Operation Romanow

Buchseite und Rezensionen zu 'Operation Romanow' von Glenn Meade
1.65
1.7 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Operation Romanow"

Diskussionen zu "Operation Romanow"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:704
EAN:9783404166022

Rezensionen zu "Operation Romanow"

  1. von kyrillischen grabsteinen auf irland und lenin ist ein arschl

    Glenn Meade ist ja manchmal der Ver- und Entsorgungstechniker (früher hiess das Klempner) unter den Thrillerautoren. Das Berufsbild impliziert, dass der Werktätige mit Flüssigkeiten aller Art in Kontakt kommt.....

    Das was die vier Hobbits für das Auenland waren sind die Protagonisten dieses Romans.

    Ein wenig planlos, ein wenig zufällig, ein wenig beliebig, ein wenig konturlos, ABER entweder ganz schwarz oder ganz weiss.

    wir lernen ein wenig über die zeit nach der russischen revolution. im gegensatz zu DAESH wurde die zarenfamilie nicht unmittelbar im anschluss an den sturm auf das winterpalais vor laufen handykameras mit hilfe von schweizer taschenmessern durch bärtige freiwillige mit kampfnamen mit ahmed-geh-und-deine-mutter-sachsen-anhaltini von den köpfen getrennt.

    harte zeiten, keine computer, kein internet, schlecht funktionierendes telefon und russland mitten im bürgerkrieg. der wissenzuwachs ist hernn meade hoch anzurechen. lernen doch die leser, dass es im anschluss an den frieden von brest-litowsk noch ein paar jahre bürgerkrieg gab und die zarenfamile in jekaterinenburg erschossen und verscharrt wurde.

    das schicksal der jüngsten tochter anastasia ist umschritten -hiervon handelt das buch-

    well, in der weissen ecke finden wir eine irin, die vom britischen geheimdienst festgenommen wurde, als sie versuchte mit einem schiff waffen an die irische unabhängigkeitsbewegung zu schmuggeln.

    sie soll zusammen mit drei mehr oder minder freiwilligen nach russland aufbrechen aufbrechen um die zarenfamilie zu befreien.

    begleitet wird sie von einer jungen dame, die am zarenhof gouvernante war und einem sympatischen kanadier, der für den geheimdienst arbeitet.

    in irland/england sind sie bereits von tschekistischen spitzeln umgeben die gut vernetzt versuchen ihre absichten zu durchkreuzen.

    in russland haben wir iin der roten ecke lenen, trotzki und verschiedene komissare.

    eingewoben sind nebenhandlungen, wie die, dass einer der weissen helden frau und kind in russland zurück gelassen hat. er ist "most wanted man" und so wird seine ex-frau zur zielscheibe der tescheka.

    um das fass zum überlaufen zu bringen, hat er auf seiten der wiessen gekämpft und sein antagonist kämpft für die roten und fährt dabei in einem panzerzug durch russland.

    geschenkt erinnert an doktor shiwago.

    die vier errechen russland auf dem luftweg und werden hierbei abgeschossen.

    in russland erfahren sie unterstützung u.a. durch nonnnen, einen ehemaligen klavierlehrer am zarenhof (laudanumabhängig) und brave zaristsiche bürger.

    mordor ist das sowjetsystem und im prinzip reisen usnere helden durch russland und werden von a: planlosen roten soldaten, b: der geheimpolizei -weniger planlos, böse- oder den befehlen lenins unter druck gesetzt (alles ist zu liquidieren, was bei drei nicht auf dem baum ist).

    die letztendliche frage ist für den leser eigentlich nur, wann geht wer mit wem ins bett?

    die freunde des klar strukturierten romans werden dieses buch lieben, als graphic novel vielleicht ganz nett und als film...? titanic wäre höchstwahrscheinlich ein ausbund an herzlosigkeit gegen diesen titel.
      

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  1. Hanebüchen

    Heijeijei, was für ein Buch, das ich mir da aus dem öffentlichen Leseschrank geholt habe.

    Positiv: spannend? Ja!

