Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid

Buchseite und Rezensionen zu 'Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid' von Fredrik Backman
4.65
4.7 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid"

Der Nr.1-Bestseller und Lieblingsroman aus Schweden: phantasievoll, ergreifend und umwerfend witzig. Wieder ein ganz besonderes Leseerlebnis vom Autor von ›Ein Mann namens Ove‹.



Oma ist 77, Ärztin, Chaotin und treibt die Nachbarn in den Wahnsinn. Elsa ist 7, liebt Wikipedia und Superhelden und hat nur einen einzigen Freund: nämlich Oma. In Omas Märchen erlebt Elsa die aufregendsten Abenteuer. Bis Oma sie eines Tages auf die größte Suche ihres Lebens schickt – und zwar in der wirklichen Welt.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:464
EAN:9783810504814

Rezensionen zu "Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid"

  1. 5
    18. Sep 2016 

    Anarchie und Herzenswärme...

    Elsa ist sieben Jahre alt (fast acht, wie sie immer betont), und ihre beste Freundin ist Oma. Mit Oma ist es nie langweilig - Oma erzählt Geschichten, vertreibt Monster, schläft mit Elsa im Kleiderschrank, wo es sicher ist, und tut auch sonst allerhand verrückte Dinge. Elsa und Oma sind unzertrennlich. Sie haben eine geheime Sprache, die nur sie beide sprechen, können sich ganz wunderbar streiten - und akzeptieren sich gegenseitig unbedingt und ganz und gar. Etwas, das anderen Menschen in ihrer Umgebung oft nicht leicht fällt.
    Denn Oma ist irgendwie - dysfunktional. Sie handelt oft nicht, wie andere es von ihr erwarten, hat Probleme im Umgang mit Regeln, Rollen und Autoritäten, sagt was sie denkt, raucht überall ohne Rücksicht auf Verbote, spielt World of Warcraft, mogelt beim Monopoly und haut ständig aus dem Krankenhaus ab. Immer, um etwas mit Elsa zu unternehmen. Für Elsa hat Oma ein ganzes Märchenreich erfunden, in das Elsa sich zurückziehen kann, wenn sie Ärger mit Mama hat oder vor den Mitschülern flüchten muss, die sie wieder einmal drangsalieren. Denn auch Elsa ist anders. Sie ist wirklich schlau, sehr belesen, und was sie nicht weiß, liest sie bei Wikipedia nach. In einer Wörterdose sammelt sie komplizierte Wörter, und Elsa ist Harry Potter Fan. Wenn Elsa mit Oma zusammen ist, ist jedenfalls alles gut. Oma beschützt sie vor allem und bringt ihr bei, dass es gut ist, anders zu sein, und dass man sich nicht unterkriegen lässt.

    Wenn man dat Schlechte nich wechkricht, dann muss man viel Gutes drüberkippen...

    Und es ist gut, dass es Oma gibt. Denn irgendwie wackelt alles in Elsas Leben. Ihre Eltern haben sich scheiden lassen, und ihren Papa sieht sie nur an jedem zweiten Wochenende. Ihre Mama arbeitet im Krankenhaus und ist wenig zu Hause, und Mamas neuer Lebensgefährte, George, wird nun auch bald Papa, und zwar von Elsas Halbgeschwisterchen. Wer weiß, wie es wird, wenn das Halbe erst einmal auf der Welt ist. Will Mama dann überhaupt noch etwas von ihr wissen? Und in der Schule hat sie täglich Streit - die anderen Schüler jagen sie und versuchen sie ständig zu drangsalieren. Und der Direktor sieht in ihr den Störenfried, denn Elsa ist in seinen Augen zu wenig angepasst. Da ist es gut, dass Oma ihr Halt gibt und sie daran hindert, ihr Anderssein aufzugeben.
    Blöd nur, dass Oma eines Tages plötzlich stirbt und Elsa nun allein vor den ganzen Problemen steht. Und dass Elsa ihre Oma nun unglaublich, unheimlich, unsagbar schlimm vermisst. Doch Oma wäre nicht Oma, wenn sie das nicht vorhergesehen hätte. Und Elsa eine letzte Aufgabe hinterlassen hat: sie soll das Schloss und ihre Freunde beschützen.

