman

Rezensionen zu "Oryx und Crake: Roman"

  1. Mit jedem Rückblick wirds bedrückender

    Wunderbar geschriebenes Buch über den Untergang der Zivilisation. Dieser Untergang wird erst durch zivilisatorischen Fortschritt ins Rollen gebracht.

    Teilweise gruselige Geschichte, vor allem als Oryx vorgestellt wird und einem klar wird unter welchen Bedingungen sie aufwächst. Nachdem ich das Buch fertig gelesen hatte, empfand ich Abscheu und keinerlei Hoffnung. Und ich habe mir geschworen, nie wieder Hühnchen zu essen. Und dennoch liebe ich dieses Buch und würde es jedem empfehlen!

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  1. “Wir verstehen mehr, als wir wissen.”

    Schneemensch lebt auf einer Erde, die sich die Welt so niemals hätte vorstellen können. Die Menschheit hat sich selbst zugrunde gerichtet. Niemand ist mehr da. Nur die letzten zerstörten Spuren einer zivilisierten Welt liegen noch herum. Doch Schneemensch ist nicht alleine. Eine Gruppe von genveränderten und gegen die Umstände immunen Menschen lebt auf einem Stückchen Erde in der Nähe der Küste. Für sie jedoch ist Schneemensch etwas ganz besonderes, denn er gehört nicht zu ihrer Art und weiß doch soviel mehr über alles.
    Schneemensch, alias Jimmy, hat den Untergang der Welt miterlebt und nicht nur das, er war der engste Freund von Crake, dem Erschaffer des jetzigen Zustands und Geliebter von Oryx, die die sogenannten Craker als ihre Beschützerin sehen.

    Oryx und Crake ist der Auftakt der sogenannten MaddAddam Trilogie. Margaret Atwood zeichnet hier ein Bild einer untergegangenen Welt mit einem Szenario, das durchaus im Bereich des Vorstellbaren liegt. Komplexe mit hochintelligenten Menschen sind von den sogenannten Plebsland abgeschottet. Die Menschen in den Komplexen dürfen nicht hinaus, weil die Gefahr einer Infektion zu groß wäre. Währenddessen wird drinnen in unterschiedlichen wissenschaftlichen Bereichen geforscht, um die Welt ein Stück besser und effektiver zu machen.
    In einem dieser Komplexe wächst Jimmy auf, lernt in seiner Schulzeit Crake kennen, der von Anfang an ein ziemlich kluger Kopf war.
    Heute heißt Jimmy Schneemensch und das Buch beschreibt in Rückblenden, wie es zu der Apokalypse kommen konnte. Die Autorin beschreibt Jimmys Leben und seine Entwicklung und legt den Fokus der Erzählung auf diese eine Person. Jimmy ist ein Überlebender, und zugleich jemand, der etwas über die Umstände weiß.

    Atwood schreibt sehr mitreißend. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, jeden Satz lesen zu wollen, damit ich keine Zeile oder ein Wort verpasse. Die Szenen aus der Gegenwart sind in diesem Buch sehr kurz gehalten, der Fokus liegt auf der Geschichte und der Leser will wissen, was Crake getan hat und wie Jimmy Oryx kennen lernte und was sie für eine Rolle in dem Szenario spielt.
    Jimmy ist ein einfacher Mensch, er versteht die Dinge nicht so schnell, wie sein hochbegabter Freund. Er lässt sich von seinen Trieben leiten und möchte eigentlich nur sein Leben leben. Doch durch Crake wird er in etwas hineingezogen, was er zunächst nicht versteht.

    Einen besseren Auftakt hätte sich eine Reihe nicht wünschen können. Das Buch fesselt auch ohne viel Blut, Kampf und Überlebenskampf. Das Buch strahlt eine Ruhe aus, was eben auch durch den Charakter von Jimmy geschieht. Ich habe jetzt Lust, den zweiten Teil zu lesen und setze große Erwartungen in die Fortsetzung.

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