    Negativ: Man hat das Gefühl, einen Thriller zu lesen, der auf dem Reißbrett entstanden ist.

    Die Geschichte handelt von einem angeblichen Rettungsversuch, der die Romanow-Familie in letzer Sekunde vor der Hinrichtung durch die Bolschewisten retten sollte. Das Team: ein kanadischer Abenteurer, als Geheimagent unterwegs, ein amerikanisch-russischer Jude, der schon vor Ort ist, sowie ein Ex-Offizier der Zarenarmee und eine irische, selbstvertändlich hübsche Freiheitskämpferin, die gezwungen werden muss, sich am Unternehmen zu beteiligen. Es kommt, wie es kommen muss, der Offizier und die Irin verlieben sich, beinahe möchte man sagen natürlich. Die Mission ist fast, aber eben nur fast erfolgreich, aber die Mär von der überlebenden Anastasia bekommt neue Nahrung.

    Der Held ist jemand, gegen den Supermann wie ein Hampelmännchen aussieht, er kann alles, er weiß alles und findet selbst in den auswegslostesten Situationen immer einen Ausweg. Er flieht mal so eben mir nichts, dir nichts erst aus einem deutschen Gefangenenlager, dann aus einem der Bolschewisten und kann, wenn es nötig ist, auch mal eine Lokomotive in Gang setzen. Dass er dabei schier Unmögliches einstecken muss, versteht sich von selbst. Aber Helden sind ja aus hartem Holz geschnitzt.

    Demgegenüber kommen einem die Bolschewisten wie die Orks im "Herrn der Ringe" vor, verschlagen, brutal, sadistisch und stets in der Überzahl, aber am Ende doch die Verlierer. Wenn die in der Realität so gewesen wären, hätten sie wohl kaum für gut 70 Jahre die Sowjetunion leiten können, geschweige denn den Bürgerkrieg gewonnen.

    Alles in allem: So stellt sich Klein-Doofie ein Abenteuer der guten (westlichen) Demokraten gegen die bösen russischen Bolschewisten vor, warum der Autor im Begleittext mit John Le Carré verglichen wird, wissen nur die Götter und SAT 1.

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  1. 3
    09. Okt 2014 

    Väterchen Frost

    Bei einer archäologischen Grabung in der Nähe von Jekaterinburg findet Dr. Linda Pawlow im Permafrostboden eine gut erhaltene Frauenleiche, die ein Medallion in der Hand hält. Diese Spur führt sie nach Irland zu einem alten Mann namens Michail Jakow, mit dem sie bereits Briefe ausgetauscht hat. Als sie ihm das Schmuckstück zeigt, beginnt er, eine unglaubliche aber seiner Ansicht nach plausible Geschichte zu erzählen. Eine Historie, um die letzten Wochen der Familie Romanow, des letzten Zaren. Gefangen und in steter Bedrohung leben diese. Kann es in letzter Minute eine Rettung geben. Jedenfalls startet das britische Königshaus, mit dem die Romanows verwandt sind, eine spektakuläre Rettungsaktion.

    Fesselnd beschreibt der Autor wie die Teilnehmer der Aktion an den verschiedensten Orten rekrutiert werden, Abenteurer, Revolutionäre, Militärs. Sie alle haben verschiedene Gründe, ihre Teilnahme zuzusichern oder müssen auch erst mit sanfter Gewalt überzeugt werden. Doch auch der russische Geheimdienst schläft nicht und versucht alles die Verschwörung zum Scheitern zu bringen.

    Zwar deutet der Autor an, vieles in seinem Buch hätte tatsächlich so geschehen können, nur hin und wieder habe er sich dichterische Freiheiten erlaubt. Dies kann und soll an dieser Stelle nicht überprüft werden. Dass das Ableben der Romanows geheimnisumwittert ist, ist wohl unbestritten. Und um diesen Ansatz herum hat der Autor seine Verschwörungstheorie auf packende und unterhaltsame Weise entwickelt. Auch wenn schließlich einiges der Phantasie der Leser überlassen bleiben muss, bietet dieser historisch angehauchte Verschwörungs-Thriller eine spannende Lektüre.

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