    Nicht alle Monster sehen aus wie Monster. Es gibt auch welche, die ihre Monster in sich tragen...

    Das Schloss? Und ihre Freunde? Sie hat gar keine Freunde. Doch sie überbringt den ersten von einer Reihe von Briefen, die ihren Weg irgendwie zu Elsa finden. Briefe von Oma an alle möglichen Menschen in Elsas Mietshaus, in denen sie einen letzten Gruß hinterlässt und sich für vieles entschuldigt. Während Elsa fleißig Briefe verteilt, lernt sie eine Menge über andere Menschen, findet tatsächlich neue Freunde und vervollständigt damit den Lebensplan ihrer Großmutter. Doch Elsa bekommt auch einen differenzierteren Blick auf ihre Oma, und ja, es ist auch Wut dabei. Wut darüber, dass sie merkt, dass Oma auch für andere Menschen da war, nicht nur für ihre Enkelin. Wut darüber, dass Oma einst eine schlechte Mutter und kaum für Elsas Mama da war. Wut darüber, dass Oma gestorben ist.
    Doch gleichzeitig wird das Märchenreich, in das sie mit Oma immer wieder geflüchtet ist, durchlässiger für die Realität - die Grenzen verwischen, die Geschehnisse verweben sich miteinander, der heilsame Schutz der Märchen vor unheimlichen Wahrheiten löst sich allmählich auf und lässt Elsa so in der Realität ankommen.

    Die Menschen müssen ihre Geschichten erzählen können, Elsa. Sonst ersticken sie.

    Nachdem ich von Fredrik Backmans Debüt 'Ein Mann namens Ove' wirklich begeistert war, war ich sehr gespannt auf das zweite Buch des Autors. Und ich wurde zu meiner großen Freude auch diesmal nicht enttäuscht. Zwar war es etwas gewöhnungsbedürftig, dass immer wieder Episoden aus dem Märchenreich Miamas eingefügt waren, doch erschloss sich die Funktion und Bedeutung dieser Einschübe zunehmend im Laufe der Erzählung. Eine kindgerechte und poetisch-metaphorische Ebene, um mit Lebenskrisen besser umgehen zu lernen, und insofern ein passender Schachzug des Autors. Und da ich Märchen immer schon mochte, empfand ich diese Episoden auch keineswegs als störend.

    Elsa schüttelt den Kopf und hält das Buch gut fest. 'Nein', lügt sie. Denn sie ist höflich genug zu wissen, dass du, wenn dir jemand ein Buch schenkt, es der Person schuldig bist, so zu tun, als würdest du es noch nicht kennen. Denn das wirkliche Geschenk ist das Leseerlebnis und nicht das Buch selbst. Das ist nun wirklich Basiswissen von gutem Benehmen, wenn man kein Schlaumeier ist.

    Die Charaktere waren wieder einmal besonders und sehr liebevoll gezeichnet. Elsa und ihre Oma konnte ich trotz ihres anarchischen und oft rechthaberischen Verhaltens rasch ins Herz schließen, und nach und nach schlich sich noch die ein oder andere Figur hinzu, wenn sie sich erst einmal deutlicher präsentierte. Erst im Laufe der Zeit kristallisierte sich heraus, was die einzelnen Menschen auszeichnet, was sie erlebt haben und in welchem Verhältnis sie zu Elsas Oma standen. Und Elsa lernt, dass es nicht nur schwarz und weiß gibt im Leben, dass es nicht nur Superhelden und Opfer gibt und dass Menschen vielschichtig sind und es sich immer lohnt, den Kern des anderen zu ergründen. Elsa versöhnt sich allmählich mit dem Leben.

    Elsa beschließt, dass sie Menschen, die sie eigentlich mag, die aber früher mal Mistkerle gewesen sind, trotzdem wieder versuchen sollte zu mögen. Es bleiben nämlich nicht sehr viele übrig, wenn man jeden disqualifiziert, der irgendwann einmal ein Mistkerl gewesen ist.

    Ein Buch, das erst einmal fast wie ein Kinderbuch à la Astrid Lindgren daherkommt, sich aber schnell als ein warmherziges Buch für Erwachsene herauskristallisiert. Gekonnt lässt der Autor den Leser so an Elsas Schmerz, ihrer Trauer und ihrer Wut teilhaben und sie auf ihrem Weg zurück ins Leben begleiten, lässt einen manchmal fast in derselben Sekunde lächeln und gleichzeitig schluchzen. Abgesehen von ein paar Längen in der Mitte des Buches war auch das zweite Werk Fredrik Backmans für mich wieder ein ganz besonderes Erlebnis.

    Eine warmherzige Geschichte, witzig erzählt mit durchaus nachdenklichen Tönen - und eine große Hymne auf das Recht, anders zu sein. Ein einfühlsames, stellenweise melancholisches und zugleich ungeheuer komisches Buch voller überraschender Wendungen. Ein Buch, das berührt, zum Nachdenken anregt und auf eine besondere Weise wunderbar lustig ist. Mit einer solchen Oma an seiner Seite schafft man alles!

    Mit anderen Worten: nur zu empfehlen!

    © Parden

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  1. 4
    31. Mär 2016 

    Elsa und Oma

    Elsa ist fast acht und anders, ihre Oma ist 77 und auch anders. Oma erzählt Elsa die besten Märchen der Welt. Elsas Welt verändert sich, ihre Mutter bekommt ein Kind von ihrem neuen Lebensgefährten. Elsa hat keine Freunde, weil sie anders ist. Aber Elsa ist gut im rennen und wenn sie irgendwie mal einen Kratzer oder einen blauen Fleck hat, kann sie sich tolle Erklärungen ausdenken. Sie will nicht, dass ihre Mutter so genau weiß, wie die anderen Kinder, die nicht anders sind, sie behandeln. Elsa wohnt in einem Haus voller seltsamer Nachbarn. Es könnte ein Schloss sein, in dem man eine Schatzsuche veranstalten kann.

    Das erzählt von einer besten Oma, die keine ganz so gute Mutter war. Sie war Ärztin als von Frauen noch etwas ganz anderes erwartet wurde, sie rettete Menschen aus aller Welt in aller Herren Länder. Da hatte sie nicht so viel Zeit für ihre Tochter. Aber für ihre Enkelin hat sie Zeit, ihr erzählt sie die Märchen der sechs Königreiche, mit ihr macht sie Faxen, die man keiner Oma zutrauen würde. Oma ist nur von außen alt. Elsa ist reif für ihr Alter, auf viele Dinge kommt sie von selbst. Eine Schatzsuche ist genau das Richtige für sie. Sie lernt, dass seltsame Nachbarn herzzerreißende Geschichten haben können, spannende Geschichten, gefährliche Geschichten, Liebesgeschichten.

    Ein Märchenbuch für Omas und Enkelinnen und alle dazwischen. Die pfiffige Elsa wird man schnell ins Herz schließen. Und nach und nach wird es einem mit den meisten weiteren Personen ebenso gehen. Omas sind manchmal bessere Omas als sie Mütter waren. Das ist wie eine zweite Chance. Vielleicht sind Enkelinnen manchmal auch bessere Enkelinnen als Töchter. Doch für alle, auch die Mütter, Väter und Söhne besteht die Chance in dieses Buch einzutauchen und mit Elsa auf Schatzsuche zu gehen und das Beste zu finden, was es gibt. Was das ist wird jeder selbst herausfinden, der sich mit offenem Herzen auf die Suche macht.
    4,5 Sterne

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  1. 5
    28. Aug 2015 

    Anarchie und Herzenswärme...

    Elsa ist sieben Jahre alt (fast acht, wie sie immer betont), und ihre beste Freundin ist Oma. Mit Oma ist es nie langweilig - Oma erzählt Geschichten, vertreibt Monster, schläft mit Elsa im Kleiderschrank, wo es sicher ist, und tut auch sonst allerhand verrückte Dinge. Elsa und Oma sind unzertrennlich. Sie haben eine geheime Sprache, die nur sie beide sprechen, können sich ganz wunderbar streiten - und akzeptieren sich gegenseitig unbedingt und ganz und gar. Etwas, das anderen Menschen in ihrer Umgebung oft nicht leicht fällt.
    Denn Oma ist irgendwie - dysfunktional. Sie handelt oft nicht, wie andere es von ihr erwarten, hat Probleme im Umgang mit Regeln, Rollen und Autoritäten, sagt was sie denkt, raucht überall ohne Rücksicht auf Verbote, spielt World of Warcraft, mogelt beim Monopoly und haut ständig aus dem Krankenhaus ab. Immer, um etwas mit Elsa zu unternehmen. Für Elsa hat Oma ein ganzes Märchenreich erfunden, in das Elsa sich zurückziehen kann, wenn sie Ärger mit Mama hat oder vor den Mitschülern flüchten muss, die sie wieder einmal drangsalieren. Denn auch Elsa ist anders. Sie ist wirklich schlau, sehr belesen, und was sie nicht weiß, liest sie bei Wikipedia nach. In einer Wörterdose sammelt sie komplizierte Wörter, und Elsa ist Harry Potter Fan. Wenn Elsa mit Oma zusammen ist, ist jedenfalls alles gut. Oma beschützt sie vor allem und bringt ihr bei, dass es gut ist, anders zu sein, und dass man sich nicht unterkriegen lässt.

    Wenn man dat Schlechte nich wechkricht, dann muss man viel Gutes drüberkippen...

    Und es ist gut, dass es Oma gibt. Denn irgendwie wackelt alles in Elsas Leben. Ihre Eltern haben sich scheiden lassen, und ihren Papa sieht sie nur an jedem zweiten Wochenende. Ihre Mama arbeitet im Krankenhaus und ist wenig zu Hause, und Mamas neue Lebensgefährte, George, wird nun auch bald Papa, und zwar von Elsas Halbgeschwisterchen. Wer weiß, wie es wird, wenn das Halbe erst einmal auf der Welt ist. Will Mama dann überhaupt noch etwas von ihr wissen? Und in der Schule hat sie täglich Streit - die anderen Schüler jagen sie und versuchen sie ständig zu drangsalieren. Und der Direktor sieht in ihr den Störenfried, denn Elsa ist in seinen Augen zu wenig angepasst. Da ist es gut, dass Oma ihr Halt gibt und sie daran hindert, ihr Anderssein aufzugeben.
    Blöd nur, dass Oma eines Tages plötzlich stirbt und Elsa nun allein vor den ganzen Problemen steht. Und dass Elsa ihre nun Oma unglaublich, unheimlich, unsagbar schlimm vermisst. Doch Oma wäre nicht Oma, wenn sie das nicht vorhergesehen hätte. Und Elsa eine letzte Aufgabe hinterlassen hat: sie soll das Schloss und ihre Freunde beschützen.

    Nicht alle Monster sehen aus wie Monster. Es gibt auch welche, die ihre Monster in sich tragen...

    Das Schloss? Und ihre Freunde? Sie hat gar keine Freunde. Doch sie überbringt den ersten von einer Reihe von Briefen, die ihren Weg irgendwie zu Elsa finden. Briefe von Oma an alle möglichen Menschen in Elsas Mietshaus, in denen sie einen letzten Gruß hinterlässt und sich für vieles entschuldigt. Während Elsa fleißig Briefe verteilt, lernt sie eine Menge über andere Menschen, findet tatsächlich neue Freunde und vervollständigt damit den Lebensplan ihrer Großmutter. Doch Elsa bekommt auch einen differenzierteren Blick auf ihre Oma, und ja, es ist auch Wut dabei. Wut darüber, dass sie merkt, dass Oma auch für andere Menschen da war, nicht nur für ihre Enkelin. Wut darüber, dass Oma einst eine schlechte Mutter und kaum für Elsas Mama da war. Wut darüber, dass Oma gestorben ist.
    Doch gleichzeitig wird das Märchenreich, in das sie mit Oma immer wieder geflüchtet ist, durchlässiger für die Realität - die Grenzen verwischen, die Geschehnisse verweben sich miteinander, der heilsame Schutz der Märchen vor unheimlichen Wahrheiten löst sich allmählich auf und lässt Elsa so in der Realität ankokmmen.

    Die Menschen müssen ihre Geschichten erzählen können, Elsa. Sonst ersticken sie.

    Nachdem ich von Fredrik Backmans Debüt 'Ein Mann namens Ove' wirklich begeistert war, war ich sehr gespannt auf das zweite Buch des Autors. Und ich wurde zu meiner großen Freude auch diesmal nicht enttäuscht.
    Zwar war es etwas gewöhnungsbedürftig, dass immer wieder Episoden aus dem Märchenreich Miamas eingefügt waren, doch erschloss sich die Funktion und Bedeutung dieser Einschübe zunehmend im Laufe der Erzählung. Eine kindgerechte und poetisch-metaphorische Ebene, um mit Lebenskrisen besser umgehen zu lernen, und insofern ein passender Schachzug des Autors. Und da ich Märchen immer schon mochte, empfand ich diese Episoden auch keineswegs als störend.

    Elsa schüttelt den Kopf und hält das Buch gut fest. 'Nein', lügt sie. Denn sie ist höflich genug zu wissen, dass du, wenn dir jemand ein Buch schenkt, es der Person schuldig bist, so zu tun, als würdest du es noch nicht kennen. Denn das wirkliche Geschenk ist das Leseerlebnis und nicht das Buch selbst. Das ist nun wirklich Basiswissen von gutem Benehmen, wenn man kein Schlaumeier ist.

    Die Charaktere waren wieder einmal besonders und sehr liebevoll gezeichnet. Elsa und ihre Oma konnte ich trotz ihres anarchischen und oft rechthaberischen Verhaltens rasch ins Herz schließen, und nach und nach schlich sich noch die ein oder andere Figur hinzu, wenn sie sich erst einmal deutlicher präsentierte. Erst im Laufe der Zeit kristallisierte sich heraus, was die einzelnen Menschen auszeichnet, was sie erlebt haben und in welchem Verhältnis sie zu Elsas Oma standen. Und Elsa lernt, dass es nicht nur schwarz und weiß gibt im Leben, dass es nicht nur Superhelden und Opfer gibt und dass Menschen vielschichtig sind und es sich immer lohnt, den Kern des anderen zu ergründen. Elsa versöhnt sich allmählich mit dem Leben.

    Elsa beschließt, dass sie Menschen, die sie eigentlich mag, die aber früher mal Mistkerle gewesen sind, trotzdem wieder versuchen sollte zu mögen. Es bleiben nämlich nicht sehr viele übrig, wenn man jeden disqualifiziert, der irgendwann einmal ein Mistkerl gewesen ist.

    Ein Buch, das erst einmal fast wie ein Kinderbuch à la Astrid Lindgren daherkommt, sich aber schnell als ein warmherziges Buch für Erwachsene herauskristallisiert. Gekonnt lässt der Autor den Leser bzw. Hörer so an Elsas Schmerz, ihrer Trauer und ihrer Wut teilhaben und sie auf ihrem Weg zurück ins Leben begleiten.

    Souverän und in angemessener Betonung liest Heikko Deutschman die Geschichte in der ungekürzten Lesung von 14 Stunden und 11 Minuten und lässt einen manchmal fast in derselben Sekunde lächeln und gleichzeitig schluchzen. Abgesehen von ein paar Längen in der Mitte des Buches war auch das zweite Werk Fredrik Backmans für mich wieder ein ganz besonderes Erlebnis.

    Eine warmherzige Geschichte, witzig erzählt mit durchaus nachdenklichen Tönen - und eine große Hymne auf das Recht, anders zu sein. Ein einfühlsames, stellenweise melancholisches und zugleich ungeheuer komisches Buch voller überraschender Wendungen. Ein Buch, das berührt, zum Nachdenken anregt und auf eine besondere Weise wunderbar lustig ist. Mit einer solchen Oma an seiner Seite schafft man alles!

    Mit anderen Worten: nur zu empfehlen!

    © Parden

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